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Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 05 - Dämmerung auf der Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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erwischt, bevor ich bereit war«, sagte der Neuankömmling angewidert. »Konnte nichts tun. Sie wollten mich unter Drogen setzen.«
    »Ach, Scheiße«, murmelte Brazil. »Dann werden wir uns wohl auf den Weg machen. Es wird schwer für die Eflik, aber für uns ein bißchen riskanter. Wir müssen nachts fliegen und uns untertags verstecken. Verion wird in den nächsten Tagen nicht durchquert werden können – da tritt eine Art Brunstzeit ein, und die Würmer leuchten wie elektrische Lampen. Man wird uns bemerken, und was entdeckt wird, kann gemeldet und vielleicht abgeschossen werden. Das heißt, wir müssen nach Süden gehen – und Yuas Awbrier sind noch nicht weit genug gekommen, um Khutirs Truppen von der Avenue fortzulocken, oder auch nur als brauchbare Ablenkung zu dienen.«
    »Da habe ich mich nützlich gemacht«, erklärte Zigeuner. »Ich habe einen Zwischenaufenthalt eingelegt und Yua erklärt, wie es steht. Sie rückt mit aller Schnelligkeit vor. Es ist riskanter, als es das übermorgen abend wäre, aber die Aussichten für uns sind immer noch gut. Ich bin dafür, daß wir gehen.«
    Brazil nickte und blickte zu Asam hinüber.
    »Holen Sie Mavra, ja?«
    Der Dillianer zögerte einen Augenblick, vielleicht weil er glaubte, wenn sie nicht mitginge, bestünde keine weitere Bedrohung mehr.
    »Sie denken jetzt doch nicht daran, die Seiten zu wechseln, Asam, hm?« fragte Marquoz. »Wenn Sie das täten, würden Sie sie ganz gewiß verlieren.«
    Der Colonel seufzte und machte sich auf den Weg, um Mavra zu suchen.
    Brazil wandte sich an Zigeuner.
    »Sie alter Halunke, bevor das alles vorbei ist, müssen Sie mit der Sprache heraus.«
    Zigeuner grinste.
    »Vielleicht. Bevor es vorbei ist«, sagte er leichthin. »He, Marquoz, es wird Zeit, daß wir uns zusammentun! Wir werden wieder ein Team sein.«
    »Möglich«, erwiderte der Hakazit nachdenklich. »Möglich…«
    Brazil bewegte sich unruhig.
    »Möchte wissen, wo Asam so lange bleibt? Verdammt, wir müssen allerhand vorbereiten, bevor wir uns auf den Weg machen können, und auffallen dürfen wir auch nicht. Zigeuner, können Sie uns Deckung geben?«
    Er nickte.
    »Kurzzeitig, und mehr brauchen wir nicht. Es ist eine große Armee, eine lange, sehr lange Kolonne. Ich glaube, ich kann ohne Mühe als Brazil da auftreten, wo es nötig ist, und vielleicht gelegentlich auch Mavra sein, wenn sich die Notwendigkeit ergeben sollte.«
    »Also gut. Verdammt! Was ist denn da draußen? Ist Mavra auf mich so böse, daß sie nicht zurückkommen will? Oder hat Asam…?«
    Sie standen plötzlich alle auf den Beinen und sahen einander nervös und besorgt an.
    »Verschaffen Sie sich Tarnung«, sagte Brazil zu Zigeuner. »Wir stellen fest, was los ist.«
    Zigeuner schimmerte, veränderte sich, wurde ein Hakazit.
    »Das ist ein weiblicher Hakazit«, bemerkte Marquoz belustigt.
    »Sie müssen doch auf Ihren Ruf achten«, gab Zigeuner zurück, und sie gingen hinaus.
    Sie schwärmten aus und schauten sich im flachen Talgrund um. Tausende von Wesen aus vielen verschiedenen Rassen lagerten dort draußen, die Lagerfeuer erstreckten sich in alle Richtungen, aber von Asam oder Mavra Tschang war keine Spur zu sehen.
    Brazil rief seine Menschen zusammen und wies sie an, das Gelände abzusuchen. Zigeuner, als Hakazit getarnt, merkte sich rasch Namen und Gesichter.
    Als die Zeit verging und keine Nachricht kam, wandte Brazil sich an Zigeuner und sagte: »Das gefällt mir immer weniger.«
    »Mir geht es nicht anders«, erwiderte Zigeuner. »Glauben Sie, bei uns sei es vielleicht schon zu lange gut gelaufen, und die Aussichten verschlechtern sich?«
    »Ich fürchte –«, begann Brazil, wurde aber unterbrochen, als einer seiner Menschen etwas schrie. Er lief in diese Richtung, und Zigeuner stampfte hinter ihm her.
    Ganz in der Nähe des kleinen Flusses gab es einen Hain. Brazil erreichte den Wasserlauf als erster und bemerkte Marquoz, der am Ufer stand und auf den Schlick starrte. Neben dem Hakazit stand Asam mit hängenden Schultern.
    »Mitten in der gottverdammten Armee!« fauchte Marquoz. »Mein Gott! Wir sind viel zu sicher gewesen! Diese Dreckskerle!«
    Brazil starrte auf den Schlamm hinunter. Er konnte die Hufabdrucke eines Zentaurs sehen, die am Fluß entlangführten, vorbei an den Bäumen. Ein Teil des Bodens war aufgerissen, und die Hufabdrucke wurden dort zu einem wirren Durcheinander. Sonst waren nirgends Abdrücke zu sehen.
    »Verdammt noch mal! Wie reißt man einen fünfhundert Kilogramm

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