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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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da was Interessantes?«
    »Ganz miese Gegend«, knurrte Zigeuner. »Eine der alten Kom-Welten, als Kom noch eine verderbte Form von Konformismus, nicht von Kommune war. Ein Haufen Farmer, die alle gleich aussehen, gleich denken, gleich handeln. Einer von diesen menschlichen Insektenhaufen.«
    Marquoz seufzte.
    »Also todlangweilig. Na ja, nicht zu ändern.«
    Die Andock-Kammer füllte sich bereits mit Passagieren.
    Die Olympierin war zur Stelle; sie ragte heraus wie eine echte Königin in einem Schweinestall und trug nur einen großen Umhang.
    »Sie sieht verärgert aus«, stellte Marquoz belustigt fest.
    »Ah, mein Junge, sie wird uns bald auf die Nerven fallen«, prophezeite Zigeuner. »Wenn sie anfängt, sich zu langweilen, wird sie versuchen, uns alle zu bekehren.«
    Er hatte recht. Noch bevor die Fährrakete auf dem Raumflughafen von Cabadah landete, wurde die Bekehrung mit der Inbrunst einer Fanatikerin begonnen. Eines mußte Marquoz ihr allerdings lassen: Gleichgültig, wie verrückt ihre Religion sein mochte, sie glaubte steif und fest daran. Wenn Nathan Brazil eine wirkliche Person war, konnte er einem leid tun.
    Er fragte sich, wie lange die heiligsten Verschwiegenheitssiegel auf Rats- und Kom-Informationen halten würden, wenn die Dreel immer weiter vorrückten.

Kwangsi
    Wie sich herausstellte, hinkte Marquoz hinter der Zeit zurück. Der Rat bestand aus Politikern, gewiß, aber weder aus großen Persönlichkeiten noch aus Narren. Als die Dreel weiter vorstießen, erkannten die Ratsmitglieder die Schrift an der Wand, und ihre Beurteilungen wurden unterstützt durch ihre Computer und ihre militärischen Führer.
    Der Kom-Bund würde verlieren. Schlimmer noch, bei der Beschleunigung ihres Vorstoßes würden die Dreel ein großes Reservoir an eroberten Welten aufbauen, deren Hilfsmittel sie nutzen konnten. Mit der Herrschaft über die menschlichen Bevölkerungen – selbst immunisierte – besaßen die Dreel einen gewichtigen Vorteil; sie konnten die erforderlichen Eigenschaften züchten, die die Immunisierung wertlos machten. Wenn die Dreel in diesem Tempo weitermachten und nicht innerhalb eines Jahres zum Stehen gebracht wurden, konnte man sie nicht mehr aufhalten. Sie würden zu viele sein, die Körper ihrer Feinde tragen und nicht nur die zusätzlichen Schiffe und Waffen bauen, die sie brauchten, sondern eroberte Industrien durch fortgeschrittene Dreel-Technologie verändern. Die Schiffe gegen den Kom-Bund würden ebenfalls von Menschen geflogen werden.
    Der Krieg mag der wirksamste Anreiz für Neuerungen und technologischen Fortschritt sein, aber für dergleichen Dinge blieb nicht genug Zeit. Es spielte keine Rolle, ob die Superwaffe entwickelt wurde, wenn sie nicht hergestellt und eingesetzt werden konnte, bevor die Dreel gesiegt hatten. Die einzige Hoffnung lag also in früherer Forschung, verbotener Forschung: in Forschung und Information, die von früheren Generationen als zu gefährlich und für geheim erklärt worden war. Jeder wußte, daß solche Dinge irgendwo in den Archiven existierten – aber keiner wußte, was oder warum oder wie.
    Auf fast einstimmigen Beschluß des Rates hin wurden die Siegel geöffnet. Eifrige Wissenschaftler studierten die Archive und entdeckten oft, daß sogar die zum Verständnis dieser verbotenen Projekte erforderlichen Werkzeuge hinter wieder anderen Siegeln verborgen waren. Vieles blieb deshalb nutzlos – und vieles andere taugte nichts, weil es für das Problem auch nicht entfernt von Belang war.
    Tortoi Kai war keine Naturwissenschaftlerin, sondern Historikerin, die nach Hinweisen auf Ereignisse suchte, die aus den offenen Nachschlagewerken sorgfältig verbannt und archiviert worden waren, um vergessen zu werden. Sie stellte mit Entsetzen fest, wieviel von der Vergangenheit durch die von früheren Räten bestellten Historikerausschüsse manipuliert worden war. Je weiter man zurückging, desto schlimmer wurde es – umfassende Versuche, die Geschichte umzuschreiben –, aber während sie daran arbeitete, die Vergangenheit richtigzustellen, bemühten ganze Stäbe sich darum, die Gegenwart zu entstellen.
    Kai war eine typische Historikerin; obwohl ihre Welt rings um sie zusammenbrach, verfolgte sie Nebenfäden und ließ sich von den großen und kleinen Leuten und Ereignissen in Bann ziehen, die, plötzlich offen zutage tretend, verwandelten, was sie gelernt hatte. Es begann mit einem Faden, einem Namen aus einer seit 762 Jahren toten Vergangenheit – während der

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