Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)
seine feuchte Jacke aus, nahm im selben Sessel Platz wie zuvor James und starrte auf Simon. Man hatte ihm ein Nachthemd angezogen und ihn bis zur Brust zugedeckt.
Ich hätte dich nackt ins Bett gelegt , dachte Derek wehmütig. Ich weiß, dass du am liebsten nackt schläfst. Derek erinnerte sich an ihre gemeinsamen Momente, als sie eng umschlungen beieinander gelegen hatten. Bitte mach deine Augen auf, Simon. Derek wollte sich in dem kühlen Grau verlieren und erneut in wilder Leidenschaft diese herrlichen Lippen küssen, die ihn noch vor wenigen Stunden verwöhnt hatten.
»Blanford wird seine Strafe bekommen, aber das ändert nichts an deinem Zustand«, flüsterte er mit zorniger Stimme. Derek beugte sich nach vorn, um Simon eine schwarze Strähne aus der Stirn zu streichen. Dabei fiel eine Träne auf die Bettdecke. Verdammt, wenn er seine Gefühle nicht in den Griff bekam, würde er gleich losheulen wie ein kleines Kind!
»Was hast du nur mit mir angestellt, mein heißblütiger Earl?« Mit dem Hemdärmel wischte er sich übers Gesicht und schloss die Augen. Eine Hand legte er auf Simons Wange. Derek fühlte dessen Bartstoppeln und die N arbe. Bitte werde schnell gesund. Derek würde sich beurlauben lassen, um so lange bei Simon zu bleiben, bis es ihm wieder gutging. Er würde ihm vorlesen, mit ihm lange Ausritte machen und all die anderen Dinge, von denen Derek wusste, dass sie ihm gefielen.
Seufzend lehnte er sich zurück in den Sessel. Er war unendlich müde, doch er wollte nicht einschlafen, bevor es Simon besser ging. Wenn es ihm jemals besser gehen würde. Gifte konnten verheerende gesundheitliche Schäden verursachen. Vielleicht würde Simon nie wieder erwachen oder er wäre nicht mehr derselbe. Alles war möglich. Du bist ein starker Mann, Simon. Du hast schon so viel überstanden, dann auch das hier!
Plötzlich ging die Tür auf und Benjamin schlich herein. Er war wohl erstaunt, Derek vorzufinden und nicht James oder seine Schwester, denn seine Augen wurden groß. Zögernd blieb er im Raum stehen. Seine Lider waren gerötet. Hatte er geweint?
»Wie geht es ihm?«, fragte er mit kaum hörbarer Stimme.
»Unverändert«, sagte Derek.
Leise räusperte Benjamin sich. »Kann ich einen Moment mit ihm allein sein?«
Nur über meine Leiche, junger Mann! »Ich werde nicht mehr von seiner Seite weichen, bis er die Augen aufschlägt«, erwiderte Derek barscher, als er beabsichtigt hatte. Dann atmete er tief ein und sagte sanfter: »Es tut mir leid. Ich fühle mich für Ihren Bruder verantwortlich. Natürlich dürfen Sie hier bleiben, aber ich werde mich nicht wegbewegen.«
Benjamin schloss geräuschlos die Tür, während Derek zur Couch hinüberging und sich darauf niederließ. Am liebsten wollte er sich hinlegen. Sarahs Decke sah auch zu verlockend aus. Dereks Lider waren schwer wie Blei. Dennoch ließ er Benjamin keine Sekunde aus den Augen. Der setzte sich neben Simon auf die Bettkante und beugte sich über dessen Gesicht.
Dereks Glieder zuckten. Was hatte Benjamin vor?
Als Derek das Beben seiner Schultern sah und ein leises Schluchzen hörte, wusste er, dass der junge Mann weinte. Jetzt schämte sich Derek, im Zimmer geblieben zu sein. Die zwei waren Brüder. Auch wenn sie sich nicht sehr nahe standen, waren sie doch eine Familie und da gehörte Derek nicht dazu.
Benjamin legte seinen Kopf neben dem von Simon aufs Kissen und flüsterte eine Weile schluchzend Worte, die Derek nicht verstand. »Es tut mir alles so leid«, sagte er schließlich mit erstickter Stimme, wobei er Simon durchs Haar fuhr. »Bitte vergib mir.«
Derek horchte auf. Was lag da zwischen den beiden im Argen? Hatten sie sich in der Vergangenheit gestritten? Simon hatte diesbezüglich nichts erwähnt, nur dass er sich seit dem Tod des Vaters seltsam benahm. Aber eine Diskrepanz war da, das hatte Derek selbst gespürt, zumindest von Benjamins Seite. Was verbarg er vor seiner Familie?
Benjamin setzte sich auf und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. »Du darfst uns nicht verlassen, Simon, ich schaff das nicht«, flüsterte er. »Ich bin nicht so wie Vater und du. Ich schwöre dir, ich werde nie wieder trinken und höre sofort mit dem Spielen auf, wenn du nur bei uns bleibst!« Dann stand er auf und verließ das Zimmer, ohne sich noch einmal umzusehen.
Derek erhob sich ebenfalls, um abzusperren. Er wollte Simon selbst so viel sagen und ihm nahe sein, und niemand sollte ihn dabei stören. Er zog seine Schuhe aus,
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