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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Aaron
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telefoniert, aber Tess hatte nicht am Telefon über die Vergangenheit reden wollen. Es gab Dinge, die man nur persönlich besprechen sollte.
    Trotz ihrer weichen Knie winkte sie ihm und ging mit entschlossenen Schritten auf ihn zu. Jared kam ihr entgegen. Auch er wirkte unsicher.
    »Hallo Tess!« Verlegen blieb er vor ihr stehen. »Es ist wirklich schön, dich zu sehen. Ich freue mich.«
    Tess holte einmal tief Luft, dann nahm sie ihren Cousin in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich freue mich auch!«, flüsterte sie. Sie spürte, dass sie zitterte.
    Jared drückte sie an sich. Eine Weile sagte keiner von beiden etwas. Sie genossen einfach das Gefühl, sich wieder nahe zu sein. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe, als ich erfahren habe, was Shannon mit dir vorhatte!«, raunte Jared ihr schließlich ins Ohr.
    Dann löste er seine Umarmung und schob sie sanft ein Stück von sich weg. Er nahm ihr Gesicht in beide Hände. Mit dem Daumen wischte er ihr eine einzelne Träne von der Wange.
    »Ich hoffe, das sind jetzt Freudentränen. Oder weinst du, weil ich so miserabel aussehe?«, fragte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.
    Tess zog einen Schmollmund. »Du bist noch genauso blöd wie früher«, beschwerte sie sich. »Und du kannst gar nicht schlecht aussehen, selbst wenn du es versuchst. Obwohl du es ehrlich gesagt verdient hättest, nach allem, was du angestellt hast.«
    Er sah ihr direkt in die Augen. Plötzlich wirkte er traurig. »Ich weiß. Und es tut mir alles so leid. Ich habe mir oft Vorwürfe gemacht, weil ich dich und Mum nicht eingeweiht habe, besonders als Kate mir geschrieben hat, dass euer Verhältnis sich rapide verschlechtert hat. Aber du weißt, was passiert wäre, wenn ich mich bei Mum gemeldet hätte.«
    Tess nickte. »Sie war eine wirklich miese Schauspielerin. Wahrscheinlich wäre sie grinsend wie ein Honigkuchenpferd durch die Gegend gelaufen und jeder hätte gewusst, dass sie Kontakt mit dir hat.«
    Bei der Vorstellung konnte Jared sich ein Grinsen nicht verkneifen, wurde aber schnell wieder ernst. »Davon ist wohl auszugehen«, meinte er. Er legte den Arm um die Schultern seiner Cousine und ging langsam den Weg mit ihr entlang. »Aber ich hatte gar nicht so sehr Angst davor, dass Ellen die Polizei auf meine Spur bringen würde. Ich habe eher befürchtet, dass sie irgendeinen Unsinn anstellt, um Shannon dazu zu bringen, mit der Wahrheit rauszurücken. So wie ich Shannon damals am See erlebt habe, hätte sie keinerlei Skrupel gehabt, auch Mum etwas anzutun.« Er machte eine Pause und sah sie eindringlich an. Dann fuhr er fort: »Und ich konnte mich auch nicht bei dir melden und von dir verlangen, dass du ihr nichts davon sagst. Das hätte dich in die Zwickmühle gebracht, und vielleicht sogar auch in Gefahr. Das wollte ich auf keinen Fall. Also erschien es mir das Beste, einfach hier weiterzuleben und meine Vergangenheit hinter mir zu lassen.«
    »Deine Vergangenheit hinter dir lassen? Du meinst, alles bis auf Kate?«, hakte Tess nach. Sie hatte ein wissendes Funkeln in den Augen. »Sie hat mir immerhin erzählt, dass sie in ein paar Tagen herkommt, um zwei Wochen mit dir in New York zu verbringen.«
    Jared grinste ertappt. »Das stimmt. Weißt du, es kommt mir fast schon ein bisschen wie die Ironie des Schicksals vor. Damals wusste ich, dass sie in mich verknallt war. Gerade aus dem Grund habe ich sie ja auch gebeten, mir bei meiner Flucht zu helfen. Früher hätte ich mich für ein Mädchen wie sie niemals interessiert. Sie wäre mir viel zu unscheinbar gewesen. Aber inzwischen hat sich das geändert. Nach dem, was alles passiert ist, weiß ich, dass im Leben andere Werte zählen. Und was Kate angeht … Jetzt brauchen wir uns endlich nicht mehr zu verstecken. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es ist, jeden Tag in Angst vor Entdeckung zu leben. Nicht mal meinen eigenen Namen durfte ich benutzen. Mein ganzes Leben hier war eine einzige Lüge. Ich weiß nicht, ob ich die letzten Jahre ohne sie überstanden hätte. Vielleicht kann ich sie ja überreden, ganz herzuziehen.«
    »Und in Shadow Lake dachten schon alle, sie würde als alte Jungfer enden«, lachte Tess. »Ich denke, deine Chancen stehen gar nicht so schlecht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch viel gibt, was sie in Oregon hält.«
    Dann wechselte sie unvermittelt das Thema. »Da ist aber noch etwas, was ich unbedingt wissen muss. Kate hat mir erzählt, dass du

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