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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Stützpunkt auf dem Planeten Erde, aber es blieb nicht alles beim Alten.
    Ich war nicht die Alte.
    Dies war meine erste Wiedergeburt in einem Körper derselben Spezies. Ich fand den Wechsel viel schwieriger, als auf einem anderen Planeten neu anzufangen, weil ich bereits so viele konkrete Erwartungen an das Menschsein hatte. Außerdem hatte mir Petals Open to the Moon vieles vererbt, und nicht alles davon war angenehm.
    Ich hatte eine Menge Trauer um Cloud Spinner geerbt. Ich vermisste die Mutter, die ich nie kennengelernt hatte, und trauerte, weil sie jetzt leiden musste. Vielleicht gab es auf diesem Planeten keine Freude, ohne dass einem zum Ausgleich anhand irgendeiner unbekannten Skala die entsprechende Menge an Schmerz zugewiesen wurde.
    Ich hatte unerwartete Beschränkungen geerbt. Ich war einen starken, schnellen und großen Körper gewohnt - einen Körper, der meilenweit rennen, ohne Essen und Wasser auskommen, schwere Lasten heben und hohe Regalbretter erreichen konnte. Dieser Körper war schwach - und nicht nur in physischer Hinsicht; dieser Körper hatte aufgrund lähmender Schüchternheit Aussetzer, sobald ich mich unsicher fühlte, was dieser Tage häufig vorzukommen schien.
    Ich hatte eine neue Rolle in der menschlichen Gemeinschaft. Die Leute trugen jetzt Sachen für mich und ließen mich vorangehen. Sie gaben mir die leichtesten Aufgaben und nahmen mir dann trotzdem meistens die Arbeit ab. Das Schlimmste war, dass ich die Hilfe brauchte. Meine Muskeln waren schwach und nicht ans Arbeiten gewöhnt. Ich ermüdete schnell und von meinen Versuchen, das zu verbergen, ließ sich niemand täuschen. Wahrscheinlich wäre ich noch nicht einmal in der Lage, einen Kilometer am Stück zu rennen.
    Der Grund für diese Vorzugsbehandlung war allerdings nicht nur meine körperliche Schwäche. Ich hatte auch vorher schon ein hübsches Gesicht gehabt, aber eins, dem die Leute auch ängstliche, misstrauische oder sogar hasserfüllte Blicke zuwarfen. Mein neues Gesicht machte solche Gefühle unmöglich.
    Die Leute streichelten oft meine Wange oder legten ihre Finger unter mein Kinn und hoben es an, um mich besser sehen zu können. Sie tätschelten mir häufig den Kopf (der leicht erreichbar war, da ich kleiner war als alle anderen außer den Kindern) und strichen mir so häufig übers Haar, dass ich es schon gar nicht mehr wahrnahm. Diejenigen, die mich früher nie akzeptiert hatten, taten das jetzt genauso oft wie meine Freunde. Sogar Lucina leistete nur symbolischen Widerstand, als ihre Kinder mir wie zwei treue Welpen zu folgen begannen. Besonders Freedom kletterte bei jeder Gelegenheit auf meinen Schoß und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Isaiah war zu groß für solche Liebesbeweise, aber er hielt gern meine Hand - die genauso groß war wie seine -, während er sich aufgeregt mit mir über Spinnen und Drachen, Fußball und Beutetouren unterhielt. In Melanies Nähe wagten sich die Kinder dagegen immer noch nicht; ihre Mutter hatte sie früher zu gründlich verängstigt, als dass ihre gegenteiligen Beteuerungen daran jetzt noch etwas ändern konnten.
    Sogar Maggie und Sharon konnten ihre frühere Unbeugsamkeit in meiner Gegenwart nicht aufrechterhalten, obwohl sie sich weiterhin Mühe gaben, mich nicht anzusehen.
    Mein Körper war nicht die einzige Veränderung. Die späte Regenzeit brach an und darüber war ich froh.
    Zum einen hatte ich noch nie den Regen auf den Kreosotbüschen gerochen - ich konnte mich nur undeutlich an meine Erinnerungen an Melanies Erinnerungen erinnern, was allerdings eine sehr schwache Verbindung war - und jetzt durchströmte der Geruch die muffigen Höhlen und ließ sie frisch und beinahe würzig duftend zurück. Der Geruch hing in meinen Haaren und folgte mir überallhin. Ich nahm ihn sogar mit in meine Träume.
    Außerdem hatte Petals Open to the Moon ihr ganzes Leben in Seattle verbracht und die ununterbrochene Folge von blauem Himmel und brütender Hitze war genauso befremdlich - fast schon lähmend - für meinen Organismus, wie der niedrige Wolkenhimmel es für jeden dieser Wüstenbewohner gewesen wäre. Die Wolken waren aufregend, eine Abwechslung vom faden, immer gleichen Blassblau. Sie waren plastisch und bewegten sich. Sie malten Bilder an den Himmel.
    Es war einiges neu zu organisieren in Jebs Höhlen, und der Umzug in die große Sporthalle - jetzt der Gemeinschaftsschlafsaal - war eine gute Vorbereitung für die neue Platzverteilung.
    Jeder Platz wurde gebraucht, also

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