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Seefeuer

Seefeuer

Titel: Seefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Megerle
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Wagen da, ja?«
    »Klar. Wieso?«
    Karin sah Hilfe suchend zu Wolf hinüber. Der ahnte den
Konflikt, in dem sie sich befand: Hier die Etikette, die es ihr verbot,
aufzuspringen und spornstreichs an ihren Schreibtisch zu eilen; dort die
Aussicht auf einen furiosen Artikel, mit dem sie ihrer Konkurrenz wieder mal um
eine Nasenlänge voraus wäre – vorausgesetzt, sie bekam ihr Manuskript
rechtzeitig fertig.
    »Fahren Sie ruhig. Hanno nimmt mich sicher mit zurück.
Aber überlegen Sie genau, was Sie schreiben, ich möchte hinterher keinen Ärger
bekommen! Bin froh, dass der Alptraum endlich vorüber ist.«
    Karin sprang auf und riss ihre Tasche an sich. Sie
fiel Wolf um den Hals und schmatzte ihm einen dicken Kuss auf die Stirn. »Herr
Wolf, ich bin wieder mal tief in Ihrer Schuld. Irgendwann schmeiß ich Ihnen
auch einen Stein in den Garten.«
    »Soll das eine Drohung sein?«, gab Wolf lachend
zurück.
    »Ach ja, fast hätt ich’s vergessen«, fuhr Vögelein
dazwischen. »Die Kollegen von der Drogenfahndung haben heute Nachmittag einen
Dealerring ausgehoben. In Weingarten, vier Mann, Osteuropäer. Sie wissen schon,
die Leute, die das Crystal an den See gebracht haben.«
    »Wer sagt’s denn? Also, meine Herren, ich muss dann!
Übrigens, das Essen … das holen wir später mal nach«, sagte Karin und eilte von
dannen.
    »Wie wär’s, trinkst du einen mit, Hanno?«, fragte Wolf
und winkte die Wirtstochter herbei.
    »Um Gottes willen, keinen Alkohol!«, wehrte Vögelein
entsetzt ab.
    »Dann bringen Sie dem Herrn einen Traubensaft bitte
und mir noch einen Müller-Thurgau. Und die Speisekarte wäre jetzt nicht
schlecht.«
    Anscheinend gab es doch noch so etwas wie
Gerechtigkeit auf der Welt, schmunzelte Wolf und ließ seinen Blick über den
friedlich unter ihnen liegenden See gleiten.

Dank
    Danke an alle, die mittelbar oder
unmittelbar an der Entstehung dieses Buches mitgewirkt haben, insbesondere
meinen Kindern Carin und Ulrich für die vielen Stunden des Lesens und
Korrigierens sowie an Siegfried Sauer, der wieder ein wachsames Auge auf die
korrekte Schilderung der Polizeiarbeit hatte. Ein ganz besonderer Dank gilt
meiner Lektorin Marit Obsen, die selbst an den wunderbarsten Stellen noch ein
Haar in der Suppe fand und so dafür sorgte, dass sich alle Verwicklungen
rechtzeitig auflösten und aus meinem Rohtext am Ende doch noch ein rundum
stimmiges, lesenswertes Buch geworden ist.

Manfred Megerle
    SEEHAIE
    Bodensee Krimi
    ISBN 978-3-86358-189-3
    »Spannender Krimi mit beeindruckend
     detaillierter Schilderung der Landschaft. Bodenseefreunde werden sich sofort in
     der Umgebung wiederfinden.«
    RSA Radio

Leseprobe zu Manfred Megerle,
SEEHAIE
:
    1
    Er sah auf die Uhr. Schon
     halb sieben. Wurde langsam Zeit, die Sache zu Ende zu bringen. Noch einmal zog
     er an seiner Zigarette, ehe er den Blick auf sein Gegenüber richtete.
    »Tja, Freundchen! Das hast du dir
     nun selbst zuzuschreiben. Niemand beißt ungestraft in die Hand, die ihn
     füttert.« Mit spitzen Lippen pustete er einige Rauchkringel in die Luft, sah
     ihnen gedankenverloren nach, bis sie sich im Blätterdach der Bäume verloren.
     »Was hast du dir nur dabei gedacht?«, begann er aufs Neue. »Du hättest wissen
     müssen, dass du gegen uns nicht anstinken kannst! Das haben schon ganz andere
     versucht, und keinem ist es sonderlich bekommen.«
    Er machte eine längere Pause,
     gerade so, als wolle er dem Angesprochenen Gelegenheit geben, sich zu
     verteidigen. Doch der blieb stumm. »Konntest den Hals nicht voll genug kriegen,
     stimmt’s? Und jetzt? Jetzt hast du den Boden unter den Füßen verloren.« Als ihm
     die Doppeldeutigkeit seiner Aussage bewusst wurde, lachte er verhalten.
    Er ging ein paar Schritte und sah
     sich um. Nichts rührte sich. Zwischen den Bäumen, etwas tiefer gelegen und doch
     gefährlich nahe, die Häuser von Wallhausen, dicht dahinter der blinkende See,
     dessen jenseitiges Ufer sich im Dunst verlor. Langsam wurde es dort unten
     lebendig: Einige Wallhausener machten sich bereits auf den Weg zur Arbeit,
     andere gingen mit ihren Hunden spazieren. Bald würden die ersten Jogger
     unterwegs sein.
    Sorgfältig drückte er auf der
     Schuhsohle seine Zigarette aus, akribisch darauf bedacht, kein Krümelchen auf
     den Boden fallen zu lassen. Die Kippe legte er zu den anderen in eine
     mitgebrachte Plastiktüte.
    Ein letzter Blick streifte den
     Mann, zu dem er gesprochen hatte. Dann gab er sich einen Ruck. »Okay, bringen
     wir’s

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