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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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der Abend war tatsächlich genußreich. Trelig verstand es, ein Bankett zu geben.
    Als endlich die letzte Vorführung vorbei war und die Gäste höflich klatschten, war es Zeit für Trelig, sie alle für die Nacht unterzubringen.
    »Sie werden dort alles finden, was Sie brauchen, eine komplette, moderne Toilette. Schlafen Sie gut. Wir haben morgen einen erstaunlichen Tag vor uns.« Er führte sie über die Bühne und durch einen Vorhang, der den Blick auf eine lange Marmorhalle freigab. Ihre Schritte hallten, als sie durch die Halle gingen, die endlos zu sein schien. Schließlich bogen sie ab und erreichten einen anderen, scheinbar identischen Korridor. Hier öffnete Trelig jedoch eine große Eichentür, die vielleicht zehn Zentimeter dick war, und führte jeden in sein Zimmer.
    Die Unterkünfte waren prächtig und individuell eingerichtet. Mavras Zimmer war mit einem dicken Teppich aus irgendeinem Fell, einem Schreibtisch, Frisiertisch, einem Badezimmer, einem Toilettentisch im alten Stil und einem riesigen, runden Bett ausgestattet.
    Sie freute sich, das Zimmer zu sehen. Obwohl sie sich etwas darauf zugute tat, Alkohol vertragen zu können, war der Wein außerordentlich stark gewesen, vielleicht mit Absicht. Sie hatte die Wirkung eigentlich erst bemerkt, als sie aufgestanden war. Sie fühlte sich schwindlig. Zuerst argwöhnte sie, im Wein könnte ein Betäubungsmittel gewesen sein, aber dann wurde ihr klar, daß es nur seine Stärke war.
    Trelig wünschte ihr eine gute Nacht und schloß die große Tür mit schwerem Schlag. Sie ging sofort darauf zu und drückte die Bronzeklinke nieder.
    Sie war abgesperrt, wie sie erwartet hatte.
    Als nächstes durchsuchte sie die Räume. Einer ihrer Ohrringe summte schwach, und sie trat in die Mitte des Zimmers unter einen hübschen, aber vorwiegend dekorativen Lüster. Sie holte den Stuhl vom Schreibtisch und stieg hinauf. Das Summen wurde sehr laut. Sie nickte vor sich hin. An der Unterseite des Lüsters war eine winzige, fast unsichtbare, ferngesteuerte Kamera angebracht, die in jede Richtung gedreht werden konnte und eine Infrarot-Zusatzlinse besaß.
    Binnen zehn Minuten fand sie zwei weitere Kameras, eine im eigentlichen Badezimmer, dem einzigen Ort, den die Lüsterkamera nicht erreichen konnte, und eine weitere im Duschkopf. Die drei Kameras waren so angeordnet, daß kein Winkel der Räumlichkeiten unerfaßt blieb.
    Sie waren gut versteckt, gewiß, aber nicht so geschickt, daß nicht jeder, der danach suchte, sie finden mußte. Trelig wollte, daß sie entdeckt wurden, wenn jemand sich dafür interessierte; es war eine Demonstration seiner Macht und des Ausgeliefertseins der Besucher.
    Sie ging zum Bett. Keine Decke, bemerkte sie. Bei der perfekten Klimasteuerung des Raumes brauchte man sie auch nicht. Allerdings konnte man nichts unter einer Decke verstecken.
    Sie setzte sich auf die Bettkante, mit dem Rücken zur Kamera, zog die Stiefel aus, den Peitschengürtel über den Kopf und legte ihn auf die rechte Seite, wo die Kamera ihn nicht erfassen konnte. Dann die Ohrringe auf den Gürtel. Sie griff hinüber zu einem Nachttisch, zog ein paar Papiertücher hervor und griff nach einem kleinen Spiegel. Sie begann, sich teilweise abzuschminken.
    Während sie das tat, drehte ihr Fuß einen der Stiefel auf die Seite und hielt ihn dort fest, während der andere Fuß an vier Stellen Knöpfe herausdrückte. Die Sohle klappte an winzigen inneren Scharnieren heraus und gab den Blick auf eine Anzahl kleiner Gerätschaften frei. Sie zog vorsichtig das Benötigte heraus, umklammerte es mit den Zehen und ergriff ein zweites Werkzeug mit dem anderen Fuß.
    Sie stand auf, zog den Pullover aus und streifte das Trikot ab. Als sie sich bückte, um es abzulegen, griff ihre Hand nach den beiden Gegenständen.
    Nackt richtete sie sich auf und drehte sich herum. Die Bewegung sah natürlich aus, aber die Beobachter würden den naheliegenden Schluß ziehen: am Körper nichts versteckt. Ihre Finger, die Unerfahrene beim Karten- und Muschelspiel hereingelegt hatten, seit sie klein gewesen war, hielten die beiden Objekte unsichtbar fest. Sie nahm auf dem Bett die Lotoshaltung ein und drehte mit der rechten Hand das Licht ab.
    Im selben Augenblick, als das Licht ausging, ließ sie einen der Gegenstände auf das Bett fallen und richtete den anderen auf den Lüster, geleitet von einem Lichtstrahl, den wegen der speziellen Kontaktlinsen, die sie trug, nur sie sehen konnte.
    Sie traf die Kamera, ergriff das

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