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Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake

Titel: Seekers - Am Großen Bärensee - Hunter, E: Seekers - Am Großen Bärensee - Seekers, Great Bear Lake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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wusste sie nun, was sie zu tun hatte.
    »Komm mit, Taqqiq«, sagte sie.
    Taqqiq sah sie entgeistert an. »Wie bitte?«
    »Komm mit zu dem Ort, wo das Eis niemals schmilzt.«
    Mehrere Herzschläge lang antwortete Taqqiq nicht. Seine Augen waren vor Entsetzen geweitet.
    »Bitte«, fuhr Kallik fort. »Ich will dich nicht verlieren, nachdem ich so lange nach dir gesucht habe.«
    Als Taqqiq den Kopf schüttelte, sank ihr Mut. »Ich kann nicht. Die anderen Bären wollen mich bestimmt nicht dabeihaben«, meinte Taqqiq.
    »Das weißt du doch gar nicht. Komm, wir fragen sie.«
    Das tiefe Jammern hörte auf und Kalliks Zweifel kehrten zurück. Vielleicht wollten sie wirklich keine zwei Eisbären dabeihaben?

33. KAPITEL
    Toklo
    Toklo schwamm über den See zurück, während die Sonne hinter dem Wald unterging. Das kühle Wasser tat seinen Wunden gut. Diesmal hatte er keine Angst, dass die Geister ihn nach unten ziehen könnten, sondern er sehnte sich vielmehr danach, dass sich seine Mutter neben ihm an seinem Pelz rieb oder Tobi ihn spielerisch am Fell zupfte.
    »Mutter? Tobi?«, rief er, doch eine merkwürdige Stille hatte sich über den See gelegt. Das Wasser war ruhig und die einzigen Geräusche kamen von ihm selbst.
    Plötzlich färbte sich das Wasser golden und blendete ihn. Toklo blickte auf. Die Sonne berührte schon den Horizont. Der Himmel schien zu brennen und der Wald am anderen Ufer war schwarz. Toklo schwamm schneller. Vor sich sah er schon die Braunbären, die sich am Strand versammelt hatten. Ugruk stand auf dem Beratungsfelsen und blickte über den See. Um ihn herum scharten sich die anderen Bären, einzeln und in Gruppen, während die Jungen herumtollten und durchs Wasser platschten.
    Ugruk hob die Schnauze und stieß einen merkwürdigen tiefen, stöhnenden Ton aus. Er hallte rund um den See wider und wurde mit jedem Bären, der herbeikam, lauter. Er schien Toklo zum Ufer zu ziehen, ihm Kraft für seine müden Beine zu geben. Ehe er es sich versah, hatte er weichen Schlamm unter den Tatzen.
    Eine Weile blieb er einfach im See stehen. Das Wasser schwappte ihm gegen den Bauch. Er hatte es geschafft! Er hatte die Tatzenspureninsel erreicht und war anschließend zu den Braunbären zurückgekehrt. Dass er zwischenzeitlich noch etwas anderes Wichtiges erledigt hatte, musste ja keiner der wartenden Bären wissen.
    Als ihm etwas gegen das Bein stieß, stieß er instinktiv mit der Tatze ins Wasser. Seine Krallen schlugen in Fleisch und er zog einen fetten Fisch aus dem Wasser. Er nahm ihn ins Maul und watete aus dem Wasser auf Ugruk zu. Die Bären machten ihm Platz. Den Lachs legte Toklo auf dem Beratungsfelsen ab. Der Fisch zuckte noch ein paarmal und blieb dann liegen.
    Ugruk verstummte und in der Stille hörte Toklo wieder das Plätschern der Wellen und das Murmeln des Windes in den Bäumen. Der alte Bär grub die Krallen in den Lachs und hielt ihn hoch, damit ihn alle Bären sehen konnten.
    »Das ist ein Zeichen!«, rief ein Bär.
    »Die Lachse kehren zurück!«
    »Das Junge hat sich wacker geschlagen«, erklärte Ugruk. »Arcturus erweist ihm die Ehre und wird dank ihm allen Braunbären die Ehre erweisen.«
    Die Bären brachen in ein Brüllen und Schnauben aus. Toklo hoffte, dass Shoteka da war und seine triumphale Rückkehr am Ende des Längsten Tages miterlebte.
    »Gut gemacht, kleiner Bär«, murmelte Ugruk und blickte auf Toklo hinab. »Von diesem Tag an wird man an allen Längsten Tagen deiner gedenken, bis die Erinnerung verblasst.«
    Toklo nickte. Er war sich bewusst, dass er seine Sache gut gemacht hatte. Die meisten Bären hatten wohl nicht erwartet, dass er von der Insel zurückkehren würde. Aber es gab noch mehr zu tun. Die Zukunft der Bären hing nicht von einem einzigen Lachs ab.
    Als er Ugruks Blick erwiderte, wurde ihm klar, dass er ihm nie würde erklären können, was er vorhatte. Vielleicht brauchte er das auch nicht: Der alte Bär sah ihm in die Augen und nickte, nur einmal.
    Toklo drehte sich um, trottete durch die lärmende Menge und glitt wieder ins Wasser.

34. KAPITEL
    Lusa
    Lusa und Ujurak standen auf dem Grat und blickten nach unten zu den Eisbären, die am See versammelt waren. Einige standen mit den Füßen im Wasser und betrachteten die untergehende Sonne. Andere lagen auf dem Kiesstrand, die Schnauze in den Wellen, die vom See heranschwappten.
    Die Sonne färbte das Wasser golden. Der gesamte Himmel schien zu brennen. Lusa hörte die Stimme der Eisbärin Siqiniq, die mit der Zeremonie

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