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See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

See der Schatten - Kriminalroman (German Edition)

Titel: See der Schatten - Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenna Aaron
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niemand von einem Kollegen wusste, der an Epilepsie litt und Phenobarbital einnahm.
    Er seufzte unzufrieden. Wenn er vorher gewusst hätte, dass Jenny Darner immer noch Urlaub hatte, hätte er sich den Weg nach Medford wahrscheinlich gespart und seine Zeit für Sinnvolleres eingesetzt.
    Er nahm sein Handy, das er neben seinen Laptop auf den Beifahrersitz gelegt hatte, und tippte noch einmal die Telefonnummer von Jenny Darner ein. Wieder meldete sich nur die Mailbox mit der Aufforderung, eine Nachricht zu hinterlassen.
    »Hallo Mrs Darner, hier ist noch einmal Ryan MacIntyre, der Bruder von Susannah«, meldete er sich förmlich nach dem schrillen Piepton. »Ich weiß, dass Sie momentan Urlaub haben und ich störe Sie wirklich nur ungern, aber ich müsste dringend mit Ihnen über meine Schwester sprechen. Bitte rufen Sie mich an.«
    Zur Sicherheit hinterließ er noch einmal seine Handynummer.
    Dann startete er den Motor und lenkte den Wagen zurück in Richtung Highway. Das Einzige, was seine Laune noch einigermaßen erträglich machte, war die Aussicht auf einen Abend mit Tess, mit der er zum Abendessen verabredet war.

42. Kapitel
     
    Am Abend trafen sich Tess und Ryan zum Essen. Damit sie sich ungestört und ohne ungewollte Zuhörer unterhalten konnten, hatte Ryan in der Küche des Lakeview Inn ein paar Sandwichs bestellt und mit in sein Zimmer genommen.
    Ein paar Minuten später klopfte Tess an die Zimmertür. Als Ryan ihr öffnete, hielt sie ihm den klapprigen Holzstuhl aus ihrem eigenen Hotelzimmer entgegen.
    »Damit nicht einer von uns auf dem Boden oder auf dem Bett sitzen muss«, erklärte sie und schob sich samt Stuhl durch die Tür.
    Ryan grinste. »Auf dem Bett wäre ja auch ziemlich unanständig«, bemerkte er mit einer hochgezogenen Augenbraue.
    Tess warf ihm einen vielsagenden Blick zu, sagte aber nichts. Stattdessen stellte sie ihren Stuhl an den kleinen Tisch in der Zimmerecke und ließ sich mit einem lauten Seufzer darauf fallen. Dann stütze sie den Kopf in die Hände.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, erkundigte sich Ryan.
    Tess schüttelte den Kopf, ohne ihre Hände wegzunehmen. »Nein, ich bin ganz schön fertig. Ich habe fast den ganzen Tag in Ellens Haus verbracht und ihre Sachen sortiert. Obwohl das Haus ja wirklich klein ist, hatte ich keine Ahnung, mit wie viel Zeug es Ellen vollgestopft hat.«
    Ryan musterte sie forschend. »Es ist dir schwergefallen, oder?«
    »Ja, schon.« Tess lächelte gequält. »An vielen Sachen hängen Erinnerungen. Es war ganz merkwürdig. Manches habe ich einfach rausgeräumt, ohne Probleme damit zu haben. Und dann wieder hatte ich irgendeine eigentlich ganz unbedeutende Sache in der Hand, und plötzlich kamen so viele Erinnerungen in mir hoch, dass ich kaum weitermachen konnte.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Ryan leise, während er sich auf den zweiten Stuhl setzte. »Mir ging es ähnlich, als ich das Apartment meiner Mutter ausgeräumt habe. Obwohl meine Mutter natürlich zum Glück nicht tot ist.«
    Tess nickte. »Hast du in Medford etwas erreichen können?«, wechselte sie unvermittelt das Thema.
    »Nicht viel.« Ryan verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Ich weiß jetzt, dass es in Susannahs Abteilung niemanden gibt, der an Epilepsie leidet, aber das ist eigentlich auch schon alles. Susannahs Kollegin Jenny Darner hat leider immer noch Urlaub. Ich habe ihr noch mal auf die Mailbox gesprochen. Vielleicht ruft sie mich ja doch noch irgendwann zurück.«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und streckte seinen Rücken durch. »Aber dafür habe ich heute Morgen etwas ganz Interessantes erfahren, als ich bei Hank am Tresen noch einen Kaffee getrunken habe. Er hat mir nämlich erzählt, wer hier in Shadow Lake Epileptiker ist – beziehungsweise war.«
    Tess sah ihn erstaunt an. »In Shadow Lake gibt es jemanden, der Epilepsie hat? Das wusste ich ja gar nicht.«
    »Das konntest du auch nicht, weil die Krankheit erst aufgetreten ist, als du schon nicht mehr hier gewohnt hast. Das kann bei Kopfverletzungen manchmal passieren.«
    Tess zappelte ungeduldig auf ihrem Stuhl herum. »Jetzt spann mich nicht auf die Folter, um wen handelt es sich?«, drängelte sie.
    Ryan grinste, weil Tess sich so aufführte, wurde dann aber wieder ernst. Der Grund ihrer Recherche war schließlich alles andere als lustig.
    »Es war die Mutter von Justin Ciprati«, sagte er.
    Verwirrt starrte Tess ihn an. »Megan Ciprati?«, fragte sie ungläubig. Dann rieb sie mit beiden

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