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Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt

Titel: Seekers - Die Suche beginnt - Hunter, E: Seekers - Die Suche beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gegenüber von ihr lief ein alter Bär immer auf und ab. »Wir werden alle sterben!«, heulte er. »Das Eis kehrt nie wieder zurück und wir müssen alle verhungern!«
    »Das ist nicht wahr!«, rief Kallik, von Panik ergriffen. »Das Eis kehrt zurück. So wie es immer war. Das hat mir meine Mutter gesagt.« Ihre Stimme geriet ins Stocken, doch der Alte beachtete sie ohnehin nicht.
    »Alle Bären auf der Welt werden verhungern!«, brüllte er wieder.
    »Das Unendliche Eis …«
    »Das niemals schmilzt …«
    »Dort müssen wir hin …«
    Erregtes Flüstern breitete sich unter den Bären aus.
    »Das Endlose Eis?«, rief Kallik. »Meint ihr den Ort mit den tanzenden Seelen? Wo der Wegweiserstern hinführt?«
    »Ein weiter Weg  … «, murmelte einer der Bären, doch keiner von ihnen antwortete auf Kalliks Frage. Sie hatte nicht den Eindruck, dass sie überhaupt wussten, was sie sagten. Die meisten schienen halb wahnsinnig in ihrer Angst und führten Selbstgespräche, anstatt miteinander zu reden.
    Ein Klappern ertönte und Kallik sah zwei Krallenlose auf sich zukommen. Sie wich in eine Ecke zurück, versuchte sich kleiner zu machen. Die kalten, harten Stäbe drückten sich in ihren Rücken. Es gab keine Möglichkeit zu entkommen. Sie saß in der Falle. Die Krallenlosen kamen immer näher, dann drehten sie ab und gingen zu dem Käfig des schimpfenden Alten. Einer der Krallenlosen richtete irgendetwas ins Innere des Käfigs, dann gab es ein kurzes Zischen.
    Kallik kroch näher heran, um das Geschehen besser verfolgen zu können. Nach einer Weile hantierten die Krallenlosen an den Stäben, eine Öffnung tat sich auf und sie zogen den schlaffen Körper des alten Bären heraus.
    Kallik geriet in Panik. Die Krallenlosen hatten ihn getötet! Vielleicht würden sie sie alle töten! Brüllend rüttelte sie an den Stäben. »Mutter!«, heulte sie und warf sich mit aller Kraft gegen das Gitter. »Mutter, Hilfe, bitte hilf mir!« Sie musste hier raus. Vielleicht konnte sie die Stäbe umreißen oder sich hindurchzwängen oder … Fast besinnungslos vor Angst warf sie sich immer wieder gegen die kalten Stangen.
    Schließlich sank sie, erschöpft nach Luft schnappend, zu Boden. Die Gitterstäbe hatten nicht einmal eine Krallenlänge nachgegeben.
    »So was bringt gar nichts«, sagte eine Stimme aus dem Käfig neben ihr. »Du solltest deine Kräfte schonen, wenn du das hier alles überstehen willst.«
    Kallik wälzte sich herum und blickte auf. Da saß eine ausgewachsene Bärin und musterte sie. Sie schien ungefähr im Alter von Nisa zu sein, alt genug, um Junge zu bekommen. Aber ihre Augen waren nicht so sanft wie Nisas und ihre Stimme klang müde und mürrisch.
    »Diese Käfige kriegst du nicht kaputt«, fuhr sie fort. »Das haben schon viel größere Bären als du versucht.«
    »Wer bist du?«, fragte Kallik. Sie hatte ein neues Wort kennengelernt: Käfig. Es gefiel ihr jedoch ganz und gar nicht.
    Die Bärin ließ sich Zeit mit der Antwort. »Ich bin Nanuk«, sagte sie schließlich.
    »Ich heiße Kallik. Wo sind wir?«
    »Wir sind in einer Höhle der Krallenlosen. Hier bringen sie alle Bären hin, die ihren Höhlen zu nahe kommen.«
    »Was haben sie mit uns vor?«, wimmerte Kallik.
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte sie Nanuk. »Ich war schon öfter hier. Sie behalten uns für eine Weile da und dann bringen sie uns zurück zum Eis. Dir passiert nichts, solange du keinen Ärger machst.«
    Kallik zögerte. »Hast du noch andere Junge wie mich gesehen, die allein sind? Ich suche einen, der Taqqiq heißt. Er ist ein bisschen größer als ich, und wenn er läuft, spreizt er die Tatzen auseinander, ungefähr so.« Sie versuchte Taqqiq nachzumachen. »Er … er ist mein Bruder. Als unsere Mutter gestorben ist, habe ich ihn verloren und jetzt suche ich nach ihm.«
    Nanuk schüttelte den Kopf. »Du bist diesmal das einzige Junge, das ich gesehen habe. Dieser Feuerhimmel war hungriger als alle, so lange ich zurückdenken kann. Dein Bruder ist wahrscheinlich tot.«
    »Nein!«, rief Kallik entsetzt. »Ist er nicht! Das glaube ich einfach nicht. Er ist stark, viel stärker als ich! Wenn ich so lange überleben kann, kann er es auch.«
    Die ältere Bärin betrachtete Kallik aufmerksam. »Ich hoffe, du hast recht«, sagte sie sanft.
    Wieder ertönte das Klappern und Kallik sah die beiden Krallenlosen zurückkehren. Sie verzog sich in die hinterste Ecke ihres Käfigs und fühlte, wie die harte Wand an ihrem Fell scheuerte. Ihr Pelz war

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