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Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Seekers - Feuer im Himmel - Band 5

Titel: Seekers - Feuer im Himmel - Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Manchmal blieb Kallik stehen und reckte die Nase in die Luft. Toklo genoss den Wind, der ihm durch den Pelz blies. Es tat schon gut, nur in Bewegung zu sein, statt sich im Schnee herumzudrücken und den lieben langen Tag Flachgesichter aus der Ferne anzustarren.
    Schließlich hielt Kallik an und deutete mit der Nase auf ein dunkles Loch im Eis. Es sah völlig unbewegt aus und Toklo konnte keine Robbe wittern. Er beobachtete, wie Kallik vorsichtig hinkroch und sich danebenlegte. Ihre Bewegungen nachahmend, folgte er ihr ebenso leise. Er stellte sich vor, er schliche sich im Wald an ein Kaninchen an, und setzte behutsam eine Tatze vor die andere. Hier gab es zwar nur Eis und Schnee, aber beim Anpirschen musste man genauso aufmerksam sein.
    Kallik konzentrierte sich auf das Loch. Ihre Atmung verlangsamte sich, bis Toklo kaum noch erkennen konnte, dass sich ihr Fell hob und senkte. Sie schien vergessen zu haben, dass er überhaupt da war. Auch er starrte auf das dunkle Wasser. Es fiel ihm immer noch schwer, geduldig zu warten, bis die Beute zu ihm kam. Lieber hätte er sich ins Wasser gestürzt und sie mit den Krallen gepackt, wie er es mit den Lachsen machte. Doch ihm war mittlerweile klar, dass das hier draußen nicht funktionierte.
    Als sich unter der Wasseroberfläche etwas bewegte, spitzte er die Ohren. Sein Blick huschte zu Kallik, die ihn ebenfalls kurz ansah. Mit einer winzigen Bewegung ihres Kopfes deutete sie zu dem Loch hin.
    »Fang du sie«, zischte er.
    »Versuch du es«, erwiderte sie leise. »Ich weiß, du kannst es.«
    Er wollte schon widersprechen, als ein schlanker brauner Kopf aus dem Wasser auftauchte. Sein Jagdinstinkt ergriff von ihm Besitz und er stürzte sich auf die Robbe. Seine Krallen zischten durch die Luft, und er dachte schon, dass er die Beute verfehlt hätte. Doch dann gruben sie sich in weiches Fleisch. Er zog die Robbe zu sich und versenkte die Zähne in ihrem Nacken. Dann schüttelte er sie wild hin und her, zerrte sie aufs Eis und hielt sie fest, bis sie sich nicht mehr rührte.
    »Du hast es geschafft!«, jubelte Kallik. »Das war toll!«
    Toklo leckte sich das Blut von der Schnauze und von den Tatzen. »Ja, nicht wahr?«, brummte er zufrieden. »Das war gar nicht so schwer.«
    Kallik wirkte verstimmt. »Na ja, so leicht war es auch wieder nicht«, verbesserte sich Toklo rasch.
    Die Eisbärin stupste ihn freundlich in die Seite und ließ sich neben der toten Robbe nieder. Sie rissen sich lange Fleischstreifen heraus, kauten sie und sahen zu, wie die untergehende Sonne lange Schatten über das Eis warf. Toklo blickte hinauf zu den ersten Sternen. Je mehr sich sein Magen füllte, desto größer wurde die Zuversicht, dass er Lusa retten konnte. Vielleicht hatten die anderen doch recht und die Bärengeister wachten wirklich über sie.
    Sie hatten die Robbe in kürzester Zeit aufgefressen. Toklo stand auf und wischte die Tatzen im Schnee ab. »Wir gehen besser zurück. Wir müssen da sein, wenn Ujurak etwas unternimmt, was es auch sein mag.« Die Unruhe kehrte zurück und kribbelte ihm im Pelz.
    »Stimmt.« Kallik erhob sich ebenfalls. »Wer zuerst da ist!«, rief sie und rannte los.
    »He!«, beschwerte sich Toklo. »Das ist unfair! Deine Tatzen sind auf dem Eis viel schneller als meine, und du weißt, wo wir hinmüssen. Außerdem war das ein Frühstart …« Als er merkte, dass sie das Tempo drosselte, gab er seinen Protest auf und sprintete los. Der kalte Nachtwind blies ihm um die Nase und trieb ihm die Tränen in die Augen. Aber seine Tatzen fühlten sich stark und kräftig an, und er flog über den Schnee, so schnell wie jeder Eisbär.
    Toklo warf noch einmal einen Blick zu den Sternen. Vielleicht hatte sich der Sternenbär ja getäuscht mit seiner Voraussage, dass einer von ihnen sterben würde. Wenn sie je Hilfe von den Bärengeistern brauchten, dann jetzt.

31. KAPITEL
    Ujurak
    Ujurak zog sich die Handschuhe aus und tauchte seine blassen Menschenhände in einen Eimer mit warmem Wasser. Er war erschöpft, aber glücklich. Den ganzen Tag hatte er Sally geholfen, und keinen Augenblick musste er darüber nachdenken, was er als Nächstes tun sollte. Wie angenehm es war, keine Verantwortung zu tragen! Es war viel leichter, wenn einem jemand sagte, was man zu tun hatte, und man wusste, dass man im Kleinen etwas Gutes tat.
    Nie hätte er gedacht, dass es so schön war, ein Flachgesicht zu sein.
    Auch Sally tauchte die Hände ins Wasser. Ihre Finger berührten sich, und als er aufblickte,

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