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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Posten wurde in der Nähe des Lifts aufgestellt, und man verlegte das Lager in die Mitte des Parks.
    »Warum nicht das Schiff nehmen und fortfliegen, um Hilfe zu holen?« sagte Renard. »Wir sind weiß Gott der lebende Beweis für unsere Behauptungen, und der Rat könnte dafür sorgen, daß hier alles in die Luft gesprengt wird.«
    »Genau darauf wartet Yulin«, gab Mavra zurück. »Wenn wir im Schiff unterwegs sind, könnte er die große Schüssel auf uns richten und uns mit einem Schlag erledigen.«
    Renard blickte zum Lift hinüber, der vielleicht hundert Meter entfernt war und von Wooly und Vistaru bewacht wurde.
    »Sie werden uns holen«, sagte er tonlos. »Und zwar bald.«
    Sie nickte.
    »Den Draht haben wir. Dreihundert Meter, das ist mehr als genug. Wenn wir nur nah genug herankommen, um ihn zu benützen.«
    »Sie müssen den Abwehr-Status abschalten, wenn sie ihre Leute herauslassen«, sagte der Bozog. »Das wäre der logische Augenblick.«
    »Ja, vielleicht sollten wir an der Brücke warten«, warf Renard ein. »Sozusagen im Startblock.«
    »Das finde ich nicht«, meinte sie. »Nein, die Pläne lassen erkennen, daß Obie den ganzen Bereich vom Ende des Zugangskorridors bis zu seiner Tür sehen kann. Und wenn wir im Korridor bleiben, stehen wir mit dem Rücken zum Lift. Yulin kann seine Zombies in alles verwandeln, was ihm einfällt, und uns überfallen lassen. Nein, ich glaube –«
    »He, da kommt etwas herauf!« schrie Wooly.
    Die anderen fuhren herum.
    Die Lifttür öffnete sich und ließ eine schrecklich aussehende Wolke aus orangeroten und grünen Gasen austreten. Sie war dicht und hüllte sie ein. Ein Schuß fiel, dann herrschte Stille.
    Die anderen erreichten die Wolke, hielten aber Abstand, als der scharfe Geruch sich bemerkbar machte. Yugash und Bozog drangen hinein und tauchten bald danach wieder auf. Die große Rauchwolke stieg empor und verdünnte sich, als die Entlüftung wirkte.
    »Sie sind fort!« rief der Bozog. »Beide! Einfach verschwunden!«
    Renard schüttelte traurig den Kopf.
    »Jetzt sind wir noch vier, verdammt!«
    »Und auf der anderen Seite stehen elf, selbst ohne ihn«, fügte Mavra hinzu. »Das verändert alles.«
    »Wir könnten mit dem anderen Wagen hinterherfahren«, schlug der Bozog vor.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das hat keinen Sinn. Er hält immer an der oberen Tür. Und er ist zu hören. Wenn wir ankommen, geht die Tür auf, und er hat uns alle.« Sie sah Renard an. »Haben Sie Ihre Energiepistole noch?«
    »Hier«, sagte er und klopfte auf seine Pistolentasche.
    »Gut. Wir lassen ihnen etwas Zeit, dann rufen wir eine Kabine. Sie schießen mit Streufeuer hinein, bevor wir einsteigen, und der Ghiskind und der Bozog sehen ebenfalls nach. Wenn wir unten ankommen, feuern Sie wieder, bis wir in der unteren Etage sind. Wenn wir schon umkommen müssen, dann im Kampf!«
    »Aber genau das wird ihn aufmerksam machen«, wandte der Bozog ein. »Er wird seine Leute im Inneren festhalten, bis er sie hinausschicken muß. Er wird vermeiden wollen, daß einem etwas zustößt. Er kann alle unsere Fähigkeiten nicht kennen.«
    »Darauf zähle ich«, sagte sie. »Und darauf, daß die untere Kabine unten war und man die obere benützt hat. Wenn das zutrifft, sind wir fast eine Stunde gesichert. Ghiskind, Sie und der Bozog bleiben für alle Fälle auf dem Posten. Renard, ein letzter Ausflug zum Schiff, dann geht es los. Handeln oder sterben!«
    »Oder lernen, Ben Yulin zu lieben«, sagte er seufzend.
     
     
    Lichter blinkten, Zahlen zuckten unter Renards Händen, geleitet von Mavra. Es dauerte mehrere Minuten.
    »Eine automatische Abfolge«, sagte sie. »Wenn uns die Explosion gelingt, besteht durchaus die Möglichkeit, daß die Lebenserhaltungssysteme weiterlaufen, zumindest vorübergehend. Dann könnten Sie hier heraufkommen – mit den anderen, wenn das geht – und das Schiff erreichen. Verliert keine Zeit, wenn die Zündung erfolgt ist! Fällt der Strom aus, dann erstickt ihr im Lift. Schaffen Sie alle hinein, hier herauf, in das Schiff, schließen Sie die Schleusen und drücken Sie auf ›N-Start‹ an der Konsole. Das Schiff wird abheben und einen Kurs einschlagen, der euch innerhalb von zwei Tagen in Funkreichweite des Rates bringt. Dann ruft ihr um Hilfe. Man wird an Bord kommen und euch glauben. Sagt den Leuten, daß Neu-Pompeii völlig zerstört werden muß. Atomisiert. Sonst werden andere Wissenschaftler kommen und Politiker die Macht übernehmen, und alles wird umsonst gewesen

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