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Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 03 - Entscheidung in der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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hundert Meter dahinter.
    Plötzlich begriff der gegnerische Kommandeur, daß er angegriffen wurde; er drehte sein schwarzgestrichenes Fahrzeug und ließ an der Vorderseite ein Gerät ausfahren, das wie ein riesiger Dosenöffner aussah.
    Das WRG der Verteidiger kam mit voller Fahrt heran, was bedeutete, daß er einen guten Viertelkilometer brauchte, um ganz drehen zu können; der Angreifer verlangsamte die Fahrt und wartete. Die Geschütze schwiegen.
    Als der Verteidiger sich näherte, kam er auf der rechten Seite des angreifenden Panzerfahrzeugs vorbei. Der Kommandeur der Angreifer schrie plötzlich: »Volle Kraft voraus!«, und sein WRG rumpelte dröhnend vorwärts.
    Der Angreifer traf die Seite des verteidigenden WRG, nicht genau mittschiffs, wie erhofft, sondern knapp dahinter, und die scharfe Korund-Klinge am Bug bohrte sich in das Fahrzeug.
    Die Dampfventile des getroffenen WRG kreischten wie lebendige Wesen; ein Dampfkessel war getroffen worden, und Mor-tis Fahrzeug bäumte sich auf und kroch langsam in die Dunkelheit. Der Angreifer schrie in sein Sprachrohr: »Kerosin einfüllen!«, während sein WRG dem getroffenen nachrumpelte.
    Der feindliche Befehlshaber bemühte sich, für einen Versuch mit dem Flammenwerfer auf die Bresche zu zielen.
    Die Methode war nicht ungefährlich; der Druck im Flammenwerfer-Rohr ließ sich nicht lange halten, das WRG selbst mußte das Zielen übernehmen, und sobald das Kerosin entzündet war, würde es sie zu einer unübersehbaren Zielscheibe machen.
    »Zünden!« schrie der Kommandeur.
    Eine kleine Gestalt am Bug strich den Zünder an. Er war ein Ziel, auf das die Verteidiger sich einschießen konnten, und sie taten es, aber der Angreifer entzündete einen Strom von unter Druck stehendem Kerosin, der durch die Fackel floß und Feuer fing.
    Plötzlich leckte ein langer, bleistiftdünner Feuerstrahl nach den Schießscharten des Verteidigers und näherte sich der Bresche. Es mußte schnell gehen, weil die Menge des Kerosins begrenzt war, aber der Kommandeur des angreifenden Fahrzeugs manövrierte sein WRG so geschickt heran, daß er den Strahl flüssigen Feuers in die Lücke lenken konnte.
    Endlich hörte er Schreie aus dem Inneren des beschädigten WRG, als das Kerosin sein Ziel fand und das Feuer sich ausbreitete. Der Maschinenraum mit seinen empfindlichen Gummischläuchen und dem hölzernen Aufbau wurde sofort davon erfaßt, und das Fahrzeug kam zum Stillstand, da die Heizer nicht gleichzeitig den Dampfdruck aufrechterhalten und das Feuer bekämpfen konnten.
    Der Angreifer fühlte sich dem Sieg nahe, rammte das andere WRG und schob es vor sich her. Das getroffene Fahrzeug wurde hochgehoben, kippte und stürzte mit ohrenbetäubendem Krachen um.
    Der schwarze Angreifer stieß zurück. Schon sprangen die Infanteristen aus den Heckluken und stürmten auf die Stadt zu.
    Die Verteidiger waren nicht untätig geblieben. Der Kesselraum wurde aufgegeben, und die Truppen im umgestürzten WRG verschwanden in der Dunkelheit, während andere in der Stadt ausschwärmten. Überall erloschen Petroleumlampen und hinterließen Dunkelheit, die kaum mehr erhellt war von den Sternen.
    Es kam sofort zu Gefechten, und die feindlichen Truppen wurden von verschiedenen Seiten angegriffen, bis die Kanonen in der Stadt zu sprechen begannen.
    Das WRG wendete, brauste zurück, wies der Stadt die Breitseite und begann zu feuern.
    Aufgleißende Blitze erhellten die Szene und ließen Hunderte von kleinen, dunklen Gestalten als Silhouetten hervortreten.
    In der Stadt regnete das Feuer des attackierenden WRG mit tödlicher Wirkung herab. Die Bombardierung riß klaffende Löcher in die Pueblos, und die Leute begannen schreiend hin und her zu laufen.
    Mavra und Joshi kauerten in ihrem Käfig, er voller Angst, sie voller verzweifelter Wut.
    Jemand lief auf den Platz hinaus.
    »Treibt die Tiere auseinander!« brüllte er. »Verschmutzt das Wasser! Hinaus! Hinaus!«
    Gestalten liefen durcheinander, entschlossen, den Angreifern die Früchte ihres Sieges vorzuenthalten. Jemand kam zu den Ställen und öffnete die Tore, und die Tiere rannten in Panik in alle Richtungen davon. An Mavras Käfig blieb er jedoch nicht stehen, sondern lief weiter.
    Eine Granate schlug ganz in ihrer Nähe ein, und Splitter prasselten an den Käfig. Sie preßten sich in eine Ecke des Käfigs.
    Ein zweiter Treffer, dann ein dritter, ganz nah, schlug in den Lehmziegelbau über ihnen ein. Ein großer Block Lehmziegel stürzte herab, streifte den

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