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Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 02 - Exil Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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zwanzig Minuten in Anspruch.
    Plötzlich standen sie in einer riesigen Kammer. Riesig war kaum der richtige Ausdruck dafür. Die Kammer hatte sechs Seiten, was inzwischen beinahe als natürlich erschien, aber sie war von derart gigantischer Ausdehnung, daß es geraume Zeit dauerte, um das wahrnehmen zu können. Auch die Mitte hatte die Form eines immensen, glasigen Sechsecks, um die ein Geländer und offenbar ein Laufgang herumführten. Eine einzelne mächtige, sechseckige Lampe hing wie ein Juwel von der Decke.
    Der Laufgang war genau das, und mehr. Das große Wesen betrat ihn, ging ein Stück darauf entlang, damit sie auch auf die kunststoffartige, federnde Oberfläche treten konnten, dann preßte er eine Klaue auf eine Stelle an der Wand.
    Sie fielen beinahe um, als der Laufgang sich zu bewegen begann.
    Es dauerte fast zehn Minuten, halb herumzukommen, zu einer weiteren Öffnung in der Wand. Schließlich blieben sie stehen, und das unheimliche Wesen, das ihnen wie ein Hummer aus durchsichtigem Glas vorkam, ging langsam einen neuen Korridor hinunter.
    Sie erreichten einen Raum, viel kleiner als die Kammer oder die Höhle vorher. Auch dort gab es eine Luftschleuse, die jedoch fast genau quadratisch war. Decke und drei Wände sahen normal aus.
    Die vierte war absolute Schwärze.
    »Sieht nach einer neuerlichen Transferierung aus«, sagte Trelig. »Hoffentlich bekommen wir in den nächsten vierzig Minuten unsere Art von Luft.«
    »Sechsunddreißig«, korrigierte Yulin düster.
    »Sie lassen uns nicht sterben«, sagte Trelig zuversichtlich. »Sie haben sich zuviel Mühe gemacht.«
    Er trat ohne Zögern in die Schwärze, gefolgt von den beiden anderen.
    Wieder empfanden sie das Fallgefühl, diesmal länger. Sie tauchten in einem ähnlichen Raum wieder auf, und alle drei hätten schwören mögen, daß sie den ersten gar nicht verlassen hatten. Yulins Meßuhr zeigte immer noch sechsunddreißig Minuten an, was bedeutete, daß der lange Sturz keine Zeit erfordert hatte. Das ist unmöglich, sagte er sich. Und dann fiel es ihm auf – ein schwaches Summen, ein kaum hörbares Heulen.
    Und die Meßuhr reagierte.
    »Trelig! Wir haben Strom! Das elektrische System arbeitet wieder!« schrie er.
    Sie wurden von Erregung und Erleichterung überwältigt.
    »Vergeßt nicht, daß wir von jemandem manipuliert werden«, warnte Trelig sie jedoch sofort. »Sie wissen vielleicht mehr, als wir glauben. Vergessen Sie nicht, daß Sie Mavra Tschang sind, und daß ich Renard bin. Verwenden Sie nie mehr einen anderen Namen.« Die Stimme klang schneidend. »Wenn wir gemeinsam befragt werden, lassen Sie mich reden. Wenn wir getrennt sind, sagen Sie die Wahrheit bis zu unserer Verwandlung. Sie wissen nicht, wer im anderen Schiff war, verstanden?«
    Yulin beruhigte sich.
    Plötzlich ging die Tür auf, und eine dritte Art von Wesen kam herein.
    Sie starrten es alle an, den wechselnden Wundern der Rassen auf der Schacht-Welt noch nicht gewachsen. Es war knapp unter zwei Meter groß, mit einem dicken, glatten, grünhäutigen Körper, der in zwei runden, dicken Beinen ohne erkennbare Gelenke auslief. Zwei dürre Arme wuchsen knapp über der Mitte heraus und schienen an den Spitzen kleinere Ausläufer zu besitzen. Der Kopf, auf einem unfaßbar dünnen Hals, sah aus wie eine grüne Kürbiskopflaterne, der Mund war zu einem Ausdruck ständiger Überraschung geweitet, dazu gab es zwei starre, fast leuchtende Scheiben als Augen. Keine Spur von Nase oder Ohren. Auf dem Ganzen wuchs ein einziges großes, breites Blatt, das Eigenleben zu besitzen schien und sich langsam der stärksten Lichtquelle entgegendrehte.
    Das Wesen hielt in den linken Fühlern eine Art Tafel, hob sie hoch und zeigte sie ihnen, damit sie sie lesen konnten. Die Mitteilung war in der üblichen Konföderationssprache abgefaßt, was Treligs Verdacht bestätigte, daß die Bewohner dieser Welt über sie und ihre Herkunft durchaus Bescheid wußten. In Blockschrift stand dort:
    SIE KÖNNEN IHRE ANZÜGE ABLEGEN. SIE VERMÖGEN DIE LUFT ZU ATMEN. WENN SIE FERTIG SIND, FOLGEN SIE MIR ZUR BESPRECHUNG.
    Trelig akzeptierte die Garantie und nahm den Helm ab. Er atmete ein. Die Luft war gut. Er schaltete das Atemgerät aus, der Anzug sank zusammen, schien zu seinen Füßen zu einem Haufen Kunststoff zusammenzuschmelzen. Trelig half Zinder, dasselbe zu tun. Yulin wollte ihrem Beispiel folgen, aber plötzlich wurde ihm übel, Blut staute sich in seiner Kehle, er brach zusammen.

Teliagin
    Am frühen

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