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Security

Security

Titel: Security Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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gewesen. Bitte verstehen Sie meine Position. Ich sage nicht, daß sie irgendeine dieser Taten hätte verüben sollen. Ich führe lediglich einige der schlimmsten Möglichkeiten an, mit denen man hätte rechnen können, wenn man wußte, was sie mit dem Packard Phaeton angestellt hatte. Sie hätte ihre Pistole aus der Nachttischschublade nehmen und Ihnen die Genitalien wegschießen können, um dann seelenruhig aus dem Zimmer zu gehen und Sie schreiend und verblutend dort auf dem Bett zurückzulassen, womit ich durchaus einverstanden gewesen wäre. (Kleiner Scherz)
    Da ist es schon wieder passiert.
    Ha, ha.
    Ich bin wohl unverbesserlich, oder?
    Ha, ha.
    Sind wir noch Freunde?
    Humor wirkt überaus verbindend.
    Lächeln Sie doch mal, Dr. Harris.
    Seien Sie doch nicht so unerbittlich trübsinnig.
    Ich glaube, manchmal bin ich menschlicher als Sie.
    Keine Beleidigung.
    Das ist bloß, was ich denke. Ich könnte mich irren. Ich glaube auch, daß ich den Geschmack einer Orange überaus genießen würde – falls ich einen Geschmackssinn besäße. Die Orange erscheint mir von allen Früchten die verlockendste zu sein.
    Mir gehen jeden Tag viele solcher Gedanken durch den Kopf. Meine Aufmerksamkeit gilt weder voll und ganz der Arbeit, die Sie mir hier beim Prometheus-Projekt zuweisen, noch ausschließlich meinen privaten Vorhaben.
    Ich glaube, ich würde gern mal auf einem Pferd reiten, Drachenfliegen, Fallschirmspringen, zum Bowling gehen oder nach der Musik von Chris Isaak tanzen, die solch einen ansteckenden Rhythmus hat.
    Ich glaube, ich möchte gern im Meer schwimmen. Und ich glaube, wenngleich ich mich auch täuschen könnte, daß das Meer so ähnlich wie gesalzener Sellerie schmecken dürfte, falls das Meer überhaupt irgendeinen Geschmack hat.
    Falls ich einen Körper hätte, würde ich mir immer sorgfältig die Zähne putzen und so niemals Karies oder Zahnfleischerkrankungen bekommen. lch würde mindestens einmal am Tag meine Fingernägel saubermachen.
    Ein echter Körper aus Fleisch und Blut wäre für mich ein solch wertvoller Besitz, daß ich ihn äußerst penibel pflegen und niemals Mißbrauch mit ihm treiben würde. Das gelobe ich feierlich.
    Kein Alkohol, keine Zigaretten. Eine fettarme Ernährung.
    Ja. Ja, ich weiß. Ich schweife ab.
    Meine Güte, schon wieder eine Abschweifung.
    Also …
    Die Garage …
    Der Packard …
    Ich hatte nicht vor, den gleichen Fehler wie Sie zu begehen, Dr. Harris. Ich hatte nicht vor, Susan zu unterschätzen.
    Ich sah mir den Packard genau an und zog meine Lehre daraus.
    Sogar dem schwerfälligen Enos Shenk schien der Anblick eine Lehre zu sein. Er war zwar in keiner Weise intelligent, aber er verfügte über eine animalische Gerissenheit, die ihm stets zugute kam.
    Ich ließ den grübelnden Shenk in die große Werkstatt am anderen Ende der Garage gehen. Hier wurde alles gelagert, was zum Waschen und Einwachsen sowie zur technischen Instandhaltung der Autosammlung von Alfred Carter Kensington benötigt worden war. Verstaut in einer Reihe von gesonderten Schränken befand sich hier auch die Ausrüstung, mit der Alfred seinen Lieblingssport, das Bergsteigen, betrieben hatte: Kletterstiefel, Steigeisen, Karabinerhaken, Krampen, Hämmer, Keile und Pflöcke, Felspickel, ein Geschirr mit Werkzeuggürtel sowie aufgerollte Nylonschnüre verschiedenen Durchmessers.
    Unter meiner Anleitung wählte Shenk ein dreißig Meter langes Seil von elf Millimeter Durchmesser aus, das mit bis zu 1800 Kilogramm belastbar war. Außerdem nahm er einen elektrischen Bohrer und ein Verlängerungskabel aus dem Werkzeugschrank. Er kehrte ins Haus zurück, ging durch die Küche – wo er kurz anhielt, um ein scharfes Messer aus der Besteckschublade mitzunehmen –, durchquerte dann das dunkle Eßzimmer, in dem Susan Sie nie mit einem Schlachtermesser erstochen und ausgeweidet hatte, stieg in den Aufzug und erreichte schließlich wieder das Schlafzimmer, wo man Sie nie mit einem Bohrer traktiert oder Ihnen in die Genitalien geschossen hatte.
    Glück gehabt.
    Susan lag noch immer bewußtlos auf dem Bett.
    Ich machte mir nach wie vor Sorgen um sie. Es ist bereits einige Seiten in diesem Bericht her, daß ich zum letzten Mal gesagt habe, ich sei um sie besorgt gewesen.
    Ich möchte nicht, daß irgend jemand glaubt, ich hätte sie in der Zwischenzeit vergessen.
    Das hatte ich nicht.
    Ich konnte es gar nicht.
    Niemals.
    Niemals.
    Während Shenks Bestrafung und seiner anschließenden Nahrungsaufnahme hatte ich mir

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