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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Augen des großen Käfers richteten sich auf Brazil, der vom Wald fast noch völlig verborgen war.
    Plötzlich bildeten die Vorderbeine des Wesens ein V, und die Musik hörte schlagartig auf, alles erstarrte.
    Der Riesenkäfer, den Brazil als die Schwarmkönigin erkannte, sprach zu Cousin Bat, und Brazil fand es interessant, daß das Übersetzungsgerät die Stimme einer unfaßbar winzigen und uralten Frau übertrug.
    So entstehen Hexenlegenden, dachte er zynisch.
    »Du hast nur zwei gebracht. Ich habe verlangt, daß du alle drei bringst«, klagte die Schwarmkönigin Bat an.
    Bat verbeugte sich und sagte mit tonloser Stimme: »Das andere Wesen ist eine Pflanze, Hoheit, für die Nacht verwurzelt, und erst die Morgensonne kann es wecken.«
    »Das wird nicht hingenommen«, fauchte die Schwarmkönigin. »Wir haben das Problem auch früher gelöst. Warte!« Ihr durchdringender Blick fiel auf Brazil. »Tier! Komm her!«
    Brazil ging gegen seinen Willen langsam in den Ring.
    »Der Ring bindet euch alle. Seid gebunden, bis ich zurückkomme, oder bis morgen, bis Mitternacht am Schacht der Seelen«, sagte sie, dann warf sie sich herum, auf die vier Beine. »Du zeigst es mir«, sagte sie zur Fledermaus, und Bat flog davon, gefolgt von der Schwarmkönigin.
    Brazil versuchte, den Giftpilz-Ring zu verlassen, aber es ging nicht. Er stieß mit dem Fuß gegen einen der Pilze, der aber steinhart war und nur ein klapperndes Geräusch von sich gab.
    Brazil betrachtete die Wesen im Ring. Wie Wuju waren sie zu Statuen erstarrt, obwohl sie, wie er sehen konnte, atmeten. Viele der anderen Wesen waren verschwommen humanoid, ein paar affenartig, aber alle stellten höllische, verzerrte Abarten ihrer früheren Erscheinung dar.
    Brazil erinnerte sich an die Bewegungen auf der alten Erde. Er fragte sich, ob die primitiven Bauern, die so wunderbare Geschichten vom Feenland erzählten, wußten, daß diese Figuren als Hexen und böse Geister eine Doppelrolle spielten. Von einem Markovier einmal erschaffen, konnten sie nicht mehr ausgelöscht werden; sie mußten ihren Weg gehen und überleben oder scheitern, wie die Regeln es bestimmten.
    Sie hatten es zu gut geschafft. Sie übten ihre Magie aus und gebrauchten die kollektiven geistigen Kräfte des Schwarms, geleitet und gesteuert von der Schwarmkönigin, die die Mutter von allen war, und versuchten sich auszudehnen. Sie vermochten Einfluß in dreizehn anderen südlichen Hexagons auszuüben, wo die Mathematik ihre ungeheuren Kräfte nicht untersagte, bevor die Markovier sie endlich auf ihr eigenes Hex beschränkten.
    Hier waren sie in ihrem eigenen Element und unüberwindbar. Wie viele Tausende, vielleicht Hunderttausende von Schwärmen mag es hier geben, fragte sich Brazil. Ich habe sie einmal besiegt, als sie nicht in ihrem Element waren, aber kann ich es hier?
    Es verging etwa eine Stunde, und Brazil, der einzige, der sich im Kreis bewegen konnte, wurde immer nervöser, gab die Hoffnung aber nicht auf. Wenn sie vor Tagesanbruch bei Vardia keinen Erfolg hatten, würden diese Nachtwesen in ihre Bäume zurückkehren, auch die Königin. Wie lange bis zur Dämmerung?
    Er kam plötzlich auf einen Gedanken und begann, sorgfältig ein Pentagramm rund um den Kreis zu zeichnen. Er versuchte unauffällig vorzugehen, und es gelang ihm, mit dem Huf die Spuren in das Gras zu drücken. Eine vage Chance, das wußte er, aber die Schwarmkönigin mochte bis zum Morgen behindert werden.
    Er hatte die Runde zur Hälfte gemacht, als es im Dickicht knackte und er Vardia in den Kreis treten sah. Die Schwarmkönigin hockte auf ihrem Sonnenblatt. Bat flog herab in den Kreis, und die Königin ließ sich an ihrem alten Platz nieder.
    Zu spät, dachte Brazil und blieb stehen. Ich muß den Zauber akzeptieren und ihn brechen.
    Die Schwarmkönigin blickte einige Minuten nachdenklich vor sich hin, dann sagte sie: »Seid frei innerhalb des Kreises.«
    Bat wankte, fing sich und schaute sich erstaunt um. Er sah die anderen und riß die Augen auf.
    »Brazil! Vardia! Wuju! Wie seid ihr hergekommen?« fragte er verwirrt.
    Wuju starrte die Versammlung furchtsam an, lief auf Nathan zu und fragte: »Nathan, was geschieht hier?«
    Vardia sah sich um und flüsterte: »Was für ein sonderbarer Traum.«
    Bat fuhr herum, sah die Schwarmkönigin und ging auf sie zu. Plötzlich konnte er die Beine nicht mehr bewegen. Er flatterte mit den Flügeln, kam aber nicht vom Boden hoch.
    »Was soll das?« fragte er dumpf. »Das letzte, was ich weiß,

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