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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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bekam sie zu fassen. Der weibliche Zyklop übernahm sie mit verwunderlicher Sanftheit und kehrte hinter den Felsen zurück.
    Renard war weit davon, als er Mavra aufschreien hörte, und er drehte sich um. Das genügte; das Riesenwesen ergriff ihn und beachtete seine nutzlosen Hiebe nicht. Es trug Renard zu seiner Begleiterin zurück. Hinter dem Felsen stand eine kleine Holzhütte mit Strohmatten, Wolldecken und einer Art Gartengrill. Offenbar mochten manche ihr Fleisch gebraten; ein frisch zerlegtes Schaf steckte auf einem Spieß. Sie sahen auch einen der großen hölzernen Karren, und dort wurden sie alle drei hineingelegt. Die Seitenwände waren fast drei Meter hoch.
    Mavra schaute sich um. Der Wagen stank nach Dingen, von denen sie nichts wissen wollte, und es gab Reste von getrockneter Vegetation und sogar eine Art Graspolster. Nikki kauerte weinend in einer Ecke, und auch Renard erging es nicht viel besser.
    Mavra starrte durch einen Spalt hinaus. Die beiden Zyklopen diskutierten miteinander, soviel war klar. Sie schrien und brüllten und gestikulierten.
    Schließlich schien der Mann nachzugeben, ging in die Hütte und kam mit einem großen Eisengitter heraus. Er trat an den Wagen, schaute hinein, feixte auf seltsame Weise, und das Gitter wurde auf den Wagen geknallt. Dann schnob er und entfernte sich. Kurz danach hörte Mavra Kau- und Schluckgeräusche.
    Mavra schaute zum Gitter hinauf. Die Löcher waren ein bißchen zu klein, als daß sie sich hätte hindurchzwängen können, und das Gitter war aus Gußeisen. Sie würde es niemals hochstemmen können.
    Sie kauerte sich in eine Ecke und versuchte zu überlegen, wie sie verhindern konnte, gefressen zu werden.

Zone Süd
    Ben Yulin stöhnte und wurde langsam wach. Er versuchte sich zu bewegen, aber der Schmerz zuckte durch seinen ganzen Körper. Er konnte erkennen, daß er in einem Bett lag, daß er nackt und unter einer Decke ausgestreckt war – aber nicht mehr.
    Er öffnete die Augen, stöhnte und schloß sie wieder. Es dauerte einige Sekunden, bis er bereit war, es noch einmal zu versuchen.
    Sie waren immer noch da.
    Ganz in der Nähe stand ein großes Fellwesen in einem Laborkittel, mit einer Art Stethoskop um den Hals. Es hatte mit nichts so sehr Ähnlichkeit wie mit einem Riesenbiber, komplett mit den zwei Raffzähnen. Nur die Augen waren anders – hell und klar und von der Farbe dunklen Goldes, und sie strahlten Intelligenz und Wärme aus. Hinter dem Biber stand der sechsarmige Schlangenmann namens Serge Ortega mit besorgter Miene. Auch das Pflanzenwesen war zur Stelle und vervollständigte die bizarre Szenerie.
    Yulin schaute sich betroffen um und entdeckte Renards Gestalt in einer Art Umhang an der Tür, gelangweilt vor sich hin blickend. Das brachte ihn zu sich.
    Form und Art entsprachen Renard, aber die undefinierbare Aura von Selbstsicherheit und Beherrschung verriet Yulin, daß er Antor Trelig vor sich hatte. Ben Yulin erinnerte sich an seine Warnung und versuchte Mavra Tschang in den Vordergrund zu schieben.
    »Wo bin ich?« stieß er hervor und hustete.
    »In einem Krankenhaus«, erwiderte das sonderbare Nagetierwesen. Yulin war überrascht zu hören, daß das Wesen die Konföderationssprache beherrschte – es mühte sich, gewiß, war aber deutlich zu verstehen.
    »Doktor Muhar ist ein Ambreza«, sagte der Schlangenmann. »Auf der Schacht-Welt gibt es ein Sechseck mit eurer Art von Leuten. Die Ambreza sind Nachbarn. Ihr habt viel durchgemacht, und die Ambreza sind mit euren medizinischen Problemen vertraut. Deshalb haben wir ihn geholt.«
    »Was ist mit mir geschehen?« fragte Ben.
    »Sie sind im Pol-Tor zusammengebrochen«, erwiderte Ortega. »Als wir den Raumanzug entfernt hatten, sahen wir, daß Sie furchtbar zugerichtet waren. Überall grün und blau, drei gebrochene Rippen, eine davon hatte mehrere Organe durchbohrt.«
    »Können Sie mich heilen?« fragte Ben sorgenvoll.
    Der Ambreza gluckste.
    »Wenn wir uns sehr viel Zeit nehmen, ja«, erwiderte er mit hoher Stimme, wie eine zu schnell abgespielte Schallplatte. »Aber das wird nicht nötig sein. Wir lassen Sie durch den Schacht gehen.«
    »Renard hier hat uns erzählt , was geschehen ist«, sagte Ortega. »Ihr habt viel mitgemacht. Ich möchte euch gern eine Weile hierbehalten, aber Renard und Bürgerin Zinder haben ein Schwammproblem, und nur der Schacht kann das heilen. Ihre Verletzungen sind kritisch. Ich weiß nicht, wie Sie durchgehalten haben.«
    Yulin lachte.
    »Aus Angst. Wenn man

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