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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Überraschung zusammen. »Du dachtest …? Aber Melanie ist nicht du. Ich war überhaupt nicht verwirrt.«
    Jetzt lächelte ich im Dunkeln. »Und Jared ist nicht du.«
    Er antwortete mit belegter Stimme. »Aber er ist immer noch Jared. Und du liebst ihn.«
    War Ian wieder eifersüchtig? Ich sollte mich nicht über negative Gefühle freuen, aber ich musste zugeben, dass mir das Mut machte.
    »Jared ist meine Vergangenheit, ein anderes Leben. Du bist die Gegenwart.«
    Er schwieg einen Moment. Als er wieder sprach, war seine Stimme ganz heiser, so bewegt war er. »Und deine Zukunft, wenn du willst.«
    »Ja, das will ich.«
    Und dann küsste er mich auf die unplatonischste Weise, die umgeben von so vielen Menschen nur möglich war, und ich war überglücklich, dass ich klug genug gewesen war, ein falsches Alter anzugeben.
    Der Regen würde irgendwann aufhören und dann würden Ian und ich zusammen sein, ein echtes Paar. Das war ein Versprechen und eine Verpflichtung, die ich in all meinen Leben noch nicht eingegangen war. Beim Gedanken daran war ich glücklich und ängstlich und schüchtern und unwahrscheinlich ungeduldig gleichzeitig - wie ein Mensch …
    Nachdem all das geklärt war, waren Ian und ich noch unzertrennlicher als vorher. Und als es Zeit wurde, dass ich mein neues Gesicht an den anderen Seelen ausprobierte, kam er natürlich mit.
    Diese Beutetour würde eine Erleichterung für mich sein nach all den Wochen der Frustration. Es war schlimm genug, dass mein neuer Körper schwach und in den Höhlen beinahe nutzlos war; aber ich konnte es kaum glauben, als die anderen nicht zulassen wollten, dass ich meinen Körper für die einzige Sache, für die er perfekt geeignet war, einsetzte.
    Jared hatte Jamies Wahl explizit gutgeheißen, und zwar gerade wegen dieses unschuldigen, verletzlichen Gesichts, das niemand je anzweifeln konnte, und dieser fragilen Statur, die jeder versuchen würde zu beschützen - aber selbst er hatte Probleme damit, seine Theorie in die Praxis umzusetzen. Ich war sicher, dass mir eine Tour genauso leichtfallen würde wie vorher, aber Jared, Jeb, Ian und die anderen - alle außer Jamie und Mel - debattierten tagelang darüber und versuchten einen Weg zu finden, um mich davon auszuschließen. Es war lächerlich.
    Ich sah, wie sie Sunny beäugten, aber sie hatte sich noch nicht bewiesen, sie konnten ihr nicht bedingungslos vertrauen. Außerdem hatte Sunny nicht die geringste Absicht, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Schon allein beim Wort Beutetour duckte sie sich entsetzt. Kyle würde uns nicht begleiten; als er einmal auch nur davon gesprochen hatte, war Sunny total hysterisch geworden.
    Am Ende siegten praktische Gründe. Ich wurde gebraucht. Es war gut, gebraucht zu werden.
    Die Vorräte waren deutlich geschrumpft; es würde ein langer Trip werden. Jared führte die Tour wie üblich an, daher war klar, dass auch Melanie mit von der Partie war. Aaron und Brandt meldeten sich freiwillig. Nicht, dass sie wirklich gebraucht wurden, aber sie waren es leid, eingesperrt zu sein.
    Wie würden weit nach Norden fahren und ich war ganz aufgeregt bei dem Gedanken, so viel Neues zu sehen - und wieder Kälte zu spüren.
    Wenn ich aufgeregt war, geriet dieser Körper leicht außer Kontrolle. Ich war ganz aufgekratzt und hibbelig, als wir durch die Nacht zum Steinschlag fuhren, wo der Lieferwagen und der Umzugslaster versteckt waren. Ian lachte über mich, weil ich kaum stillhalten konnte, als wir die Kleider und alles, was wir sonst brauchen würden, in den Lieferwagen packten. Er hielt meine Hand, um mich an der Erdoberfläche zu verankern, wie er sagte.
    War ich zu laut gewesen? Hatte ich zu wenig auf die Umgebung geachtet? Nein, das war es natürlich nicht. Ich hätte nichts tun können. Das hier war eine Falle und in dem Moment, als wir hier eintrafen, war es bereits zu spät für uns.
    Wir erstarrten, als die schmalen Lichtkegel aus der Dunkelheit hervorschossen und Jared und Melanie ins Gesicht leuchteten. Mein Gesicht, meine Augen, die uns vielleicht hätten helfen können, blieben im Dunkeln, verborgen in dem Schatten, den Ians breiter Rücken warf.
    Ich wurde von dem Strahl nicht geblendet und der Mond schien hell genug, dass ich die Sucher, die in der Überzahl waren - acht gegen uns sechs -, deutlich sehen konnte. Hell genug, dass ich ihre Hände sehen konnte, in denen Waffen glitzerten, die sie auf uns gerichtet hatten. Auf Jared und Mel, auf Brandt und Aaron - der unser einziges Gewehr noch

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