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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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einen ist Mavra zur Zeit nicht reisefähig, und wenn sie bleibt, was sie ist, wird sie vermutlich an irgendeinem Bratspieß landen. Zweitens wird Gunit Sangh darauf warten, daß ich jetzt einen Ausbruchsversuch unternehme, und es wird deshalb von Streifen und allen möglichen Sperren nur so wimmeln. Wäre nicht plötzlich alles auseinandergefallen, dann hätte ich es wohl mit nur kleinen Schwierigkeiten schaffen können. Der Anfangsplan, soweit er reicht, ist immer noch haltbar. Wir kommen nur hinein, wenn wir fliegen.«
    »Sie wollen also, sagen wir, Agitar werden und Mavra zu Ihrem Pegasus machen?« erriet Zigeuner. »Keine schlechte Idee, wenn sie einverstanden ist.«
    Mavra drehte den Kopf und gab einen tiefen Muhlaut von sich, bei dem man sich denken konnte, was man wollte.
    »Das wäre eine gute Idee gewesen, wenn wir uns noch an die ursprüngliche Idee halten würden, aber ich glaube, auf solche Dinge sind sie schon gefaßt. Ich verfüge hier nicht über die Möglichkeiten wie auf den Kom-Welten, schon gar nicht hier in dieser gottverlassenen Gegend. Keine Tarnung, die wir uns einfallen lassen würden, könnte einer gründlichen Überprüfung standhalten, und Sangh ist kein Dummkopf. Er wird jedes Wesen, das auch nur entfernt ich sein könnte, zur Sicherheit herunterholen. Nein, wir müssen uns schon etwas Raffinierteres einfallen lassen. Machen wir Mavra und mich zu Pegasussen.«
    »Aber da werden Sie nicht sprechen können«, stellte Marquoz fest. »Für jeden anderen werden Sie dumpfe Tiere sein.«
    »Dann werden wir eben Reiter haben«, gab Brazil zurück.
    »Die wenigen Wesen dieser Art, die wir hatten, sind alle gestohlen worden«, erklärte der Hakazit. »Ich weiß nicht, wieviel Vertrauen wir den Agitar-Reitern schenken können.«
    »Nicht Agitar«, sagte er. »Einen Gedemondaner, versteht sich, weil wir eine Methode finden müssen, mit der wir uns im Notfall verständigen können.« Er sah den Sprecher an. »Ich nehme an, daß etwas in dieser Art möglich ist.«
    Der andere nickte.
    »Der Gedemondaner könnte dann durch Handauflegen eine Art Leitung für das Gespräch werden«, meinte er langsam. »Ich glaube, das würde gehen. Aber warum nicht zwei von uns?«
    »Ihr seid nützlich, aber keine Kämpfer«, sagte Brazil knapp. »Es muß jemand dabeisein, der mit Waffen umgehen kann.«
    »Wir sind nicht wehrlos, aber es trifft zu, daß wir nur in Notwehr handeln können, wo es um denkendes Leben geht«, räumte der Gedemondaner ein.
    »Ich glaube, ich bin ein bißchen zu groß und zu schwer für einen Pegasus«, warf Marquoz ein. »Aber ich muß schon sagen, wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, wäre ich am Ende schon zu gern dabei.«
    Brazil nickte.
    »Also gut, dann müssen wir einem der Agitar vertrauen. Sucht den Besten aus, den es gibt, und schafft ihn und zwei von den geflügelten Pferden her, so rasch es geht.«
    »Das mache ich«, sagte Zigeuner und verschwand.
    Sie starrten alle auf die Stelle, wo er eben noch gestanden hatte, und es war Brazil, der fassungslos den Kopf schüttelte.
    »Wie macht er das nur?« fragte er verwundert.
    »Er sagt dem Schacht, was er will, und dieser leistet das für ihn«, gab der Sprecher der Gedemondaner zurück.
    Sie sahen das Wesen an.
    »Soll das heißen, der Schacht reagiert auf seinen Willen?« wollte Brazil wissen.
    Der Sprecher nickte.
    »Er ist praktisch ein Markovier«, sagte er tonlos.
    Brazil schüttelte den Kopf.
    »Nein, ist er nicht. Markovier hatten auf der Sechseck-Welt keinen Zugang zum Hauptcomputer. Das hätte den Sinn des ganzen Experiments verfälscht.«
    »Das macht er aber«, behauptete das Wesen. »Ich konnte es fühlen, beinahe sehen.«
    Brazil starrte in die Dunkelheit hinein.
    »Wer, zum Teufel, kann das gelernt haben – und wie?« murmelte er.
     
     
    Der Agitar war ein Neuzugang namens Prola, eine ehemalige Olympierin mit großem Selbstvertrauen. Als Agitar-Mann fühlte sich die ehemalige Amazone nicht sonderlich wohl, betrachtete die neue Aufgabe aber als eine vom Himmel geschenkte Gelegenheit.
    »Ich bedaure nur, daß ich diese Tiere nicht so gut reiten kann«, sagte Prola.
    »Keine Sorge«, antwortete Brazil. »Sie halten sich nur fest und lassen mich fliegen. Wird schon gehen«, fügte er halblaut hinzu.
    Sie versammelten sich ein letztes Mal um das Licht. Brazil zog eine Karte heraus und breitete sie auf dem Boden aus.
    »Also, Sangh wird fast mit Gewißheit heute früh angreifen. Ich will nicht, daß ihr kämpft. Zigeuner,

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