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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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hinauf, bis sie auf einem Ast landete, nach oben blickte und erkennen musste, dass es über ihr keine Äste mehr gab. Sie war bis ganz in den Wipfel des Baumes geklettert!
    Ganz bis nach oben! Keuchend vor Anstrengung und Freude, setzte Lusa sich auf den Ast und schlang die Tatzen um den Baumstamm. Wie hoch das hier war! Die anderen Schwarzbären unter ihr sahen so aus wie kleine Raupen. Sie konnte über die Mauer hinweg in die übrigen Teile des Geheges sehen, zu den Braunbären auf der einen und den Eisbären auf der anderen Seite. Und außerdem konnte sie auch über das eigene Gehege hinausblicken. Da gab es einen grauen Pfad, der sich um mehrere andere Gehege schlängelte. Die meisten von ihnen waren von Zäunen umgeben wie das der Bären. Nicht weit entfernt sah sie einige kleine Tiere, die ein bisschen Ähnlichkeit mit den Flachgesichtern hatten, jedoch pelziger und lebhafter waren, mit langen, beweglichen Schwänzen. Eins von ihnen hing mit nur einem Arm an einem Ast und schaukelte hin und her, als könne es sich ewig dort festhalten.
    Ein Stück weiter den Pfad hinunter sah sie einen Wassertümpel, in dem mehr Wasser war, als sie je gesehen hatte. Sofort verspürte sie den Wunsch, hineinzuspringen und darin zu planschen. In dem Wasser befanden sich Vögel, jedenfalls glaubte sie, dass es sich um Vögel handelte, denn sie hatten Flügel, die an den Seiten anlagen. Allerdings waren ihre dürren Beine so lang, dass sie wahrscheinlich größer waren als Lusa, selbst wenn sie auf ihren Hinterbeinen stand. Sie waren leuchtend rosa gefärbt, hatten gebogene Schnäbel, und es sah ganz so aus, als würden einige von ihnen auf einem Bein stehen. Vielleicht hatten sie auch nur ein Bein?
    Ein Brüllen, das aber nicht bärenartig klang, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf ein Gehege in der anderen Richtung. Hier bildeten große, graue Steinblöcke eine Felslandschaft mit Bäumen und dichtem Gebüsch. Sie hatte dieses Brüllen schon häufiger gehört, jedoch nie gewusst, von welchem Tier es stammte. Jetzt konnte sie den Vierbeiner auf einem der großen, flachen Felsen in der Sonne liegen sehen. Er hatte einen langen Schwanz und ein goldfarbenes Fell mit gezackten, schwarzen Streifen. Wenn er gähnte, sah man Zähne, die so scharf aussahen wie die eines Bären.
    So viele seltsame Geschöpfe! Und das war ja nur der Bereich, den sie von hier aus überblicken konnte. Der Pfad setzte sich in beide Richtungen noch fort, und der Himmel reichte weiter, als sie es je für möglich gehalten hätte. Aus den Erzählungen der Älteren wusste sie, dass es offenbar Wälder, Berge und andere Bären außerhalb des Geheges gab, aber es war ihr nicht bewusst gewesen, wie viele andere Tierarten da draußen lebten – und wie weit die Welt sich erstreckte.
    Lusa hielt schnuppernd die Nase in den Wind und atmete die bunte Mischung unbekannter Gerüche ein. Dann kletterte sie schnell wieder herunter, um Stella zu befragen, solange sie all die Bilder noch frisch im Kopf hatte.
    »Stella!«, rief sie und kletterte der älteren Bärin auf den Rücken. Grunzend fuhr diese aus dem Schlaf hoch.
    »Stella, schnell!«, drängte Lusa. »Welches Tier hat ungefähr die Farbe einer Banane mit schwarzen Streifen drauf, große Zähne und brüllt laut? Und welche Vogelart ist groß und rosa mit dünnen Beinen? Und welches Tier hängt an Bäumen und hat einen schlängeligen Schwanz, wie ein Wurm, nur viel länger? Sind irgendwelche von denen so wie wir Bären? Können sie sprechen wie wir? Bist du ihnen schon einmal begegnet?«
    »Langsam, immer langsam«, grunzte Stella. Sie rieb sich die Ohren und sah Lusa aufmerksam an. »Wo hast du das alles gesehen? Bist du etwa bis ganz nach oben auf den Bärenbaum geklettert?«
    »Ja, bin ich!«, rief Lusa stolz und hüpfte im Kreis herum. »Das war so hoch und so aufregend! Und was sind das jetzt für Tiere, sag mal, weißt du das?«
    »Ich kenne ihre Namen«, erwiderte Stella. »Die gestreiften Katzen sind Tiger und die rosa Vögel Flamingos.«
    »Fla-min-gos«, wiederholte Lusa, um sich das Wort einzuprägen.
    »Und die kleinen Kletterer werden Affen genannt«, fuhr Stella fort. »Aber wenn du mehr wissen willst, solltest du King fragen. Immerhin hat er in der Wildnis gelebt und vielleicht ist er einigen von ihnen dort draußen begegnet.«
    Lusa war fasziniert. Stella liebte es, Geschichten zu erzählen, aber in diesem Fall schien sie ausnahmsweise der Ansicht zu sein, dass King mehr mitzuteilen hatte als sie.
    Lusas Vater

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