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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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durften keine Zimmer leer stehen. Allerdings konnte es auch jetzt noch niemand außer den beiden Neuankömmlingen ertragen, Wes’ altes Zimmer zu übernehmen: Candy - die sich endlich an ihren richtigen Namen erinnert hatte - und Lacey. Ich bemitleidete Candy wegen ihrer künftigen Zimmergenossin, aber die Heilerin ließ keine Unzufriedenheit über diese Aussichten erkennen.
    Nach dem Ende der Regenzeit würde Jamie in eine Ecke von Brandts und Aarons Höhle ziehen. Melanie und Jared hatten Jamie hinausgeworfen und zu Ian geschickt, noch bevor ich in Pets Körper wiedergeboren worden war; Jamie war nicht mehr so klein, dass sie sich dafür irgendeine Entschuldigung ausdenken mussten.
    Kyle war dabei, die schmale Spalte zu vergrößern, in der Walter geschlafen hatte, um fertig zu werden, bis die Wüste wieder trocken war. Mehr als einer hatte dort wirklich nicht hineingepasst und Kyle würde dort nicht allein wohnen.
    Nachts in der Sporthalle schlief Sunny zusammengerollt an Kyles Brust, wie ein Kätzchen, das sich mit einem großen Hund angefreundet hatte - einem Rottweiler, dem es bedingungslos vertraute. Sunny war ununterbrochen mit Kyle zusammen. Ich konnte mich nicht erinnern, sie einmal getrennt gesehen zu haben, seit ich diese silbergrauen Augen zum ersten Mal geöffnet hatte.
    Kyle wirkte ständig gedankenverloren, zu abgelenkt von dieser unmöglichen Beziehung, als dass er sich um irgendwas anderes kümmern konnte. Er gab Jodi nicht auf, aber wenn Sunny sich an ihn klammerte, hielt er sie sanft im Arm.
    Vor dem Regen waren alle Plätze belegt, deshalb blieb ich bei Doc im Krankenflügel, der mir keine Angst mehr einjagte. Die Feldbetten waren nicht besonders bequem, aber es war ein interessanter Aufenthaltsort. Candy erinnerte sich an die Einzelheiten aus dem Leben von Summer Song besser als an ihr eigenes; im Krankenflügel wurden jetzt Wunder vollbracht.
    Nach dem Regen würde Doc nicht mehr im Krankenflügel schlafen. In der ersten Nacht in der Sporthalle hatte Sharon ohne ein Wort der Erklärung ihre Matratze direkt neben Docs gezogen. Vielleicht war es Docs Interesse an der Heilerin, das Sharon dazu gebracht hatte, obwohl ich bezweifelte, dass Doc überhaupt aufgefallen war, wie hübsch die ältere Frau war; sein Interesse galt ihrem phänomenalen Wissen. Oder vielleicht war Sharon auch einfach bereit zu vergessen und zu vergeben. Ich hoffte, dass das der Fall war. Es wäre schön zu glauben, dass sogar Sharon und Maggie mit der Zeit besänftigt werden könnten.
    Ich würde auch nicht länger im Krankenflügel bleiben.
    Das entscheidende Gespräch mit Ian hätte vielleicht niemals stattgefunden, wenn Jamie nicht gewesen wäre. Immer wenn ich daran dachte, es anzusprechen, wurde mein Mund ganz trocken und meine Handflächen begannen zu schwitzen. Was, wenn diese Gefühle im Krankenflügel, diese wenigen perfekten Augenblicke der Sicherheit, nachdem ich in diesem Körper aufgewacht war, Einbildung gewesen waren? Was, wenn ich sie falsch in Erinnerung hatte? Ich wusste, dass sich für mich nichts geändert hatte, aber wie konnte ich sicher sein, dass Ian dasselbe fühlte? Der Körper, in den er sich verliebt hatte, war immer noch hier!
    Ich ging davon aus, dass er ein bisschen durcheinander war - das waren wir alle. Wenn es schon für mich schwierig war - eine Seele, die an solche Veränderungen gewöhnt war - wie schwer musste es erst für die Menschen sein?
    Ich gab mir große Mühe, die letzten Überbleibsel der Eifersucht und des irritierenden Nachhalls der Liebe, die ich immer noch für Jared empfand, hinter mir zu lassen. Ich brauchte und wollte sie nicht. Ian war der Richtige für mich. Aber manchmal ertappte ich mich dabei, wie ich Jared anstarrte, und war verwirrt. Ich sah, wie Melanie Ians Hand oder Arm berührte und dann zurückzuckte, als fiele ihr plötzlich wieder ein, wer sie war. Sogar Jared, der am wenigsten Grund dazu hatte, unsicher zu sein, begegnete gelegentlich meinen verwirrten Augen mit einem suchenden Blick. Und Ian … Für ihn musste es natürlich am schwersten sein. Das konnte ich verstehen.
    Wir waren fast so viel zusammen wie Kyle und Sunny. Ian berührte ständig mein Gesicht und meine Haare, hielt meine Hand. Aber wer reagierte auf diesen Körper nicht so? Und war es nicht auch für alle anderen rein platonisch? Warum küsste er mich nicht mehr, so wie am ersten Tag?
    Vielleicht würde er mich in diesem Körper nie lieben können, egal, wie attraktiv er den anderen Menschen

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