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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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ellenlange Spuren. Selbst mich könnte man durch einen Computervergleich von Ticket- und Reiseinformationen mit Schiffs-Flugplänen im ganzen Kom-Bereich verfolgen. Nein, diese Art von Sperre gibt es nur bei Leuten, die in etwas verwickelt sind, wovon nie jemand etwas erfahren soll. Womit er zu tun gehabt haben mag, weiß ich nicht, aber er ist ganz gewiß nicht der Typ, ein Agent für die Kom-Polizei oder irgend jemand anderen zu sein. Irgendwo jedoch hat er für dieses Schiff bezahlt.«
    »Gerüchte hast du aber hören können?« meinte Marquoz.
    »Ja. Zumeist jenes, daß er jedes Ratsmitglied, das Entscheidungen zu fällen vermochte, in der Hand hatte. Um diesen Brazil ist etwas ausgesprochen Fragwürdiges. Es gibt auch viele Geschichten über ihn, daß er an Brennpunkten auftaucht und überall sein Süppchen kocht.«
    Marquoz nickte.
    »Jeder, der in der Lage ist, seine gesamte Vergangenheit von der Kom-Leitung blockieren zu lassen, würde sich sehr gut verstecken können, nicht?«
    »Warum interessiert er dich eigentlich so? Ich kenne keinen, der je etwas wirklich Schlechtes über ihn zu sagen hatte. Er mag eine von den grauen Eminenzen sein, aber diese Olympierinnen haben ihn ganz schön in der Mangel. Der Kleine tut mir leid.«
    Der winzige Drache zog die Schultern hoch.
    »Ich mach' mir nur meine Gedanken. Je mehr ich von ihm höre, desto mehr denke ich nach. Gott oder nicht Gott, der Mann scheint sehr viel zu verbergen und enormen Einfluß zu haben, damit er das sicherstellen kann. Solche Leute interessieren mich.«
    Zigeuner wollte etwas sagen, als es im Bordlautsprecher knackte.
    »Achtung! Achtung!« Die heisere Sopranstimme des weiblichen Kapitäns ertönte. »Die Dreel unternehmen Vorstöße in den Sektor unmittelbar vor uns, und wir haben den Befehl erhalten, beizudrehen. Da die Wartezeit lang werden kann, gedenke ich, uns in eine Umlaufbahn um Cadabah zu bringen, und um der Sicherheit willen muß ich darauf bestehen, daß dort alle Passagiere aussteigen. Wenn die Gefahr vorbei ist, können alle wieder an Bord kommen, und wir setzen die Reise fort. Diese Entscheidung liegt im Interesse aller. Bitte, erscheinen Sie in zwanzig Minuten in der Andock-Kammer und nehmen Sie Gepäck für eine Übernachtung mit. Wir bedauern die Unannehmlichkeit.«
    Das war alles, aber es genügte. Selbstverständlich war dergleichen in einer Kampfzone üblich. In einem Raumflughafen waren, durch Zoll und Einwanderungsbehörden abgeschirmt, die Passagiere sicherer, und der Kapitän konnte eine schnelle Flucht vorbereiten.
    Zigeuner seufzte und stand auf.
    »Ich wußte nicht, daß wir den Kämpfen so nah sind.«
    »Waren wir nicht«, gab Marquoz zurück. »Das ist ausgesprochen schlecht. So großartig waren die Meldungen vom Krieg nicht, als wir abflogen, aber wenn die Front so weit zurückgewichen ist, sind wir in schlechterer Verfassung, als ich dachte.«
    Der Krieg lief nicht gut. Ihrer Fähigkeit beraubt, Welten heimlich zu erobern, hatten die Dreel die schwächsten und verwundbarsten Systeme offenbar mit ihrer ganzen Flotte eingeschlossen. Die Kom-Flotten und Waffenkammer-Teams waren eingesetzt worden und in den Kampf hineingezogen worden. Diesmal waren die Dreel besser in der Abwehr; Kom-Waffen vermochten sie nicht mehr zu überraschen. Die Dreel hatten viel schnellere und leichter manövrierbare Schiffe als der Kom-Bund – und die Waffenkammer war mit Schreckenswaffen so vollgestopft, wie die Legende behauptete. Das war das Problem. Das Arsenal der Waffenkammer war geschaffen worden, um Sonnen zu zerstören und Planeten zu Asche zu zerblasen, aber nicht für den Kampf Raumschiff gegen Raumschiff oder einen Einfall in eine feindliche Flotte. Es war nichts anderes, als der tödlichen Fliege mit nichts Geringerem als der Atombombe zu begegnen.
    Beim Kampf Schiff gegen Schiff waren die Dreel weit überlegen. Sie hatten dafür die richtigen Waffen und schnelle Schiffe, und viel bessere Führer. Sie erzielten Siege, weil man an ihre Hauptflotte und Strategiezentrale nicht herankonnte. Nur ihre geringere Zahl hatte verhindert, daß sie den Kom-Bund innerhalb von Wochen überrannten. Nun ging das schon Jahre, viele Jahre – aber der Kom-Bund unterlag. Die Dreel überrannten mehr Welten, als vom Kom zerblasen werden konnten – und wenn man die Welten sprengte, schädigte man die Dreel gar nicht besonders.
    Während Zigeuner und Marquoz achtern gingen, fragte der Chugach seinen Begleiter: »Was weißt du über Cabadah? Gibt es

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