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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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gehen.«
    Sie tat es und war bei den hypnotischen Erinnerungen, die sie einprägte, besonders einfallsreich. Bald schlief er glücklich, ein Kissen wie einen Teddybär umarmend, und lächelte.
    Sie verbrachte die restliche Zeit mit der Planung neuer Schritte zusammen mit Obie.
    »Gehen Sie zum Muttertempel« , schlug er vor. »Wir müssen mit der obersten Sprosse der politischen Leiter sprechen, wer immer das sein mag. Es deutet manches daraufhin, daß eine bestimmte Person alles entscheidet. Stellen Sie fest, wer das ist. Ich komme auf jeden Fall mit.«
    Die Stunde verging langsam.
     
     
    Yua strahlte; sie schien geraume Zeit, nachdem sie den Geburtstempel verlassen hatten, wie betäubt zu sein. Sie fuhren mit einer Tram zum Muttertempel, dessen Türme in der Ferne zu sehen waren.
    »Wem erstatten Sie Bericht?« fragte Mavra.
    »Der Oberin«, antwortete Yua. »Sie ist eine Athene«, fügte sie ein wenig angewidert hinzu.
    »Aber wer erhält ihren Bericht? Ich meine, wer hat hier das Sagen?«
    »Zuletzt wohl die Heilige Mutter«, gab Yua zurück. »Ich habe sie nie gesehen.«
    »Aber sie ist im Muttertempel?«
    »So heißt es.«
    Der Muttertempel war eindrucksvoll; obwohl nicht höher als die anderen Gebäude, war er erbaut wie eine mittelalterliche Burg aus schimmerndem Metall mit einer Vielzahl an Türmen und Zinnen. Nachts wurde er von bunten Scheinwerfern angestrahlt, aber selbst mittags wirkte er imposant.
    Man stieg eine unendlich lange Steintreppe hinauf; das Gebäude selbst war verankert und ruhte am Urgestein der Berge rings um die Stadt.
    Auf der rechten Seite konnten Mavra und Yua den Pilgerpfad sehen, der zur Stätte der ersten Siedlung führte. Der Weg schien nicht allzuweit zu sein, und Mavra schlug vor, den Besuch zu unternehmen, bevor sie den eigentlichen Tempel betraten. Die Olympier mochten Obies Kinder sein, aber die dominierenden Ersten Mütter waren Mavra Tschangs Großeltern gewesen.
    Der gut instand gehaltene Steig war gesäumt von Schildern, Schaustücken und bildlichen Darstellungen, welche die Gründungsgeschichte von Olympus erzählten.
    Die frühen Hütten waren in der Tat primitiv; Mavra vermutete, daß sie nicht so einfach hätten sein müssen. Die Schlichtheit war offenbar ein bewußt unternommener Versuch gewesen, den Aufbau einer neuen Rasse und Kultur von Grund auf durchzusetzen, mit möglichst wenig Versuchung durch die Kom-Welten. Die Ersten Mütter hatten sofort erkannt, daß sie nur die Gestalt wunderschöner, menschlicher Frauen trugen, daß sie innerlich, biologisch und in anderer Hinsicht, eine fremde Rasse waren und in der damals völlig menschlichen Kom-Umwelt als Mißgeburten betrachtet werden würden. Aber in einer Hinsicht hatten sie sich getäuscht; geistig waren sie über die Menschheit hinausgewachsen, und das trugen sie mit sich.
    Über ihnen, in Stein gehauen und vergoldet, standen die Namen der elf Ersten Mütter. Die meisten waren Mavra nicht vertraut, weil sie Flüchtlinge von Neu Pompeii gewesen waren, aber da standen auch Kally ›Wuju‹ Tonge und Vistaru, ihre Großeltern, neben Dr. Zinders Tochter Nikki und Nikkis Tochter Mavra. Und nach den elf Namen kam noch ein weiterer, abgesetzt und dick mit Gold umrandet.
    MAVRA TSCHANG TONGE stand da.
    »Na, hol mich der Teufel«, sagte Mavra halblaut. »Hol mich der Teufel, wenn mir nicht ganz seltsam zumute wird.«
    Yua sah sie erstaunt an.
    »Aber das seid Ihr , nicht wahr?« ächzte sie. »Darauf bin ich einfach nicht gekommen!«
    »Bringen wir das hinter uns«, sagte Mavra knapp. Sie ging den Weg hinunter, und Yua folgte ihr. Äußerlich wirkte Mavra wieder völlig sachlich.
    Obie? Wo bist du jetzt?
    »In diesem System gibt es viel Raumschutt« , antwortete der Computer sofort. »Ich bin gut getarnt, aber in Reichweite.«
    Hast du mich geortet? Sie stieg die lange Treppe zu den Türen des Muttertempels hinauf. »Ich bin eingepeilt« , versicherte Obie. »Sagen Sie mir nur Bescheid, wenn Sie etwas brauchen.«
    Olympierinnen stiegen die Treppe hinauf und hinab und gingen bei den großen Toren hinaus und hinein. Die meisten waren geschweifte Aphrodites, eine oder zwei aber schweiflose Athenen, in Tempelgewänder gekleidet.
    Das Innere des Muttertempels hatte mehr Ähnlichkeit mit dem Aufenthaltsraum eines Raumflughafens als mit einem religiösen Zentrum; von der Decke eines großen Saales hing in der Mitte ein kompliziertes Modell der Schacht-Welt, und auf den Mosaikfliesen an Boden und Wänden waren zahllose,

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