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Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Seekers 03: Auf dem Rauchberg

Titel: Seekers 03: Auf dem Rauchberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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nicht«, erwiderte Kallik leise.
    Sie starrte auf die Furchen im Schlamm und die blassen Blutspuren im Gras. Regen lag in der Luft. Ein weiteres Unwetter war im Anmarsch.
    Kallik stemmte ihre Tatzen fest in den aufgewühlten Schlamm. Genau wie jetzt hatte sie sich gefühlt, als sie und Taqqiq getrennt worden waren, als sie erkannt hatte, dass es das Wichtigste auf der Welt für sie war, ihn wiederzufinden.
    »Solange auch nur die kleinste Chance besteht, dass er noch am Leben ist«, sagte sie grimmig, »werden wir nach ihm suchen.«

27. KAPITEL
    Toklo
    Rumms! Toklo wurde gegen die harte Innenseite des Feuerbiests geworfen, als es rasant um eine Kurve bog. Er versuchte sich wieder aufzurichten, doch die Flachgesichter hatten seine Tatzen zusammengebunden. Sie hatten ihm ihre stachligen Ranken auch um die Schnauze gewickelt, sodass er sich nicht mit seinen Zähnen wehren konnte. So fest hatten sie ihn verschnürt, dass die Stacheln sich in seine Haut bohrten, bis es blutete und rote Flecken auf dem Gras zurückblieben, als sie ihn zum Feuerbiest schleiften.
    Je mehr Feuerbiester Toklo zu sehen bekam, desto weniger begriff er, was es mit ihnen auf sich hatte. Dieses Exemplar hier besaß ein großes, hohles Hinterteil mit zwei Klappen, eine oben, eine unten, die sich wie ein Maul öffnen konnten, um seine Beute zu verschlucken. Nachdem die Flachgesichter ihn zu ihrem Feuerbiest geschleift hatten, mussten sie alle vier mit anpacken, um ihn hineinzuhieven, zumal er heftigen Widerstand leistete, sich wand und zappelte und mit aller Kraft um sich trat.
    Keiner von euch würde es wagen, allein mit mir zu kämpfen!, dachte er voller Wut. Feiglinge! Ich zieh euch die Haut ab!
    Die Flachgesichter schlugen die Türklappen zu, dann bellten sie sich gegenseitig an und stiegen in den vorderen Teil des Feuerbiests. Brüllend erwachte das Feuerbiest und setzte sich in Bewegung.
    Toklo konnte nicht erkennen, wie weit sie schon gekommen waren. Das Feuerbiest bewegte sich sehr schnell, wobei es lautstark vor sich hinwütete. Der Untergrund war matschig und uneben, sodass es immer wieder ins Rutschen geriet. Jedes Mal, wenn sie über eine Schwelle fuhren, wackelte der Boden unter Toklos Tatzen. Er fühlte, wie die Kraft des Feuerbiests bis in seine Beine hinauf vibrierte. Er versuchte nicht länger aufzustehen, sondern drückte sich in eine Ecke. Er wusste nicht, ob sie noch im Tal waren. Er wusste nicht, ob er seine Freunde je wiedersehen würde. Er wusste nicht, wie lange er noch am Leben bleiben würde.
    Ein Donnergrollen erschütterte den Himmel und die Wolken öffneten sich. Regen prasselte nieder, spritzte gegen die durchsichtigen Öffnungen an den Seiten und am hinteren Ende des Feuerbiests. Toklo hockte in der Ecke und spannte sich an, damit er nicht immer schmerzhaft irgendwo anstieß, wenn das Feuerbiest wieder zu holpern begann. Er spähte nach draußen und sah den Abgrund unter sich gähnen. Die Tatzen des Feuerbiests wirbelten erschreckend dicht am Rande der Klippe entlang. Weit unten sah Toklo einen braunen Fluss, in dem Stromschnellen und Strudel schäumten.
    Die Flachgesichter pfiffen und johlten jedes Mal, wenn das Feuerbiest im Schlamm schlingerte. Toklo machte die Augen fest zu. Noch nie in seinem Leben hatte er eine solche Angst empfunden, hatte er sich dem Tode so nahe gefühlt … und so verlassen. Wie würden die Flachgesichter ihn töten? Mit einem Feuerstock oder mit Krallen? Würden sie ihn töten, bevor sie ihm die Haut abzogen, oder würden sie es tun, während er noch am Leben war? Wie lange würde es dauern, bis er starb? Entsetzen packte ihn und er zitterte am ganzen Körper.
    Sein Blick erhaschte ein Stück Himmel. Er dachte daran, wie Lusa die Sterne sah. Vielleicht stimmte es tatsächlich gar nicht, dass die anderen Tiere da oben den einsamen Bären verhöhnten. Vielleicht waren sie in Wirklichkeit seine Freunde, die ihm Gesellschaft leisteten, ihn behüteten und ihm zeigten, wofür es sich zu leben lohnte.
    Toklo vermisste Lusa, Kallik und Ujurak. Wie gern hätte er seine Freunde noch einmal gesehen, bevor er starb. Er hoffte, dass Ujurak ihm nicht mehr böse war. Durch die Verwandlung in eine Eule war er immerhin entkommen und befand sich nun in Sicherheit. Er hoffte, dass sie sich alle wiedergefunden hatten und auch ohne ihn in die Letzte Große Wildnis gelangten. Kallik wurde eine immer bessere Jägerin. Vielleicht konnte sie sich um die anderen kümmern, jetzt, wo er nicht mehr da war.
    Etwas

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