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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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steckte auch mich und Jamie damit an.
    »Du kannst gut erzählen, Wanda«, sagte Jeb, als wir uns alle geräkelt hatten.
    »Das habe ich früher auch gemacht. Ich war Dozentin an der Universität in San Diego. Ich habe Geschichte gelehrt.«
    »Eine Lehrerin!«, sagte Jeb aufgeregt. »Na, das ist doch was! Das könnten wir hier gut gebrauchen. Mags Tochter Sharon unterrichtet die drei Kinder, aber es gibt eine Menge, womit sie sich nicht auskennt. Mathe und solche Dinge liegen ihr eher. Aber Geschichte…«
    »Ich habe nur unsere Geschichte unterrichtet«, unterbrach ich ihn. Darauf zu warten, dass er mal Luft holte, war nicht sehr erfolgversprechend. »Ich wäre euch hier als Lehrerin keine große Hilfe. Ich bin überhaupt nicht entsprechend ausgebildet.«
    »Eure Geschichte ist besser als nichts. Das sind Dinge, die wir Menschen wissen sollten, da wir ja offenbar in einem Universum leben, das stärker bevölkert ist, als uns bewusst war.«
    »Aber ich war keine richtige Lehrerin«, erklärte ich ihm verzweifelt. Glaubte er im Ernst, dass irgendjemand hier meine Stimme hören wollte, geschweige denn meine Geschichten? »Ich war eine Art Honorarprofessorin, eigentlich nur Gastdozentin. Sie wollten mich nur wegen … na ja, wegen der Geschichte, die mit meinem Namen zu tun hat.«
    »Das ist das Nächste, wonach ich fragen wollte«, sagte Jeb zufrieden. »Wir können uns später noch über deine Lehrerfahrung unterhalten. Also - warum wurdest du Wanderer genannt? Ich hab eine Menge komischer Namen gehört, Dry Waters, Fingers In The Sky, Falling Upward - und dazwischen lauter Pams und Bobs natürlich. Du kannst mir glauben, das gehört zu den Dingen, die einen vor Neugier platzen lassen können.«
    Ich wartete, bis ich sicher war, dass er geendet hatte. »Also, normalerweise läuft es folgendermaßen ab: Eine Seele probiert einen oder zwei Planeten aus und lässt sich dann an ihrem Lieblingsplatz nieder. Sie wechselt ab dann einfach nur zu neuen Wirten derselben Spezies auf demselben Planeten, kurz bevor ihr Körper stirbt. Es ist sehr verwirrend, von einer Körperart zu einer anderen zu wechseln. Die meisten Seelen hassen das. Einige verlassen ihren ersten Planeten, auf dem sie geboren wurden, nie. Manchen Seelen fällt es schwer, ihren Platz zu finden. Dann probieren sie vielleicht drei Planeten aus. Einmal habe ich eine Seele kennengelernt, die auf fünf Planeten war, bevor sie sich bei den Fledermäusen niedergelassen hat. Da hat es mir gefallen - ich glaube, das ist der Planet, den ich am ehesten ausgewählt hätte. Wenn die Blindheit nicht gewesen wäre …«
    »Auf wie vielen Planeten hast du gelebt?«, fragte Jamie leise. Irgendwie hatte seine Hand ihren Weg in meine gefunden, während ich sprach.
    »Das hier ist mein neunter«, sagte ich und drückte sacht seine Finger.
    »Wow, neun!«, stieß er hervor.
    »Deshalb wollten sie mich als Dozentin haben. Unsere Statistiken kann ihnen jeder präsentieren, aber ich habe persönliche Erfahrungen auf fast allen Planeten gesammelt, die wir … erobert haben.« Ich zögerte bei dem Wort, aber es schien Jamie nichts auszumachen. »Es gibt nur drei, auf denen ich nie gewesen bin - nein, inzwischen vier. Sie haben gerade eine neue Welt eröffnet…«
    Ich hatte erwartet, dass Jeb mich sofort mit Fragen über die neue Welt oder die, die ich ausgelassen hatte, überschütten würde, aber er spielte nur geistesabwesend mit seinem Bart.
    »Warum bist du nie irgendwo geblieben?«, fragte Jamie.
    »Ich habe nie einen Ort gefunden, der mir so gut gefallen hat, dass ich gerne bleiben wollte.«
    »Und was ist mit der Erde? Glaubst du, du wirst hierbleiben?«
    Ich musste über seine kindliche Zuversicht lächeln - als ob ich die Gelegenheit haben würde, in einen anderen Wirt zu wechseln. Als ob ich Gelegenheit haben würde, auch nur noch einen Monat in meinem jetzigen weiterzuleben.
    »Die Erde ist … sehr interessant«, murmelte ich. »Das Leben ist schwieriger hier als an jedem anderen Ort, an dem ich bisher gewesen bin.«
    »Schwieriger als auf dem Planeten mit der gefrorenen Luft und den Klauenbestien?«, fragte er.
    »In gewisser Weise ja.« Wie konnte ich ihm erklären, dass der Nebelplanet einen nur von außen forderte - es war viel schwieriger, von innen heraus angegriffen zu werden.
    Angegriffen, sagte Melanie spöttisch.
    Ich gähnte. Ich habe eigentlich nicht dich gemeint, erklärte ich ihr. Ich dachte an diese unberechenbaren Gefühle, die mich ständig

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