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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gute Frage. Ich glaube, dass wir den Lachs zurückholen können, indem wir den Tatzenspuren des Arcturus folgen, des großen Bären, der einst über diesen See wanderte. Er war so mutig, die Reise allein zu unternehmen, und er fand einen Ort, an dem er leben, fressen und schlafen konnte.«
    »Was hat das mit der Rückkehr der Fische zu tun?«, wollte die Bärin wissen, die als Erste gesprochen hatte.
    »Ich glaube, ein Bär sollte den Weg zur Tatzenspureninsel zurücklegen«, erklärte Ugruk. »Allein, denn genau so leben Braunbären – allein, stolz, als selbstständige Jäger. Dann wird Arcturus vielleicht wohlwollend auf uns herabblicken und uns die Fische wieder schicken.«
    Auf seine Worte folgte Schweigen. Die Bären sahen einander an. Zweifel, aber auch aufkeimende Hoffnung waren in ihren Augen zu erkennen.
    »Das könnte funktionieren«, meinte Shesh nachdenklich.
    »Ich will schwimmen! Ich will schwimmen!«, meldete sich ein kleines Bärenjunges, das vor Aufregung auf und ab hüpfte.
    »Du Hamsterhirn«, schalt ihn seine Mutter. »Du bist viel zu jung.«
    »Warum gehst du nicht, Hattack?«, schlug einer der Jungbären vor und stieß seinen Nachbarn in die Flanke. »Du behauptest doch immer, dass du so gut schwimmen kannst.«
    Hattack starrte auf seine Tatzen. »Na ja, ich würde schon«, murmelte er, »aber ich habe mein Bein verletzt.«
    »Dann gehe ich«, verkündete sein Freund. »Ich habe keine Angst.«
    Toklo blickte auf den See hinaus. Die Wellen schlugen klatschend ans Ufer und die Insel schien weit, weit weg zu sein. Er stellte sich vor, wie der große Bär Arcturus über das Wasser gewandert war, die Insel erschaffen und sich das Maul mit Fisch gefüllt hatte.
    Dann wandte er den Blick wieder den Bären zu, die sich um den Beratungsfelsen geschart hatten. Er sah, wie sich Ujurak einen Weg durch die Menge bahnte. Einen Moment lang fürchtete Toklo, dass er sich freiwillig melden könnte. Der jüngere Bär hatte für so etwas sicherlich ausreichend Hummeln im Hirn. Doch Ujurak hörte nur gespannt zu, was die anderen Bären sagten.
    Hinter Toklo erhob sich eine Stimme. »Hier ist der Bär, der die Aufgabe übernehmen sollte!« Im selben Moment spürte Toklo eine schwere Tatze auf seinem Rücken. Toklo sprang auf und wirbelte herum. »Was …«
    Der Sprecher war ein riesiger Bär mit zerzaustem Pelz und einem wuchtigen Höcker. Toklo kam er bekannt vor, doch er wusste nicht, wo er ihm schon begegnet war.
    Überraschtes Gemurmel entstand. »Warum sagst du das, Shoteka?«, fragte Ugruk.
    Die Erinnerung traf Toklo wie ein Schlag. Ihm fiel der breite Lachsfluss am Fuß des Berges wieder ein, viele Sonnenaufgänge zuvor. Und er erinnerte sich an den Grizzly, der ihn dort hatte ertränken wollen. Toklo riss vor Entsetzen das Maul auf. »Shoteka!«
    »Ich habe nicht erwartet, dich wiederzusehen«, knurrte der große Grizzly. »Ich dachte, du wärst schon lange tot, ohne eine Mutter, die dich beschützt.«
    Trauer und Wut packten Toklo bei der Erinnerung daran, wie Oka ihn gegen diesen Bär verteidigt hatte.
    »Shoteka?« Ugruks Stimme hatte einen ungeduldigen Unterton. »Warum wählst du dieses Junge?«
    Shoteka zuckte die Schultern. »Ein Bär muss gehen. Warum nicht dieser?« An Toklo gewandt fügte er leise hinzu: »Oder hast du Angst? Mit deiner Mutter kannst du ja nicht mehr rechnen. Sie wird schon ihren Grund gehabt haben, dich zu verlassen.«
    »Lass meine Mutter aus dem Spiel!«, knurrte Toklo.
    Die Augen des großen Grizzly funkelten feindselig. »Du hast mir gar nichts zu sagen.«
    »Ugruk.« Shesh stellte sich neben Toklo. »Diese Aufgabe ist zu gefährlich für ein Bärenjunges.«
    »Ja, er ist zu jung«, stimmte ihm ein Bär von der anderen Seite des Beratungsfelsens zu. »Warum gehst du nicht selbst, Shoteka?«
    »Ich habe ihn erwählt, eben weil er jung ist«, erwiderte Shoteka. »Er wird als Jungbär gehen, aber als erwachsener Bär zurückkehren, genau wie Arcturus.«
    »Ich glaube, Shoteka hat recht«, erklärte eine der Bärinnen. »Ein Junges sollte gehen. Die Jungen sind die Zukunft aller Bären.«
    »Die Geister mögen uns bewahren!«, knurrte Shesh. »Wir dürfen nicht das Leben eines Jungen aufs Spiel setzen, nicht einmal dafür.«
    Rund um den Felsen erhob sich ein Brummen, Schnauben und Bellen. Alle deuteten auf Toklo, während sie miteinander diskutierten. Toklo blickte über die Wellen zur Insel. Er stellte sich vor, wie still es dort war, weit weg von all den lauten

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