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Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 04 - Rückkehr auf die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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wählte ihre Worte mit Bedacht.
    »Hören Sie, Nikki. Ihr eigenes Volk muß es Ihnen gesagt haben. Der Kom-Bund ist zum Untergang verurteilt, alles ist zum Untergang verdammt, durch dumme Leute, die die Forschungen Ihres Vaters mißbraucht haben. Wir müssen dem Einhalt gebieten, und das kann nur geschehen, wenn der Schacht der Seelen selbst repariert wird. Das kann nur Nathan Brazil tun, also arbeiten wir für eine gemeinsame Sache, Ihr und wir. Wir haben die Kom-Regierung veranlaßt, sich mit uns zusammenzutun; wir brauchen Ihr Volk für die eigentliche Arbeit. Wollen Sie mit uns zusammenwirken? Werden Sie die Zusammenarbeit befehlen?«
    Nikki schien in Gedanken versunken zu sein. Schließlich sagte die Stimme: »Ja, Mavra, Ihr werdet erhalten, was Ihr braucht. Die einzige Bedingung ist, daß Olympierinnen zugegen sind, wenn Nathan Brazil gefunden wird.«
    »Damit können wir einverstanden sein, glaube ich«, erwiderte Mavra. »Wir halten es für möglich, daß die Sekten-Gemeinde ihn verschreckt hat, also müssen wir, wenn wir ihn finden, sehr vorsichtig sein, damit wir ihn nicht wieder verlieren. Ich gebe Ihnen aber mein Wort, daß Ihre Leute Zugang zu ihm haben werden.«
    »Das genügt«, sagte die Stimme. »Gehen Sie jetzt. Der Befehl ist bereits erteilt.«
    Eine Aufzugtür öffnete sich. Mavra drehte sich um und ging darauf zu, dann blieb sie stehen und blickte über die Schulter in den leeren Raum.
    »Leb wohl, Nikki«, flüsterte sie und betrat den Lift. Die Tür schloß sich.
    Auf der anderen Seite öffnete sich ein zweiter Aufzug, und zwei Athenen stiegen in ihren scharlachroten Priesterinnengewändern aus. Sie knieten nieder und erwarteten Befehle.
    »Mit einem Computer wie Obie, den Kom-Archiven und unseren eigenen Anhängerinnen wird Nathan Brazil bald gefunden sein«, erklärte Nikki Zinder. »Aber seid vorsichtig. Habt Ihr gesehen, wie behext die Hohepriesterin Yua und die Erzpriesterin Tala sind?«
    »Wir haben es gesehen, Heilige Mutter«, erwiderten sie.
    »Unsere Rasse entstammt Obie, aber auf den Befehl des Bösen«, sagte Nikki. »Wir wissen nicht, was der Böse getan hat, während er Obie beherrschte, aber wir können sicher sein, daß er der letzte gewesen ist, der die Schöpfung meines Vaters beherrscht hat. Es ist also mehr denn wahrscheinlich, daß Obie immer noch den Willen des Bösen ausführt, denn als Maschine hat er keine andere Wahl. Mavra Tschang wurde beim Sturm auf den Bösen verwandelt und getötet; das weiß ich, weil ich zugegen war. Was wir gerade gesehen haben, war eine Konstruktion von Obie, und, wenn von ihm stammend, auch unter dem Bann des Bösen. Vergeßt nie, daß wir es mit dem Teufel in Menschengestalt zu tun haben; sorgt dafür, daß keine anderen unter den Bann geraten, der unsere beiden Schwestern erfaßt hat. Wir brauchen sie, um Nathan Brazil zu finden. Wir haben einen Pakt mit dem Bösen, aber der Teufel wird sein Wort nur halten, solange das seinen Bedürfnissen entspricht. Es gibt keine Ehre in ihm, kein Vertrauen, keine Güte. Überwacht das Unternehmen; tut, was verlangt wird, aber entzieht Euch der Beherrschung durch den Bösen, vertraut keinem, der ihr unterliegt, und sorgt dafür, daß, wenn Nathan Brazil gefunden ist, wir allein zu ihm gelangen. Ist das klar?«
    »Ja, Heilige Mutter.« Sie standen auf und betraten den Lift.
    Nikki Zinder, eingeschlossen in ihren Computer, war wieder allein. Trotzdem tönte die unheimliche Stimme weiter und lachte brüchig.
    »O Böser!« sagte sie zu niemand. »Du willst Gott, den HERRN, gefangennehmen, damit du das Universum zerstören kannst! Aber das wird dir nicht gelingen. So, wie dein Ebenbild mich im männlichen Kind heimsucht und quält, so erscheinst du nun selbst, um mich zu überlisten! Das lasse ich nicht zu, niemals, niemals …«
    Kurze Zeit herrschte in der Kammer Stille, dann sagte die geisterhafte Stimme im verlorenen, klagenden Ton eines ganz kleinen Mädchens: »O Papa, Papa! Ich sehn' mich so nach dir…«

Kwangsi
    Marquoz zündete sich eine Pfeife an, indem er in den Kopf hineinblies. Er sog ein paarmal am Mundstück und blies beißende Rauchwolken in alle Richtungen. Schließlich sagte er: »Das Problem ist natürlich, den Kom-Bund herauszuhalten. Ich muß schon lügen, daß die Zähne knacken, nur um soviel Zugang für uns zu erreichen.«
    Mavra Tschang zog die dünnen, schwarzen Brauen in die Höhe.
    »Sie glauben, man wird aufmerksam?« fragte sie.
    Er nickte.
    »Ich glaube, es ist den Leuten

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