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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Toklo es dann auch, fügte sie noch in Gedanken hinzu .
    »Im Moment weiß ich, dass wir die Berge verlassen müssen«, sagte Ujurak. Er sah Toklo an. »Das hast du doch gewollt?«
    Toklo seufzte. »Na gut. Du gehst voraus.«
    Ujurak machte sich auf den Weg talwärts, immer am Bach entlang.
    Die Sonne brannte Lusa auf den Pelz, als sie Toklo und Ujurak über die Wiese und um vereinzelte Fichten herum bergab folgte. Sie ließen das Gebirge endgültig hinter sich. Lusa schnupperte in die warme Luft. Hier muss es doch etwas Gutes zu fressen geben!
    In der Ferne lagen weitere Berge, blau und rätselhaft, die Gipfel mit Schnee bedeckt. Auch der Himmel über ihnen war blau. In den vielen Monden, die Lusa bereits unterwegs war, hatte sie ihn nie als so riesengroß empfunden. Sie kam sich vor wie ein kleiner Käfer, der durch das Gras kroch.
    »Beeil dich! Du bist ja langsamer als eine Schnecke!«, knurrte Toklo.
    Lusa fiel in Galopp, um ihre Gefährten einzuholen. Sie waren ein merkwürdiges Paar, fand Lusa: der eine so freundlich, der andere ständig schlecht gelaunt. Toklo war noch griesgrämiger als die Grizzlys im Bärengehege.
    »Ich gehe vor und sehe nach, ob es dort sicher ist. Ihr beiden versteckt euch da drüben, bis ich wieder da bin.« Toklo deutete mit dem Kopf zu einem Dornengestrüpp.
    »Okay«, sagte Ujurak. »Sei vorsichtig.«
    Lusa sah Toklo hinterher. Er mochte mürrisch sein, aber er hatte Mut. Als sie unter den Busch zu Ujurak kroch, piksten ihr die Dornen durchs Fell. Kaum war sie bei ihm angelangt, sank sie nieder, dankbar für die Gelegenheit, Rast zu machen und sich die wunden Tatzen zu lecken.
    »Ist es noch weit bis zu dem Ort, an dem die Seelen tanzen?«, fragte sie.
    Aus Ujuraks leuchtend braunen Augen sprach Ratlosigkeit. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, welchen Weg wir nehmen müssen.«
    »Wenn du noch nie dort gewesen bist, woher wissen wir dann, wann wir ankommen?«, fragte Lusa. »Und wann wir die Geister sehen?«
    »Das weiß ich auch nicht«, räumte Ujurak ein. »Aber im Himmel wird ein Feuerpfad auf uns warten. Davon träume ich nachts.«
    Ein wohliger Schauer der Vorfreude lief Lusa über den Rücken. Sie wollte das Feuer im Himmel und die tanzenden Seelen unbedingt sehen. Aber wie kam es, dass sie tanzten, wo doch jeder Bär wusste, dass die Bärenseelen nach dem Tod in Bäume wanderten?
    »Was tun wir, wenn wir dort sind?«, fragte sie.
    »Die Geister werden es uns zeigen«, erwiderte Ujurak feierlich.
    Lusa verstummte. Wenn sie den Geistern nur so nahe sein könnte wie Ujurak! Doch eigentlich war es egal, denn sie vertraute fest darauf, dass Ujurak sie hinführte.
    »Kommt mit!« Toklos Stimme riss sie aus ihren Gedanken. »Gehen wir weiter. Im Moment ist es sicher. In dieser Gegend ist nicht einmal ein Schmetterling unterwegs.«
    Als Lusa aus dem Dickicht kroch, war das große Grizzlyjunge bereits mehrere Bärenlängen vorausgegangen. Ujurak trottete neben ihr her, immer Toklos Spur folgend. Lusa witterte Grünpflanzen, die am Wachsen waren, und atmete tief den Duft des grünen Grases ein, das ihre Beine streifte. In der Hitze des Sonnenhochstands wirkte die Welt völlig verlassen, genau wie Toklo es gesagt hatte. Die einzige Bewegung, die Lusa wahrnahm, war ein Adler, der als winziger Punkt hoch über ihnen kreiste.
    Sie beobachtete, wie die ausgestreckten Schwingen des Vogels durch die Luft schnitten. »Ich wünschte, ich könnte auch einmal ein Adler sein«, sagte sie sehnsüchtig. »Zu fliegen ist bestimmt großartig. Kannst du es mir beibringen, Ujurak?«
    Ujurak schüttelte den Kopf. »Wenn ich ein Bär bin, weiß ich nicht, wie das geht. Außerdem …«, er drehte den Kopf weg und seine Stimme klang traurig und leise, »wenn du eine andere Gestalt annimmst, erfährst du zu viel. Ich glaube, ich wäre glücklicher, wenn ich nur ein gewöhnlicher Bär wäre.«
    »Du erfährst zu viel?«, fragte Lusa ungläubig. Sie konnte gar nicht genug über die Welt erfahren. Dann fiel ihr die Nacht wieder ein, in der Ujurak die Wölfe weggelockt hatte. »Meinst du das, was du gesagt hast, nachdem du dich in einen Hirsch verwandelt hattest? Dass das Wasser krank ist?«
    Der junge Bär nickte. »Jedes Mal, wenn ich mich in ein anderes Lebewesen verwandle, merke ich, dass wieder ein Stück von der Welt stirbt. Die Krankheit breitet sich überall aus – in der Luft und im Wasser und tief in der Erde. Es passiert zu viel, als dass man dagegen ankäme! Was kann ich schon ausrichten?«
    Als

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