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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Sie gehörten zusammen, alle drei, auf dieser Reise zu den tanzenden Seelen. Ein Schatten, viele Beine.
    Lusa schwamm zu Toklo hin, tauchte unter und gab ihm einen beherzten Schubs nach oben. Als die beiden mit dem Kopf über Wasser kamen, spürte sie einen stechenden Schmerz an der Schulter. Toklo hatte sie mit den Krallen getroffen. Sie war sich nicht sicher, ob er sie absichtlich oder aus Versehen geschlagen hatte.
    Neben ihr tauchte Ujuraks Schnauze im Wasser auf. Er hatte den Kopf nach hinten gelegt, um die Nase in der Luft zu haben, und wühlte mit seinen wild paddelnden Beinen das Wasser auf.
    »Kann ich helfen?«, prustete er.
    »Nein, bleib weg!« Lusa bezweifelte, dass sie noch etwas ausrichten konnte, wenn beide Grizzlys in Not gerieten. »Toklo, schwimm! Beweg die Beine wie ich!«
    Toklo spuckte Wasser. »Ich ertrinke!«, rief er panisch.
    »Du wirst nicht ertrinken«, versprach ihm Lusa und hielt ihn mit einer Schulter über Wasser. Obwohl ihm die Angst noch in den Augen stand, begann er zu ihrer Erleichterung wieder zu paddeln. »Ich schaffe es jetzt alleine«, keuchte er.
    »Okay.« Lusa war sich da nicht so sicher, doch sie ließ ihn vorausschwimmen und hielt sich dicht hinter ihm, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Seine unbeholfenen Bewegungen kosteten viel Kraft und das Ufer war noch weit weg.
    »Hierher!«, rief Ujurak.
    Lusa dankte den Geistern, als sie die schmale Kiesbank in der Mitte des Flusses sah, auf der Ujurak stand.
    »Da rüber!« Lusa nahm all ihre Kraft zusammen und stieß Toklo quer durch die Strömung. Ujurak hatte auf der Kiesbank einen Ast gefunden, den er mit den Zähnen festhielt und ins Wasser schob. Hustend und spuckend schlug Toklo seine Krallen in den Ast und ließ sich von Ujurak ziehen, während ihn Lusa von hinten schob. Schließlich erreichten sie festen Grund und konnten sich an Land schleppen.
    Toklo schüttelte sich, dass die Wassertropfen nur so durch die Luft flogen.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Lusa keuchend.
    »Natürlich, ich hätte es auch allein geschafft.« Toklo hielt kurz inne und fügte dann grummelig hinzu: »Danke.«
    »Hast du gut gemacht«, meinte Lusa leise.
    Toklo erwiderte einen Herzschlag lang ihren Blick, zögerte kurz und watete dann zurück ins Wasser.
    »Was hast du denn vor?«, fragte Lusa besorgt. »Du musst dich erst ausruhen, bevor wir ans Ufer schwimmen können.«
    Toklo drehte sich zu ihr um. »Ich fange uns einen Fisch«, erklärte er.
    Lusa beobachtete, wie er tiefer in den Fluss watete, bis er mit den Beinen halb im Wasser stand. Die Strömung schlug ihm gegen das kastanienbraune Fell am Bauch, doch er stand reglos da, den Blick fest aufs Wasser gerichtet. Da ihm offenbar nichts fehlte, legte sich Lusa hin. Es tat ihren schmerzenden Beinen gut, sich auszuruhen. Sie schwamm gern, doch einen viel größeren, völlig hilflosen Bär über Wasser zu halten war sie nicht gewöhnt.
    »Das hast du prima gemacht!« Ujurak schüttelte sich das Wasser aus dem Pelz und ließ sich neben ihr auf dem Kies nieder. »Du kannst richtig gut schwimmen. Ich habe mich mal in einen Lachs verwandelt, aber als Bär macht das Schwimmen mehr Spaß.«
    In Lusa stieg Angst auf. »Du hast dich in einen Lachs verwandelt? Da hätte dich doch ein Bär fressen können!«
    »Toklo hat das verhindert«, erwiderte Ujurak.
    Lusa warf Toklo einen Blick zu und fragte sich, ob sie dem Grizzly so weit trauen würde.
    »Man kann sich wirklich auf ihn verlassen, weißt du«, fügte Ujurak hinzu, als hätte er Lusas Gedanken erraten. »Er ist wütend, aber nicht auf uns.«
    Nein, er ist wütend auf seine Mutter. Aber wenn er sich anhören würde, was ich ihm von Oka ausrichten soll, müsste er nicht mehr so wütend sein.
    Sie streckte sich neben Ujurak aus, leckte sich die Kratzwunde an ihrer Schulter, die Toklo ihr zugefügt hatte, und ließ sich von der Abendsonne den Pelz wärmen. Ungeduldig wartete sie, dass Toklo mit einem Lachs zurückkehrte. Doch als der junge Grizzly endlich aus dem Fluss watete, steckte kein Fisch in seinem Maul.
    »Hast du kein Glück gehabt?«, fragte Lusa enttäuscht. Ihr Bauch war leerer denn je.
    »Es gab nichts zu fangen«, knurrte Toklo. »In diesem Fluss gibt es keine Fische.«
    Ujuraks Augen weiteten sich vor Schreck. Er rappelte sich auf und ging zum anderen Ufer der kleinen Kiesinsel. »Wir müssen weiter«, drängte er.
    »Ich gehe nicht mehr in den Fluss«, erklärte Toklo.
    »Wie bitte?« Lusa sah ihn bestürzt an. Er hatte doch

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