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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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musste.
    »Gibt es hier ein Zeichen?«, fragte Lusa Ujurak.
    Ujurak trottete bis zur Gabelung, wo er wie versteinert stehen blieb. Sein Blick huschte hin und her. Lusa biss die Zähne zusammen und zwang sich, still zu sein.
    Endlich entspannte sich Ujurak und forderte Lusa mit einem Nicken auf, zu ihm zu kommen. »Ist da ein Zeichen? Kannst du es lesen?«, fragte sie, während sie zu ihm eilte.
    Ujurak überhörte geflissentlich Toklos tiefen Seufzer. »Ja, sieh mal.« Er blickte den Pfad entlang, der in die Berge führte, und deutete mit einer Tatze auf einen riesigen Felsblock, der etwa auf halbem Weg zum Gipfel mitten auf dem Pfad lag. »Er versperrt den Weg«, erklärte er. »Aber der andere Weg« – er drehte sich zum Wald um – »ist frei, als wolle er uns sagen, dass wir ihn nehmen sollen.«
    Lusa dachte darüber nach. Der Felsblock verhinderte eigentlich nicht, dass sie den Weg nach oben nahmen, wenn sie es denn wollten. Sie hätten einfach um ihn herumgehen können. Doch die Linien, die den Felsen überzogen, wirkten abschreckend, wie ein riesiger Bär mit wütendem Gesicht. Lusa erschauerte. Dort wollte sie lieber nicht entlang.
    »Es ist, als wollten uns die Geister warnen«, flüsterte sie, in der Hoffnung, dass Toklo sie nicht hörte. Doch er hatte gute Ohren.
    »Oh, nicht du auch noch!«, sagte er ärgerlich. »Habt ihr denn beide nichts als Hummeln im Hirn?« Mit diesen Worten drehte er sich um und marschierte davon.
    Ujurak folgte Toklo, und Lusa musste sich beeilen, um mit ihnen Schritt zu halten. Bald erreichten sie die ersten Kiefern. Lusa atmete auf, als sie über sich in den Bäumen Bärenseelen murmeln hörte. Die Schatten der Blätter sprenkelten den Waldboden und sie spürte die knackenden Kiefernnadeln unter den Sohlen. Als Lusa nach oben blickte, bildete das Astwerk ein dichtes Netz vor dem blauen Himmel. Frieden durchströmte sie und sie spürte eine Vertrautheit, die sie im Gebirge vermisst hatte. Schon roch sie Wasser und hörte in der Ferne das Rauschen des Flusses, den sie von weiter oben gesehen hatte.
    »Toklo, glaubst du, dass es im Fluss Lachse gibt?«, fragte Ujurak.
    »Vielleicht.« Toklo klang immer noch mürrisch. »Wenn ja, haltet bloß Abstand, bis ich einen gefangen habe.«
    Bei der Erwähnung von Lachs begann Lusas Magen heftig zu rumoren. Die letzte anständige Mahlzeit war eine Bisamratte gewesen, die Toklo in den Bergen gefangen hatte. Abgesehen davon hatten sie sich auf dem Himmelskamm von Beeren und Insekten ernährt. Lusa hatte noch nie Lachs gefressen, wusste jedoch von Oka, wie lecker er schmeckte. Sogar noch besser als Blaubeeren, hatte ihr die Grizzlybärin im Bärengehege erzählt.
    Die untergehende Sonne warf lange Schatten über das Wasser, als sie an den Fluss kamen. Die Neugier plagte Lusa wie eine lästige Fliege, als sie sah, dass sich der Pfad wieder teilte und in beiden Richtungen am Ufer entlangführte.
    »Ujurak, darf ich mal versuchen, die Zeichen zu lesen?«, bat sie. »Bitte!«
    Toklo schüttelte den Kopf, trottete zur Uferböschung und starrte in das wirbelnde Wasser. Ujurak stupste Lusa mit der Schnauze an. »Versuch es.«
    Lusa trat an die Stelle, an der sich der Weg gabelte. Reglos und aufmerksam stand sie da und sah abwechselnd in beide Richtungen. Stromaufwärts war der Weg sumpfig und verwachsen. Hier und da war die Böschung heruntergebrochen und Sträucher streckten ihre dornigen Äste in den Weg.
    Stromabwärts sah es nicht besser aus. Der Pfad war zwar trocken, doch es gab kaum Bewuchs, der Deckung geboten hätte. Lusa musste an ihre panische Angst denken, als die Wölfe sie gejagt hatten und keine Bäume da gewesen waren, auf die sie hätte klettern können. Nun, da sie nicht mehr im Gebirge waren, hätte es sicherer für sie sein müssen, doch dieser Weg wirkte immer noch zu ungeschützt.
    Lusa fand keinen Hinweis, an dem sie hätte erkennen können, dass der eine Weg besser war als der andere. Wonach suche ich eigentlich? , fragte sie sich und warf Ujurak einen unsicheren Blick zu.
    Das Braunbärenjunge nickte ihr aufmunternd zu. »Die Antwort ist da. Sieh genau hin.«
    Lusa schloss kurz die Augen und stellte sich vor, dass der Bärenwächter über ihr leuchtete. Bitte zeig mir den richtigen Weg.
    Als sie die Augen wieder öffnete, war der Wald heller und die Farben leuchteten satter. Die morastigen Abschnitte stromaufwärts wirkten breiter und tiefer und die Sträucher schienen ihre langen Zweige gierig nach ihr auszustrecken. Dennoch

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