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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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werden?«, fragte er schließlich.
    »Du könntest doch mit uns kommen«, schlug ihm Lusa vor. »Meine Freunde werden mich bald hier rausholen. Sie könnten dich auch freilassen und dann gehen wir zusammen aufs Eis. Mit Freunden ist es leichter, nicht so einsam und nicht so gefährlich.«
    Der Eisbär schüttelte den Kopf. »Dafür habe ich keine Kraft mehr«, erklärte er. »Alles hat sich so verändert.« Er schnaubte wieder. »Vielleicht können sich die Krallenlosen im Moment besser um mich kümmern als ich selber.«
    Lusa wünschte, sie könnte sich an sein Fell schmiegen und ihn trösten. Sie hätte ihm gern erzählt, dass sie mit Ujurak und den anderen die Wildnis retten wollte, fürchtete aber, dass das in seinen Ohren lächerlich klang. So, wie er die Veränderungen seiner Welt beschrieben hatte – was konnten da vier kleine Bären schon ausrichten?
    »Nein.« Der Eisbär sah sich unter den Flachgesichtern um, die in der Höhle hin und her wuselten. »Es hat keinen Zweck.« Er streckte sich aus und schloss die Augen. »Die Welt, die ich kenne, gibt es nicht mehr«, sagte er traurig. »Und sie wird nie wiederkommen.«

30. KAPITEL
    Toklo
    Die Sonne ging schon wieder unter. Ujurak war den ganzen Tag in der Flachgesichterhöhle gewesen und es gab keinerlei Lebenszeichen von ihm und Lusa. Toklo war voller Sorge. Er hasste es, wenn er nicht wusste, was los war. Er stand auf und schüttelte sich, sodass der Schnee in alle Richtungen flog.
    »Toklo, warte einfach ab«, versuchte Kallik ihn zu beruhigen. »Wie oft habe ich dir schon gesagt, sie erwischen dich irgendwann, wenn du dauernd zur Höhle schleichst? Bisher hast du nichts in Erfahrung gebracht, stimmt’s?«
    »Vielleicht wittere ich diesmal etwas«, knurrte Toklo. »Ich bin gleich wieder da.« Er kroch hinter dem Eisbrocken hervor, unter dem sie sich den Großteil des Tages versteckt hatten. Sie hatten Flachgesichter in die Höhle laufen und wieder herauskommen sehen. Einmal war eine ganze Schar von ihnen in mehreren Feuerbiestern angekommen und hatte ölverschmierte Tiere in die Höhle getragen. Es war sehr laut zugegangen und aus der Höhle war hinterher noch eine ganze Weile Lärm gedrungen. Doch Toklo wusste immer noch nicht, was die da drin eigentlich machten.
    Er war ratlos. Was wollten die Flachgesichter mit den kranken Tieren? Liebten sie ihr Öl so sehr, wollten sie es so dringend haben, dass sie es sogar aus Federn und Fell holten? Er fragte sich, was anschließend mit den Tieren geschah. Den Gerüchen aus der Höhle nach zu schließen, waren alle noch am Leben, auch Lusa.
    Toklo hörte, dass Kallik hinter ihm herkroch. Sie waren nur noch wenige Bärenlängen von der dünnen Rückwand der Höhle entfernt. Durch die dunkelgrüne Haut war das hohe Geschnatter der Flachgesichter zu hören. Ob eine der Stimmen Ujurak gehörte?
    »Wir hätten Ujurak sagen müssen, dass er uns ein Zeichen geben soll«, zischte er Kallik zu. »Jetzt wissen wir nicht einmal, ob er womöglich vergessen hat, dass er ein Bär ist und warum er überhaupt da drin ist.«
    »Er hat uns gesagt, wir sollen ihm ein bisschen Zeit lassen«, rief ihm Kallik in Erinnerung. »Ich bin mir sicher, dass er an uns denkt. Er wird tun, was er versprochen hat.« Sie blickte zu den schlummernden Feuerbiestern. »Wir sind viel zu nah. Können wir bitte zurück in unser Versteck?«
    »Schsch«, machte Toklo. »Ich lausche.« Er schlich ein paar Schritte weiter und spitzte die Ohren.
    »Oh«, meinte Kallik spöttisch. »Wunderbar. Das hilft uns bestimmt.«
    Er knurrte sie an und ging noch ein bisschen näher an die Höhle heran. Natürlich hatte sie recht. Was er von dort hörte, konnte er nicht verstehen. Er sog tief die Luft ein, doch die Gerüche waren allesamt rätselhaft. Er hatte keine Chance herauszufinden, was da drin vor sich ging, es sei denn, er schlitzte mit den Krallen die Wand auf.
    Toklo war versucht, genau das zu tun. Frustriert schlug er mit der Tatze in den Schnee. »Weißt du, was jetzt wirklich dumm wäre?«, sagte Kallik. »Wenn die Flachgesichter uns auch noch einfangen würden. Das wäre wirklich ziemlich ungünstig.«
    »Sie werden uns aber nicht …« Toklos Worte wurden von einem lauten Brüllen unterbrochen. Der Schreck fuhr ihm in alle Glieder, als ein Feuerbiest, das kaum größer war als er, auf ihn zuraste. Seine Augen glühten und sein Brüllen war lauter als das eines ausgewachsenen Bären.
    »Lauf!«, rief Kallik. Sie krachte in Toklo und schob ihn zur Seite,

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