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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Männlichkeit, unglaublich gutaussehend und dazu noch muskulös, genau so, wie Obie vor so vielen Jahrhunderten nach Ben Yulins Anweisungen den Entwurf ausgeführt hatte.
    Sie ging wachsam auf den Mann zu und versuchte, einen Weg zu finden, der die Situation bereinigte.
    »Hallo«, grüßte er sanft und mit sinnlicher Stimme. »Bitte, komm her und leg dich zu mir.«
    »Ihr Hypnomittel wirkt bei Olympiern« , versicherte ihr Obie.
    Sie waren dank Obie gegen fast jedes Gift immun, aber da er sie geschaffen hatte, wußte er natürlich, wie seine eigenen Maßnahmen zu umgehen waren.
    Sie bewegte kleine Muskeln in den Fingerspitzen und spürte, wie das Toxin aus winzigen Drüsen in die nadelartigen Röhrchen quoll, die Obie unter ihre Fingernägel praktiziert hatte. Das gab ihr Sicherheit; sie konnte wieder Herrin der Lage sein.
    Nervös, als stünde sie immer noch unter dem Einfluß der Aphrodisiaka, ging sie zu ihm, legte sich hin und umschlang ihn mit den Armen, wie er es erwartete. Sie schob kleine Nadelspitzen in seinen Rücken, ohne daß er es auch nur bemerkte. Innerhalb von Sekunden war er in Trance. Sie ließ ihn los, setzte sich auf und befahl ihm, dasselbe zu tun. Er gehorchte.
    »Wie heißt du?«
    »Doney«, erwiderte er langsam, die Augen geschlossen.
    Mavra nickte zufrieden.
    »Wie lange bist du schon hier, Doney?« Sie versuchte, ihre eigene Neugier ebenso zu befriedigen wie die von Obie.
    »Ich weiß nicht«, antwortete er. »Lange Zeit.«
    »Wie alt bist du?«
    Er wußte es nicht.
    »Tust du außer dieser Sache noch etwas anderes?«
    Er war trotz der Hypnosedroge überrascht.
    »Was tun Männer sonst? Dafür kommen wir auf die Welt.«
    Der Rest des Verhörs legte das Verhaltensschema für die olympischen Männer ziemlich klar. Sie wurden vom Tempel aufgezogen, nur zu einem einzigen Zweck. Von der Außenwelt wußten sie überhaupt nichts, ja, nicht einmal, daß es eine solche gab. Sie hatten eine sorgenfreie, wenn auch abgeschiedene Kindheit, voller Spielsachen, Spiele, Sport und wenig anderem. Man brachte ihnen Lesen und Schreiben nicht bei, nicht einmal die einfachsten Rechenarten. In der Pubertät lehrte man sie die für ihre Tätigkeit erforderlichen Kenntnisse. Ansonsten blieben sie Kinder, trieben Sport und Spiel in einem großen Spielplatz mit Turnanlagen. Selbst ihr Wortschatz wurde sorgfältig kleingehalten; jeder ihrer wachen Augenblicke war vom Tempel programmiert. Sie stellten nichts in Frage, machten sich nie über irgend etwas Gedanken. Die Überlegenheit der Frauen in allen Beziehungen wurde nie in Zweifel gezogen; Männer existierten zum Dienen und Bedienen, zu nichts anderem.
    Mavra fand das abstoßend. Obie versuchte, die Situation zu analysieren.
    »Vergessen Sie nicht, daß Ihr Großvater eine Frau war, die Frauen schätzte, um durch Nathan Brazil dann zu einem Mann und vom Schacht wiederum zu einer Yaxa gemacht zu werden – zum Mitglied einer Schmetterlingsrasse, die ausschließlich weiblich war und Männer nur als hirnlose Sexmaschinen kannte. Die Frühkultur hier war ausnahmslos weiblich, die dominierenden Persönlichkeiten sind dank der Schacht-Welt extrem weiblich orientiert gewesen. Und die beiden männlichen Kinder waren natürlich wichtig; sie mußten geschützt werden. Leicht zu sehen, wie so ein System entstehen konnte.«
    Ich finde das abscheulich , gab Mavra zurück. Das ist nicht anders als in den Prostitutions-Häusern der Partei, in denen Frauen als Huren großgezogen wurden.
    » O gewiß« , bestätigte Obie. »Ich habe das nicht gebilligt, sondern nur festgestellt, wie ein derartiges System sich unter den Umständen der Gründung dieses Planeten logisch entwickeln konnte. Aber faszinierend ist das doch.«
    Wir sollten etwas dagegen tun! dachte Mavra entrüstet.
    »Wir könnten nicht viel tun, wenn ich nicht hergehen und den ganzen Planeten ummodeln soll« , antwortete der Computer. »Außerdem befassen wir uns jetzt mit der praktischen Vernichtung des ganzen Kom-Bundes und vielleicht der gesamten Wirklichkeit. Lassen Sie Olympus und seine Gesellschaft sein; was spielt das für eine Rolle?«
    Darauf gab es nun wirklich keine Antwort, und Mavra ließ das Thema auf sich beruhen.
    Wie lange soll ich hierbleiben? fragte sie mehr sich selbst als Obie.
    Der Computer antwortete trotzdem.
    »Ungefähr eine Stunde – geben Sie dem Burschen die Erinnerung an ein glückliches Zusammensein, und versetzen Sie ihn in Schlaf! Ich gebe Ihnen Bescheid, wann es Zeit ist, zu

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