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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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helfen, diesen Ort zu finden.«
    Toklo musterte Ujurak von oben. Seine Schultern waren ziemlich dünn für einen Braunbären, und die Tatzen sahen nicht so aus, als seien sie sonderlich abgehärtet durch mondelanges Wandern über Stock und Stein. Ein Bild von Tobi blitzte in Toklos Erinnerung auf. Wenn man Ujurak sich selbst überließe, würde er vielleicht nicht überleben. Aber Toklo wollte keinen Reisegefährten, keinen, auf den er aufpassen musste, keinen, der ihn nur aufhalten würde. Schon gar nicht einen, der behauptete, er könne sich in einen Glattpelzigen verwandeln.
    »Wo ist deine Mutter?«, fragte Toklo.
    Ujurak zuckte die Achseln. »Ich bin schon lange allein«, antwortete er. »Bitte hilf mir, den Ort zu finden, zu dem ich gehen muss.«
    Toklo dachte an Tobis von Erde und Laub bedeckten Körper. Er dachte an seine Mutter, die, verrückt vor Trauer, ihn nicht genug liebte, um sich um ihn zu kümmern. Toklo wusste, dass er Ujurak nicht einfach im Stich lassen konnte, auch wenn er es gewollt hätte.
    »Okay«, sagte er schroff. »Wir können ein Stück zusammen wandern. Aber ich gehe bestimmt nicht den ganzen Weg dahin, wo der Himmel brennt.« Das klang gar nicht nach einem Ort mit geschützten Tälern und Flüssen voller Lachse.
    Ujurak sprang auf und zuckte zusammen, weil die heftige Bewegung seiner Schulter nicht guttat. »Auf geht’s!«, rief er dann aber und stürmte flussaufwärts davon, ohne sich darum zu kümmern, welche Richtung Toklo hätte einschlagen wollen. So forsch schritt er aus, dass ein paar kleine Steinchen unter seinen Tatzen wegspritzten und einer davon Toklo an der Nase traf.
    Toklo rieb sich seufzend die schmerzende Stelle und schüttelte den Kopf. Worauf hatte er sich da bloß eingelassen?

25. KAPITEL
    Kallik
    Der Krallenlose ließ seinen Todesstock sinken und rief etwas. Ein anderer Krallenloser – einer, dem Fell aus der Schnauze wuchs – trat vor, um einen andersartigen Stock auf sie zu richten. Kallik spürte ein scharfes Kratzen in der Seite. Mit einem Aufschrei sprang sie zurück und griff sich an die Stelle, wo sie getroffen worden war. Überrascht stellte sie fest, dass es nicht sehr wehtat. Das war doch ganz bestimmt nicht der Schmerz aus den Todesstöcken, vor denen die Bärin sie gewarnt hatte? Aber was konnte es denn dann sein?
    Nach kurzer Zeit bemerkte sie, dass die Welt um sie herum verschwamm. Es fühlte sich an, als wäre ihr Kopf aus Eis und würde jetzt schmelzen. Ein Schleier legte sich über alle Dinge, es war, als sei dichter Nebel aufgezogen. Kallik blinzelte und versuchte wach zu bleiben. Fühlte sich so das Sterben an? Sie wollte nicht hier sterben, so weit weg vom Eis.
    Aber sie kam nicht gegen die Schwere an, die all ihre Gedanken umfing. Sie sank zu Boden, fühlte noch, wie ihre Tatzen erschlafften. Langsam schlossen sich ihre Augen und sie versank in tiefer Dunkelheit.
    Als Kallik die Augen wieder aufschlug, war sie von Weiß umgeben, hellem, strahlendem Weiß. Nicht Schnee. Irgendetwas anderem, das kalt und hart war und sich nicht gut anfühlte. Sie rieb sich die Augen. Sie konnte andere Bären riechen. Sie schüttelte den Kopf, um das Summen aus den Ohren zu vertreiben. Die Bären jammerten und klagten, riefen sich mit Namen und baten um Hilfe.
    Noch immer benommen setzte Kallik sich auf. Jetzt hörte sie schrille Klirrgeräusche, und da war ein starker Geruch, der von irgendwo ganz aus der Nähe kam. Sie schnupperte. Der Geruch ging von ihr selbst aus! Ihr ganzes Fell war mit irgendetwas Klebrigem verschmiert. Die Augen tränten ihr davon. Außerdem hatte sie einen sonderbaren, scharfen Geschmack im Maul.
    Wo war sie?
    Kallik erhob sich auf noch wackligen Beinen. Als sie einen Schritt nach vorn machte, bemerkte sie, dass sie von harten, grauen Stäben umgeben war, Baumästen ähnlich, nur viel gerader und glatter. Hinter den Stäben konnte sie eine riesige Höhle ausmachen. Ihr Blick wanderte über die geraden, weißen Wände hinauf zum Dach, das sich weit über ihr befand. Als sie den Blick wieder senkte, sah sie, dass die anderen Eisbären ebenfalls von grauen Stäben eingeschlossen waren.
    Krallenlose gingen zwischen den Absperrungen umher und beobachteten die Bären. Einige hatten lange Stöcke dabei. Kallik sah es mit Schaudern und schlug die Tatzen vor die Augen. Sie rechnete damit, bald wieder von einem der Stöcke gestochen zu werden.
    Doch die Krallenlosen gingen an ihr vorbei und Kallik hob den Kopf. Hinter den Säulen direkt

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