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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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erschöpft.
    Die Yaxa hatten nicht nur Mavra Tschang in ihre Gewalt gebracht, sie würden auch mindestens einen Tag, wenn nicht länger, über sie verfügen, bevor die einzigen, die davon wußten, darüber Meldung machen konnten.
    Sie verfluchten sich innerlich und flogen nach Norden, Richtung Palim.

Zone Süd
    Obwohl es sich um die Yaxa-Botschaft handelte, waren nur zwei der Techniker, die sich um die Tische drängten, auch wirklich Yaxa. Ein Wuckl war anwesend und neben ihm mehrere andere Wesen, die den Yaxa zumindest neutral gegenüberstanden, wenn nicht sogar freundlich.
    Ein großer Minotaurus blieb an der Tür stehen und betrachtete kurz das überall sichtbare Symbol. Im Gegensatz zu seinem Heimat-Hex Dasheen, das ein übliches Sechseck-Symbol verwendete, benützten die Yaxa ein Ideogramm, das er zuerst mit einem stilisierten Flügelpaar verwechselte. Dann wurde ihm klar, daß er sich irrte. Yaxa war ein Staat an der Äquator-Barriere. Er bestand aus einer Hex-Hälfte, die horizontal gespalten, und einer Hex-Hälfte, die vertikal gespalten war. Nur vierundzwanzig Hexagons dieser Art gab es auf beiden Seiten der Barriere. Die ›Flügel‹ waren in Wahrheit zwei aneinandergefügte Hex-Hälften.
    Eine Yaxa kam im Korridor heran, als er ins Zimmer spähte.
    »Mr. Yulin?« sagte sie.
    Der Minotaurus drehte sich um und nickte mit seinem mächtigen Schädel.
    »Ja. Ich habe Ihre Nachricht erhalten und bin gekommen, so schnell ich konnte. Was geht hier vor?«
    »Ich bin Botschafterin Windsweep«, erwiderte die Yaxa, ihren offiziellen Spitznamen nennend. »Die beiden Wesen sind Mavra Tschang und ihr männlicher Begleiter. Wir nehmen kleinere Eingriffe vor, um es allen etwas leichter zu machen.«
    »Tschang? Wozu die Mühe?« sagte Yulin betroffen. »Wenn Sie sie haben, so beseitigen Sie sie doch, dann haben wir freie Bahn.«
    Die Yaxa schien zu seufzen.
    »Mr. Yulin, ich möchte Sie daran erinnern, daß wir vor einer Reihe von Problemen stehen. Erstens müssen wir das Schiff im Norden erreichen. Zweitens müssen wir auf die Bozog vertrauen, daß sie das Schiff auf irgendeine Weise von den Uchjin abziehen und eine geeignete Startplattform errichten. Drittens müssen wir, sobald das Raumschiff fliegt, uns Ihrem Planetoiden Neu-Pompeii durch Antor Treligs Roboterstationen nähern. Mr. Yulin, wie lautet das heutige Kennwort für die Killerstationen?«
    Er sah sie erstaunt an.
    »Ich – ich bin mir nicht sicher«, gab er zu. »Wir hatten eigentlich vor, sie auf einem Schnellband allesamt abzuspielen.«
    »Was ist, wenn die Roboter nur auf langsame Sprache programmiert sind?« fragte die Botschafterin. »Wir haben, wie Sie selbst sagen, nur dreißig Sekunden Zeit, das Codewort zu nennen. Wenn das mit dem Tonband nicht klappt, sind wir erledigt.«
    Der Gedanke gefiel ihm nicht, weil er der Wahrheit entsprach.
    »Und?«
    »Mavra Tschang war als Gast auf Neu-Pompeii, nicht wahr? Sie ist vorher nie dort gewesen?«
    »Das ist richtig«, erwiderte Ben Yulin. »Kommen Sie zur Sache.«
    »Und trotzdem hat Tschang ein Raumschiff entwendet – was noch im Bereich des Möglichen lag –, um dann ohne jede Schwierigkeit an den Roboterstationen vorbeizufliegen. Wie hat sie das gemacht, Mr. Yulin?«
    Er hatte schon tausendmal darüber nachgedacht.
    »Ich möchte das selbst gern genau wissen«, erwiderte er. »Ich vermute, daß der Computer ihr die Codewörter gegeben hat, als wir sie durchlaufen ließen. Aber schätzungsweise war es doch nur das Codewort für diesen einen Tag. Sie werden täglich geändert, das wissen Sie.«
    Die Yaxa senkte ein wenig den Kopf.
    »Aber Trelig hat den Code benützt, als Sie starteten, und das war einen Tag nach Mavra Tschang. Sie haben ihn nicht gehört, weil Sie vollauf mit der Steuerung beschäftigt waren, das hat die Tiefenhypnose bewiesen. Die einzigen Codewörter, die also bekannt sind, gelten für den Tag und die Zeit, als Mavra Tschang abflog, nicht wahr?«
    »Richtig«, sagte er.
    »Von Ihnen wissen wir ferner, daß es einundfünfzig Codeausdrücke gibt. Aber nur einer gilt jeweils für einen bestimmten Tag? Der Wechsel erfolgt täglich. Selbst nach zweiundzwanzig Jahren können wir mit dem Tag von Mavra Tschangs Flucht beginnen und berechnen, an welchem Tag es nun wieder fällig sein wird. Wir kennen den Standard-Kom-Kalender. Wenn wir uns den Zeitpunkt des Anflugs aussuchen, können wir die Gewißheit erlangen, auch durchzukommen. Verstehen Sie?«
    Yulin behagte dieser Gedankengang nicht.

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