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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Innerlich sah sie schon einen riesigen Eisbären vor sich, der sich brüllend und mit spitzen Krallen auf sie stürzte. Dann bemerkte sie die Augen des Fuchses, die unter den tiefen Zweigen eines Dornbusches hervorleuchteten.
    Zuneigung durchflutete Kallik. »Hast du ihn gefangen?«, fragte sie.
    Die Ohren des Fuchses zuckten. Unverwandt schaute er sie an.
    Kallik hatte dem Fuchs im Sturm Zuflucht geboten und nun hatte er sich mit einem Geschenk bei ihr bedankt, wie ein richtiger Freund. Sie hatte einen Freund!
    »Danke«, sagte sie. Sie riss das köstliche Fleisch aus dem Hasen und genoss jeden einzelnen Bissen, der ihr warm in den Magen rutschte. Und weil der Polarfuchs ihr die Beute gebracht hatte, schmeckte es ihr noch besser.
    Kallik war so hungrig, dass sie den Hasen zweimal hätte fressen können. Doch sie hörte auf, als noch etwas übrig war, und zog sich zurück. Ob der Fuchs ihr wohl ausreichend vertraute und näher kam, nun, da er nicht mehr verzweifelt Schutz vor dem Sturm suchte? Er kroch, mittlerweile mutiger, unter dem Strauch hervor und machte sich ans Fressen, ohne Kallik dabei aus den Augen zu lassen.
    Da ihr Bauch nun gefüllt war, marschierte Kallik weiter. Ich bin auf dem Krallenpfad!, dachte sie voller Freude. Auf ihrer weiteren Wanderung stieß sie auf große Tatzenabdrücke und Bärenkot, hin und wieder auch auf ein Büschel weißer Haare, das an einem Strauch hängen geblieben war. Hier und da fand sie ein paar Beeren, doch die meisten Sträucher entlang des Krallenpfades waren von den Bären vor ihr abgepflückt worden.
    Der Fuchs hatte beobachtet, wie sie aufgebrochen war. Vielleicht folgte er ihr nun heimlich? Kallik hoffte es, musste aber ihre eigene Reiseroute im Blick behalten, denn endlich war sie sicher, dass sie auf dem richtigen Weg war.
    »Danke, Geister, dass ihr mich geführt habt«, flüsterte sie.
    Die Sonne versank schon am Himmel, als Kallik wenige Bärenlängen vor sich eine Bewegung wahrnahm. Als sie näher kam, sah sie eine Schneegans in einer matschigen Vertiefung herumflattern. Sie bemühte sich vergeblich, sich in die Luft zu erheben. Wahrscheinlich war einer ihrer Flügel verletzt.
    Kallik schlich sich heran, immer darauf bedacht, dass der Wind der Gans nicht ihren Geruch zutrug, und tötete sie mit einem schnellen Prankenhieb. Sie fraß ihren Anteil, wie Nisa es ihr beigebracht hatte, ohne die Beute herunterzuschlingen. Dann hob sie den Kopf und sah sich um.
    »Bist du noch da?«, rief sie. »Das ist für dich.«
    Hinter einem Felsbrocken tauchte ein rostbrauner Kopf auf. Die Augen des Fuchses leuchteten, als er sich vorsichtig näherte. Kallik zog sich zurück und ließ den Fuchs seinen Anteil der Beute verschlingen. Nun wusste sie, dass sie ihn wiedersehen würde. Werden wir den ganzen weiten Weg bis zum Endlosen Eis zusammen gehen?, fragte sie sich .
    Da sie durstig war, bog sie vom Pfad ab und trottete zu einem mit Schilfrohr gesäumten Tümpel. Der Himmel über ihr war noch hell, weder der Mond noch freundliche Sternengeister spiegelten sich im Wasser. Sie senkte den Kopf und trank. Das Wasser schmeckte dünn und leer, verglichen mit dem Geschmack des Meeres. Als sie aufblickte, war der Polarfuchs gerade an der anderen Seite des Tümpels angekommen und trank ebenfalls.
    »Ich bin froh, dass du bei mir bist«, sagte Kallik leise.
    Der Tag wollte kein Ende nehmen. Die Spuren der anderen Bären bestätigten Kallik, dass sie auf dem richtigen Weg war. Trotzdem stieg die Angst in ihr, dass sie den Treffpunkt der Bären nie erreichen oder so lange brauchen würde, dass der Längste Tag vorbei war, ehe sie dort ankam. Vielleicht war er auch bereits vorübergegangen, ohne dass sie es bemerkt hatte? Und wie sollte sie den Weg vom See zum Endlosen Eis finden? Was war, wenn gar keine anderen Bären dort hinwollten? Ihr fiel wieder ein, dass die Bärin, der sie im Nebel begegnet war, ihr erklärt hatte, dass es für sie viel zu weit wäre.
    »Es ist nicht zu weit«, murmelte sie entschlossen. »Ich werde es schaffen.«
    Der Fuchs wanderte nun in Sichtweite ein Stück vor ihr. Als sie einen Abhang erklommen, machte er auf halber Höhe plötzlich halt und hielt die Nase in die Luft. Dann duckte er sich, den Schwanz flach auf dem Boden.
    »Was ist denn?«, rief Kallik.
    Eine sanfte Brise blies ihr ins Gesicht und sie witterte
einen vertrauten Geruch. Bärengeruch! Ihr Herz hüpfte vor Aufregung. »Wir haben es geschafft!«, jubelte sie. »Wir haben den Ort der Versammlung

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