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Seegrund

Seegrund

Titel: Seegrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kobr Michael Kluepfel Volker
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bleiben.
    »Hm, vor so einem Kette rauchenden Mannweib hätte ich Angst, glaub ich«, gab Kluftinger schließlich zu.
    Mit Strobl verband ihn mehr als einige gemeinsame Fälle. Sie waren Freunde, auch wenn sie sich so gut wie nie privat sahen. Sie verstanden sich ohne Worte, wussten, dass sie sich blind aufeinander verlassen konnten. Sie kannten die Stärken und Schwächen des anderen und wussten damit umzugehen. Kluftinger schlug seinen Kollegen dafür seit drei Jahren zur Beförderung vor. Was der Kommissar vor allem an ihm schätzte, waren Gespräche wie dieses. Mit den anderen aus der Abteilung hätte er nicht so offen reden können.
    »Kann ich verstehen«, sagte Strobl verständnisvoll. »Raucht Zigarillos wie ein Schlot, säuft, rast beim Autofahren … Wahrscheinlich pinkelt sie im Stehen.«
    »Wer weiß«, seufzte Kluftinger und drehte Bayern 1, den einzigen in seinem Radio eingespeicherten Sender, lauter. »Nur gut, dass sie extra fährt. Weißt du, was die im Auto hört?«
    Strobl sah Kluftinger fragend an.
    »Hörbücher!«, versetzte Kluftinger und erntete dafür einen angewiderten Blick seines Kollegen.
    Mit einem melodischen Klingelton verkündete die Eingangstüre des Tauchladens in Füssen das Eintreten dreier vermeintlicher Kunden. Die Beamten hatten sich kurz vorher noch darauf verständigt, sich nicht sofort als Polizeibeamte auszugeben. Eigentlich gab es dafür keinen bestimmten Grund, Kluftinger folgte lediglich einem vagen Gefühl.
    Offenbar überrascht vom zahlreichen Besuch, blickte der Verkäufer hinter der Theke von einem Magazin auf. Die drei Polizisten hatten sich im Laden verteilt und begutachteten beiläufig die ausgestellten Artikel.
    »Grüß Gott, kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann, ein drahtiger, für diese Jahreszeit erstaunlich braun gebrannter Mittvierziger den Kommissar, der ihm am nächsten stand.
    »Ich … ich wollt mich mal ganz allgemein informieren«, sagte der und fuhr, als er den abschätzigen Blick des Verkäufers bemerkte, etwas verunsichert fort: »Was Sie so Neues da haben zum Dings … zum Tauchen.«
    Der Verkäufer musterte ihn von oben bis unten und fragte dann zweifelnd: »Haben Sie denn schon mal getaucht?«
    Kluftinger warf einen Blick zu seinen Kollegen. Strobl stand nur wenige Meter von ihm entfernt und hielt eine Taucherbrille gegen das Licht, Marx war etwas weiter hinten bei den Neoprenanzügen.
    »Na ja …«, er räusperte sich, »… also jetzt nicht so direkt. Ich … ich wollt halt mal so schauen. Wegen dem Tauchen.«
    »Ich helfe Ihnen ja gern, aber ich muss natürlich wissen, was für Tauchgänge Sie schon gemacht haben, was Sie für ein Equipment haben und ob Sie bestimmte Marken bevorzugen. Wenn Sie jetzt einen Scuba-Lungenautomaten haben, nur so als Beispiel, dann würde ich auch die entsprechenden Masken empfehlen.«
    »Ach so, ja ja, klar. Nein. Ich bin halt im Urlaub mal so ein bissle geschnorchelt. Und früher in der Schule beim Tauchen war ich eigentlich immer …«
    Der Verkäufer ließ ihn gar nicht erst ausreden. Mit einem Seufzen sagte er: »Anfänger also, hm? Wir brauchen dann wohl die ganze Palette. Haben Sie sich schon irgendwo angemeldet? Tauchkurs, meine ich. Und haben Sie sich schon mal durchchecken lassen? Beim Arzt? Sie wissen schon, dass Tauchen eine ziemliche Belastung für den Kreislauf darstellt.«
    Strobl prustete los. Er hatte alles mitangehört, aber ein scharfer Blick seines Chefs brachte ihn wieder zur Räson. Marx hatte sich inzwischen zu Kluftinger und dem Verkäufer gesellt, was dem Kommissar gar nicht recht war.
    »Das ist ja wohl meine Sache«, sagte Kluftinger etwas ungehalten. »Ich wollte ja nur ganz allgemein … kann man hier in der Gegend eigentlich irgendwo tauchen?«, fragte er schließlich, um die Prozedur abzukürzen.
    »Ja, es gibt hier in der Nähe ein paar ganz schöne Seen. Aber anfangen sollten Sie auf jeden Fall erst mal im Hallenbad. Mit einem Kurs. Also wissen Sie«, bei diesen Worten wandte er sich Friedel Marx zu, »es geht mich im Prinzip ja nichts an, aber ich nehme meinen Job hier ernst. Und ich bin mir nicht sicher, ob Tauchen für Ihren Mann das Richtige ist.«
    Das Blut schoss dem Kommissar in den Kopf. »Oh, nein, nein, um Gottes … ich meine … wir sind nicht verheiratet.«
    Auf einmal senkte der Verkäufer seine Stimme und blickte ihn verschwörerisch an: »Also, wenn Sie’s für was ganz anderes brauchen als zum Tauchen … hab ich auch kein Problem damit.«
    Es trat eine

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