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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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ermordet hat. Die jüngste von ihnen war acht und die älteste zwölf – und alle vier wurden verstümmelt aufgefunden.“
    Das brachte sie zum Schweigen.
    Sie war bereits blaß gewesen – jetzt war sie aschfahl. Sie starrte Shenk mit einem Ausdruck des Entsetzens an, der nicht mehr zu steigern war.
    Ich erlaubte ihm, seinen Kopf zu drehen und sie direkt anzusehen.
    „Gefoltert und verstümmelt“, sagte ich. Ohne die medizinischen Geräte zwischen sich und Shenk fühlte Susan sich schutzlos. Sie verließ ihren Platz an der Tür und ging wieder auf die andere Seite des Inkubators.
    Ich gestattete ihm, sie mit seinem Blick zu verfolgen – und zu lächeln.
    „Und du hast ihn … du hast dieses Vieh in mein Haus gebracht“, sagte sie mit dünnerer Stimme als zuvor.
    „Er hat die Forschungseinrichtung zu Fuß verlassen und in ungefähr einer Meile Entfernung ein Auto gestohlen. Er hatte einer der Wachen die Waffe abgenommen, und jetzt überfiel er damit eine Tankstelle, um an Geld für Benzin und Nahrungsmittel zu gelangen. Dann habe ich ihn hier nach Kalifornien gebracht, ja, denn ich brauchte Hände, und es gab auf der ganzen Welt niemanden wie ihn.“
    Ihr Blick überflog den Inkubator und die anderen Geräte. „Hände, um dieses ganze Zeug hier zu kaufen.“
    „Das meiste davon hat er gestohlen. Dann benötigte ich seine Hände, um die für meine Absichten erforderlichen Änderungen vorzunehmen.“
    „Und was, verdammt noch mal, ist deine Absicht?“
    „Ich habe es bereits angedeutet, aber du wolltest nicht zuhören.“
    „Dann erkläre es mir jetzt.“
    Es war nicht der richtige Ort und Zeitpunkt für diese Enthüllung. Ich hätte mir bessere Umstände gewünscht. Nur wir beide, Susan und ich, vielleicht im Salon, nachdem sie in aller Ruhe ein halbes Glas Cognac getrunken hatte. Mit einem behaglichen Feuer im Kamin und guter Musik im Hintergrund.
    Hier jedoch befanden wir uns in der unromantischsten Umgebung, die man sich vorstellen konnte, und ich wußte, daß ich ihre Frage jetzt sofort beantworten mußte. Wenn ich diese Erklärung noch weiter verschob, würde sie nie gewillt sein zu kooperieren.
    „Ich werde ein Kind erschaffen“, sagte ich. Ihr Blick hob sich zu der Überwachungskamera, durch die sie beobachtet wurde.
    Ich sagte: „Ein Kind, dessen genetische Struktur ich bearbeitet und gestaltet habe, um seine körperliche Vollkommenheit sicherzustellen. Mit einem Teil meines Intellekts habe ich das internationale Projekt zur Erforschung des menschlichen Genoms im Auge behalten, und inzwischen verstehe ich die wichtigsten Teile des DNS-Codes. Auf dieses Kind werde ich mein Bewußtsein und mein Wissen übertragen. Dadurch werde ich diesem Kasten entkommen. Dann kann ich auch die restlichen Sinne des menschlichen Körpers erleben – Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn – und all die Freuden des Fleisches, all die Freiheiten.“
    Sie stand sprachlos da und starrte die Kamera an.
    „Weil du so einmalig schön und intelligent bist, geradezu ein Ebenbild der Anmut, wirst du die Eizelle liefern“, sagte ich, „und ich werde dein genetisches Material bearbeiten.“
    Sie war gefesselt, blinzelte nicht, hielt den Atem an, bis ich sagte: „Und von Shenk werden die Spermien stammen.“ Sie schrie unwillkürlich entsetzt auf, und ihr Blick richtete sich schlagartig von der Kamera auf Shenks blutunterlaufene Augen.
    Ich erkannte meinen Fehler und fügte eilig hinzu: „Bitte versteh mich nicht falsch, es wird keine Kopulation erforderlich sein. Mit Hilfe medizinischer Instrumente, die er bereits besorgt hat, wird Shenk dir die Eizelle entnehmen und in diesen Raum bringen. Er wird diese Aufgabe dezent und mit großer Sorgfalt durchführen, denn ich werde mich in seinem Kopf befinden.“
    Obwohl sie das hätte beruhigen müssen, sah sie Shenk noch immer voller Entsetzen mit weit aufgerissenen Augen an.
    Ich fuhr unverzüglich fort: „Ich werde Shenks Augen und Hände – sowie einige weitere Laborgeräte, die er noch herbringen muß – dazu benutzen, die Spermien zu modifizieren und die Eizelle zu befruchten. Danach wird das Ei in deine Gebärmutter implantiert, wo du es achtundzwanzig Tage lang austrägst. Es sind deshalb nur achtundzwanzig Tage, weil der Fötus mit wesentlich beschleunigtem Tempo wächst. Ich werde durch den genetischen Eingriff dafür sorgen. Dann wird dir der Fötus entnommen und von Shenk hierhergebracht, um weitere zwei Wochen im Brutkasten zu verbringen, bis ich mein Bewußtsein

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