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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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meinte im Wind eine Stimme zu hören. Sie schwamm langsamer, trat nur mit den Hinterbeinen weiter und lauschte. Die Sonnenstrahlen brachen sich so grell im Wasser, dass ihre Augen schmerzten. Zunächst konnte sie nichts sehen, doch dann erkannte sie ein Eisbärenjunges, nur wenige Bärenlängen entfernt. Es war in einem Strudel gefangen, der es im Kreis drehte wie einen Zweig. Das Junge schlug mit den Tatzen um sich und geriet mit dem Kopf immer wieder unter Wasser.
    »Nisa!« Der Ruf wurde schwächer, halb vom Wasser erstickt.
    »Halte durch!«, rief Lusa. »Ich komme!«
    Sie trat kräftig aus und pflügte durchs Wasser auf das zappelnde Junge zu. Es ging gerade wieder unter, als Lusa es erreichte. Sie musste all ihre Kräfte aufbringen, um den kleinen Eisbären aus dem Wasserwirbel zu ziehen. »Bleib ruhig«, keuchte sie. »Ich hole dich raus.«
    Sie packte das Junge im Nacken und hielt seinen Kopf über der Wasseroberfläche. Mitten auf dem See, weit weg von den Baumseelen, die ihr hätten helfen können, fragte sich Lusa, ob sie ihr Versprechen überhaupt halten konnte. Durch das Gewicht des Eisbären kam sie nur mühsam voran, und er konnte auch nichts zu seiner Rettung beitragen, weil er kaum bei Bewusstsein war.
    Lusa paddelte kräftig auf die Landzunge zu, die in den See ragte und deren Steine in der untergehenden Sonne glitzerten. Die Strömungen, die dort stärker waren, zerrten an ihr, doch Lusa schwamm entschlossen weiter. Endlich stießen ihre Tatzen auf Matsch und Steine und sie konnte stehen. Die junge Eisbärin konnte sich noch nicht aufrecht halten, obwohl sie größer war als Lusa und längere Beine hatte. Sie sackte zusammen, sobald Lusa ihren Nacken losließ, und Lusa musste sie halb schieben, halb tragen, bis sie auf dem Kiesstrand nebeneinander zusammenbrachen.
    Das Wasser tropfte aus dem Pelz des Eisbärenjungen, das ein paar Maulvoll Wasser spuckte und dann reglos liegen blieb. Sein Brustkorb hob und senkte sich schwer.
    Lusa stand auf, schüttelte sich und sah sich um. Sie hatten es bis zum Ende der Landzunge geschafft. Hinter ihr lag Wasser, vor ihr und zu beiden Seiten erstreckte sich das baumlose Land, das sie von ihrem Ausguck im Wald gesehen hatte. Vor ihr stieg das Gelände sanft zu einem kleinen Hügel an, auf dem ein hoher Flachgesichterbau stand. Er war schmaler als eine Flachgesichterhöhle, dafür aber viel, viel höher, so hoch wie eine Kiefer, und hatte von oben bis unten lauter Öffnungen.
    Viele Bärenlängen entfernt hörte Lusa am Ufer das Knurren und Brummen von Bären. Sie waren hinter einem Felsgrat verborgen, der wie eine Zahnreihe aus dem sumpfigen Boden stach.
    Lusa drehte sich wieder zu dem Eisbärenjungen um, das mit geschlossenen Augen auf den Steinen lag. »Wach auf«, sagte sie und stupste es sanft mit der Nase an.
    Die junge Eisbärin erwachte mit einem Ruck. Sie blinzelte und sah sich verwirrt um, als müsse sie sich erst erinnern, was geschehen war. Als ihr Blick auf Lusa fiel, riss sie erstaunt die Augen auf.
    »Wie bist du entkommen?«
    Lusa legte den Kopf schief. »Entkommen? Von wo?«
    »Sie haben sich alle um dich gedrängt. Ich dachte, sie würden dich erdrücken! Sie hätten dich niemals mitnehmen dürfen, das tut mir so leid.«
    Plötzlich verstand Lusa, was sie meinte. »Du verwechselst mich mit Miki, dem Jungen, den die Eisbären aus dem Wald entführt haben!«
    Die Eisbärin blickte sie verwundert an. »Bist du das nicht?«
    »Nein, Miki ist mein Freund. Ich bin gekommen, um ihm zu helfen.«
    »Aber du bist auch nur ein Bärenjunges«, wandte die Eisbärin ein. »Die Eisbären werden dich in Stücke reißen. Du musst weg hier.«
    Lusa bemühte sich, die Angst, die in ihr hochkroch, nicht zu beachten. »Das ist mir egal. Miki ist mein Freund und ich muss ihn retten.«
    Die Eisbärin musterte sie nachdenklich. »Wenn ich dich nicht umstimmen kann, darf ich dir dann helfen?«
    »Du?« Lusa sah sie überrascht an. »Warum solltest du einem Schwarzbären helfen?«
    »Weil du mir auch geholfen hast«, erwiderte die Eisbärin. »Und … und weil der Bär, der deinen Freund gestohlen hat, mein Bruder ist, Taqqiq. Wir wurden getrennt, als unsere Mutter starb. Ich habe die ganze Zeit nach ihm gesucht und jetzt …« Sie brach ab, schluckte und setzte wieder an. »Er und seine Freunde haben das Schwarzbärenjunge mitgenommen, weil sie die anderen Schwarzbären zwingen wollen, ihnen ihr Revier zu überlassen. Aber das ist nicht unsere Art, uns Fressen zu

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