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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Tschang war auf irgendeine Weise von ihren Freunden ausfindig gemacht worden, und sie hatten das, den unheilbaren Zustand erkennend, getan, damit sie keine Informationen preisgeben konnte.
    Sangh hatte alle auf der Ranch befindlichen Personen sofort zum Tode verurteilt, aber abgesehen bei den beiden Dahbi würde der Befehl kaum ausgeführt werden. Die Dahir waren praktisch denkende Leute, und ihre Boten würden gewiß sehr lange brauchen, um nach Hause zu gelangen oder sich den Truppen wieder anzuschließen.
    Dann war die zweite Nachricht gekommen, wonach man Brazil bei der Awbri-Armee gesehen habe, die von Süden her anmarschierte. Das, zusammen mit dem Bericht, daß Brazil in Wirklichkeit noch bei den Dillianern und Hakazits war, nicht allzu viele Berge in Bache von Sangh entfernt, trug nicht dazu bei, dessen Selbstvertrauen zu stärken. Es kam ihm vor, als stürze seine ganze herrliche Traumwelt ringsum zusammen.
    Schließlich beruhigte er sich jedoch und verließ das Zelt. In der Nähe drängten sich Offiziere vieler Rassen durcheinander, aber sie wichen zurück, als er völlig auseinandergeklappt, ein erschreckender Anblick, heraustrat.
    »Narren! Ich tue euch nichts!« zischte er. »Wir müssen handeln, und das sofort, sonst ist alles verloren. Nutzt den Rest der Nacht, um eure gesamten Truppen in Marsch zu setzen. Alle Notpläne treten in Aktion, höchste Alarmstufe ist gegeben. Wir werden angreifen, sobald es hell wird. Beeilt euch!«
    Sie beeilten sich.
    Sangh wies mit dem Vorderbein auf seinen Nachrichtenoffizier.
    »Du! Irgendwelche neuen Nachrichten? Hör auf zu bibbern, du Idiot! Ich fresse dich nicht! Darüber bin ich hinweg – vorerst.«
    Der betreffende Offizier, ein winziger, wieselartiger Orarc, zitterte weiter, antwortete jedoch: »Es gibt eine sonderbare unbegreifliche Nachricht von Ihrer Botschaft in Zone, Sir.«
    Sangh erstarrte. Erneut schlechte Nachrichten – das war mehr, als er ertragen konnte.
    Der Orarc schluckte krampfhaft.
    »Ihr zufolge – es ist unfaßbar –, aber ihr zufolge –«
    »Nun mach schon! Heraus damit!«
    »Botschafter Ortega ist nicht mehr in Zone«, erklärte das Wesen.
    Gunit Sangh war fassungslos. Er begriff sofort die Bedeutung dieser Neuigkeit – und ihren völligen Mangel an Glaubwürdigkeit. Wenn Ortega Zone verließ, dann brach er den Bann, der sein Altern hemmte – und er war schon ein alter Mann. Dies war das Ende einer Ära, die sich fast zweitausend Jahre in die Vergangenheit erstreckte, bevor der ältliche Dahbi selbst geboren worden war, das Ende einer Machtpersönlichkeit, die das Leben auf der ganzen Sechseck-Welt gefärbt und beeinflußt hatte.
    »Das muß ein Irrtum sein«, sagte er schließlich. »Er wird auf die Latrine gegangen sein, oder was-weiß-ich.«
    »Es ist eindeutig, Sir«, gab der Orarc störrisch zurück. »Jemand von unseren eigenen Leuten hat ihn durch das Zone-Tor gehen sehen. Keine Doubles, keine Duplikate, kein anderer Ulik, der mit ihm verwechselt worden wäre. In Zone gibt es einen neuen, jungen Ulik-Botschafter, und Ortega ist eindeutig fort. Nach Hause zurückgekehrt, um zu sterben, heißt es.«
    Gunit Sangh schnaubte nur.
    »O nein. Dahinter steckt etwas viel Heimtückischeres. Ortega würde das nur tun, wenn er die Gewißheit hätte, daß er nicht nur nicht sterben wird, sondern daß die Aussichten für seinen Plan besonders günstig sind. Ich möchte so rasch wie möglich wissen, was er nach seiner Ankunft in Ulik getan hat. Ich will wissen, wo Serge Ortega ist und was er treibt, wenn er die Reise überlebt hat – wovon ich überzeugt bin.«
    »Auf der Stelle, Sir«, antwortete der Nachrichtenoffizier und entfernte sich.
    Gunit Sangh war äußerlich völlig ruhig, verspürte aber tiefe Unruhe. Bis jetzt war das nur ein Kräftemessen gewesen. Er unterlag, gewiß, aber die Aussicht auf einen Sieg war stets vorhanden gewesen, und er hatte immer genau gewußt, was vorging. Das war nicht mehr der Fall. Seit Ortega plötzlich mit im Spiel war – außerhalb von Zone! Unvorstellbar! –, hatte er das unbehagliche Gefühl, daß etwas von allergrößter Wichtigkeit im Gange war, daß etwas ins Spiel kam, das man weder begreifen noch steuern konnte.
    Er wurde sich plötzlich der Tatsache bewußt, daß hier mehr gemacht wurde als Geschichte; es ging um die Zukunft selbst, und nicht nur um die nahe. Die Zukunft wurde von unsichtbaren Händen gestaltet. Eine wandelbare Zukunft, keine starre.
    Sein ganzes Leben lang hatte er alles

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