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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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tot.«
    »Mavra Tschang ist nicht gestorben«, erklärte sie der unsichtbaren Person. »Niemand kann Mavra Tschang töten.«
    »Du bist wahnsinnig, mein Kind. Erlebe den Geist deiner Heiligen Mutter!«
    Plötzlich spürte sie Qual, ungeheure Kopfschmerzen und ein Sengen im ganzen Nervensystem. Mavra stürzte in Agonie zu Boden. Sie konnte spüren, wie die andere, die Präsenz , langsam eindrang, ihren Geist überwältigte.
    Obie, der ebenfalls überrascht worden war, reagierte nun schnell, ergriff Gegenmaßnahmen und zwang die fremdartige Präsenz hinaus. Es war kein andauernder Kampf; als Obie die Art des geistigen Überfalls analysiert hatte, konterte er auf der Stelle. Mavra war frei und blieb erschöpft am Boden liegen. Schließlich stand sie langsam auf und schaute sich um.
    »Siehst du?« schrie sie. »Reden wir miteinander oder soll ich nun in deinen Geist eindringen?« Zorn war stets ein gutes Anregungsmittel. »Wer wagt es, in Mavra Tschang einzudringen?«
    Obie spendete Beifall.
    »Brav, Mädchen! Ganz ruhig, dann bringe ich Sie wieder in Ihre ehemalige Gestalt! Da werden die schön erschrecken!«
    Sie wußte, daß Obie in sie hineingriff, daß sie von dem violetten Licht eingehüllt wurde, aber die Umstülpung ging sehr rasch vor sich und wurde ihr nicht deutlich bewußt. Sie wußte aber, daß ihre geschmeidige, schwarzgekleidete, menschliche Form von der oder den unsichtbaren anderen gesehen wurde. Wenn sie historische Unterlagen besaßen, wußten sie jetzt, wen sie vor sich hatten.
    Sie konnte die Verblüffung in der fremden Stimme-Nichtstimme hören, als sie ächzte: »Sie sind wirklich Mavra Tschang!«
    »Die bin ich«, sagte sie. »Und wer bist du?«
    Die Stimme schwieg kurze Zeit, dann sagte sie: »Ich bin Nikki Zinder.«
    Nun war Mavra selbst völlig entgeistert.
    »Augenblick mal! Ich weiß, daß es mich noch gibt – aber das ist einfach nicht möglich.« Ein Computer, vermutete sie. Ein Computer, darauf programmiert, sich für Nikki zu halten. Eine Maschine, die sich für eine längst gestorbene Person hält.
    Wie geht man mit einer solchen Maschine um?
    »Neu Pompeii ist zerstört worden«, sagte die Stimme. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Obie wurde vernichtet. Die historischen Aufzeichnungen bestätigen das. Sie können nicht Mavra Tschang sein.«
    »Obie lebt. Ich bin geblieben. Wir haben nur den Eindruck erweckt, wir wären vernichtet worden. Du kennst Obies Kräfte, du weißt, daß er das kann, daß ich also auch noch am Leben sein kann. Du hast Nikki Zinders Erinnerungen – du mußt wissen, daß es so sein kann.«
    Es blieb kurze Zeit still.
    »Sie reden so, als wäre ich nicht die, die ich bin«, sagte die Stimme dann. »Ich sage Ihnen, daß ich Nikki Zinder bin. Ich bin am Leben geblieben und jetzt dieser Maschine verbunden. Aber ich bin keine Maschine. Mein Geist und meine Seele leben, werden durch sie erhalten und verstärkt.«
    »Aber warum? Warum Sie, Nikki?« sagte Mavra. »Warum nicht die anderen?«
    »Die anderen sind wie ich alt geworden. Als feststand, daß sie sterben würden, als Touri wirklich starb, versammelten sie sich und trafen ihre Entscheidung. Sie wollten ein markovisches Tor finden, sie wollten auf die Schacht-Welt zurückgehen und wiedergeboren werden. Sie gingen alle, und soviel ich weiß, hatten sie Erfolg, meine Tochter eingeschlossen.«
    »Aber nicht Sie?«
    »Ich nicht. Wir hatten erst vor knapp zwei Jahrhunderten angefangen. Die Bevölkerung näherte sich gerade erst der Lebensfähigkeit. Die Pallas brauchten Führung, um die richtige Gesellschaft aufzubauen, eine Führung, die nur wir von den Ersten Müttern ihnen geben konnten. Wir besaßen die erforderliche Technologie. Ich schlug vor, daß man uns Erste Mütter am Leben erhielt, kybernetisch mit Computern verbunden, die uns unbegrenzt bewahren konnten. Die anderen weigerten sich, aber sie konnten mich nicht zwingen, sie zu begleiten. Seither bin ich geblieben; ich habe Wachstum und Entwicklung meines Volkes gesteuert und sie durch die Gründung der Gemeinde geführt. Die Größe, die Sie heute sehen, ist mein Werk.«
    Obie?
    »Ich fürchte, es ist wahr, Mavra. Es wäre mir anders lieber. Das erklärt die abseitige Kultur. Gehirn und Seele können so erhalten werden, wie sie sagt, aber die Hirnzellen regenerieren sich nicht. Sie muß senil sein, Mavra – senil, vermutlich wahnsinnig, und trotzdem übt sie alleinige Herrschaft über ein Volk aus, das nichts ahnt. Spielen Sie lieber mit.«
    Mavra

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