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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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geworden; wenn das nicht nachließ, würde er nicht zu unterdrücken sein. Andererseits – wer konnte wissen, daß sie hier waren – und warum wurden sie von jemandem geweckt?
    Dieser Jemand erwies sich als ein Zimmerservice-Roboter, beladen mit einer Reihe seltsam aussehender, aber enorm appetitanregender Frühstückszutaten nebst eine Flasche dessen, was auf Olympus als Champagner galt.
    Mavra stand auf.
    »Was?« fragte sie. »Das haben wir nicht bestellt.«
    »Mit einer Empfehlung des Hotels«, tönte der Roboterkellner. »Alles frisch, keine synthetischen Stoffe. Wir haben uns auch erlaubt, Sie im Geburtstempel anzumelden. Ein zusätzlicher Service des Hotels«, fügte er hinzu, und seine Stimme klang beinahe stolz. »Es ist jetzt nullachtnull Uhr; Ihr Termin ist auf nullzehnnull Uhr bestimmt. Holen Sie die Karte beim Empfang ab und nehmen Sie Tram einssiebenundachtzig. Vielen Dank.« Er löste sich vom Serviertisch und rollte hinaus.
    Die Tür schloß sich automatisch hinter ihm.
    »Die unterstellen aber allerhand, wie?« sagte Mavra verstört.
    »Was wollt Ihr tun?« fragte Yua. »Man wird sehr argwöhnisch werden, wenn wir den Termin nicht einhalten.«
    Mavra nickte. Verdammt, bin ich wild! dachte sie. Sie freute sich beinahe darauf! Aber Yua hatte natürlich recht. Nicht hinzugehen, mochte Argwohn erregen und ihre Aufgabe erschweren. Die Prozedur würde ohnehin ziemlich sachlich ablaufen und schnell vorbei sein; anschließend konnten sie den Muttertempel aufsuchen.
    Yua schien die Aussicht zu erregen. Mavra seufzte und setzte sich an den Tisch. Das Essen war mit Aphrodisiaka stark versetzt, aber was macht das schon, dachte sie. Heute erfahre ich wenigstens, wo die Männer sind.
     
     
    Wenn eine Rasse bis zum nten Grad körperlich identisch ist, fällt es ausgebildeten Biochemikern leicht, beliebige physiologische Merkmale, die gewünscht werden, massenweise hervorzubringen. Die Tatsache, daß an der Bevölkerung von Olympus so wenige Modifikationen vorgenommen worden waren, mußte man ihrer Führung gutschreiben, wenn es eine solche gab. Bei der Fortpflanzung überließ man dem Zufall jedoch nur wenig. Eine Kombination von Anregungsmitteln, abgestimmt auf den olympischen Körper, hatte Mavra und Yua genau in den erwünschten körperlichen und gefühlsmäßigen Zustand versetzt. Bis sie den Geburtstempel erreichten, war den beiden Frauen kaum ein nicht-sexueller Gedanke möglich, und der innere körperliche und geistige Druck war schier unerträglich.
    Man hatte sie offensichtlich erwartet, und sachliche Techniker führten sie ohne lange Umschweife hinein. Sie wurden zu getrennten Liften geführt, deren Kabinen jeweils nur eine Person aufnehmen zu können schienen. Die Tür schloß sich hinter beiden, und sie sanken, wenn auch langsam, hinunter. Mavra kam sich vor, als nähme man eine ungeheure Last von Körper und Geist.
    » Tut mir leid, Mavra «, drang Obies Stimme zu ihr. »Ich möchte Sie nicht gegen Ihren Willen dazu drängen.«
    Obie! dachte sie erbost. Was, zum Teufel…
    »Ich bin an Ihr Gehirn und das zentrale Nervensystem angeschlossen, versteht sich«, erwiderte der Computer. »Es tut mir leid. Sie müssen verstehen, das sind meine Kindeskinder. Ich habe sie geschaffen – muß Bescheid wissen.«
    Die ganze Sache mit der Geburt – das hast du veranlaßt! Du hast es auf irgendeine Weise arrangiert!
    » Damit geht nicht viel Zeit verloren« , entschuldigte sich Obie. »Ich muß sehen, wie die Männer sind. Ich habe nichts einprogrammiert, um sie anders zu machen.«
    Nun, wenn sie nicht künstlich befruchten, was ich nicht glaube, werde ich binnen Sekunden einem wildgeilen Mann gegenüberstehen, und das verdanke ich dir. Hol mich hier heraus!
    »Ich bin überzeugt davon, daß Sie damit fertig werden.«
    Obie – mach so etwas ohne mein Wissen oder meine Erlaubnis ja nicht wieder, hörst du? Sie war von kalter Wut erfüllt.
    Es gab eine Pause, dann erwiderte die ferne Maschine ein wenig zerknirscht: »Gut, Mavra.«
    Sie hatte solche Gedankenverbindungen schon oft erlebt, aber nie unter vergleichbaren Umständen, und nicht, wenn sie nicht vollständige Kontrolle über sich hatte.
    Die Tür öffnete sich auf ein Schlafzimmer; der ganze Boden war das Bett. Schön eingerichtet, mit sanfter, indirekter Beleuchtung ausgestattet, leise Musik, süßer Duft, und überall Kissen. Auf der anderen Seite lag ein olympischer Mann.
    Er sah aus, wie sie und Obie erwartet hatten – die Verkörperung der

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