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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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ein listiges Blitzen und um seinen Mund zuckte ein feistes Grinsen.

    »Du hast recht, Mutter. Aleksander wird es das Herz brechen, ohne das Mädchen leben zu müssen, und dich Tag für Tag als Teil der Seelenlosen zu erblicken.«

    Der Sohn des Teufels rieb sich die Hände.

    »So ist das sogar noch um ein Vielfaches besser!«

     
    Sandrine lächelte abermals sanft.

    »Nein, mein Sohn, du und dein Vater ihr könnt Aleksander hier nicht halten. Er ist nicht länger ein Teil der Unterwelt. Und vielleicht war er das auch nie. Er hat gelernt, zu lieben und sich von Anderen lieben zu lassen. Sein Herz ist nicht länger kalt und hart. Es steht wahrhaftig in Flammen.«

    Sandrine legte Nathan die Hand auf den Oberarm, welche dieser sofort abschüttelte.

    »Dein Bruder hat sich von euch losgesagt. Er wollte sich opfern, um das Mädchen zu retten. Hast du schon jemals ein selbstloses, liebendes Wesen in der Hölle vegetieren sehen, mein Sohn? Das ist gegen die Gesetze des Himmels und der Unterwelt. Dies würde ER …«, Sandrine nickte gen Himmel, »… niemals zulassen. Und das zurecht.«

    Aleksander entglitten vor Überraschung die Gesichtszüge, als er die Worte seiner Mutter hörte und verstand, was das für ihn bedeutete.

    Sein Bruder hingegen begann zu brüllen und zu toben. Funken sprühten aus seinen Augen, als er kapierte, dass er zwar die Herrschaft gewonnen, und Aleksander gebrochen, doch das Spiel in irgendeiner Weise dennoch verloren hatte. Wie eine wild gewordene Bestie stürzte er sich auf seine Mutter, um ihr das zu nehmen, weswegen sie gekommen war.

    Sandrine sah Aleksander noch einmal kurz in die Augen. Ein Blick voller Zärtlichkeit und Mutterliebe.

    »Lauft!«, flüsterte sie ihm zu, ehe sie in Nathans Armen zu Boden sank.

     

     

Unvorhergesehene Ereignisse

    M it vor Entsetzen geweiteten Augen wich Aleksander zurück, als er sah, wie die Seele seiner Mutter ihren Körper verließ. Es war um sie geschehen. Er konnte nichts mehr für sie tun. Doch jetzt galt es, wenigstens den Menschen, den er liebte, von hier fortzuschaffen. Aleksander erklomm den Fels, packte Mia am Arm und zerrte sie durch das Höllenportal, welches ihnen diesmal weit offen stand.

    Der Teufel, Aleksanders Vater, war jeglicher Macht über sie beraubt.

    Es kam Mia wie Stunden vor, wie sie durch die dunklen Felsenlabyrinthe hetzten, begleitet von dem Gejammer und Wehgeschrei Unzähliger, die ihre Sünden aufs Entsetzlichste büßen mussten. Doch sie konnte auf ihrem Weg weder reden, denken noch fühlen. Alles in ihr war abgestumpft. Tot! Sie hatte aus Selbstschutz eine Mauer um sich errichtet und ihre Gedanken abgeschottet.

    Mit einem Mal herrschte Stille.

    Das durch loderndes Feuer durchbrochene Dunkel war einem sanften, schwarzen Schleier gewichen, auf dem winzig kleine goldene Lichter blinkten. Ein sanfter Wind wehte durch ihr Haar und trug ihr den würzigen Geruch von Kräutern in die Nase.

    »Du bist zuhause, Mia«, flüsterte Aleksander ihr ins Ohr und nahm sie behutsam in den Arm.

    »Zuhause«, murmelte Mia, hob träge die Lider, so als hätte sie geschlafen und schaute sich verblüfft um.

    Der dicke Kastanienbaum auf der Wiese, das Kräuterbeet ihrer Mutter, aus dem der berauschende Duft von Thymian, Oregano, Lavendel und Salbei aufstieg, die kleine Holzbank an der verwitterten Gartenmauer, sie war wahrhaftig zuhause.

    Mia schüttelte ratlos den Kopf. Sie konnte es kaum fassen, dass sie tatsächlich soeben der Hölle mit all ihren Qualen, Schrecken und Horrorszenarien entkommen war und nun hier im Garten ihrer Eltern stand.

    Zu unwirklich erschien ihr dieses friedliche Bild in Anbetracht des soeben Erlebten.

    »Wie lange war ich weg?«, flüsterte Mia.

    Aleksander legte seine Hand auf ihr blondes Haar und streichelte es tröstend.

    »Keine Sekunde, kleiner Stern, nur für den Moment.«

    Mia wand sich aus Aleksanders Umarmung.

    »Wie meinst du das?«

    »In der Hölle und im Himmel gibt es keine Zeit, Mia. Dort herrscht die Unendlichkeit. Zeit ist nur das, was du hier auf Erden verbringst und das ist gemessen an der Ewigkeit nur ein winziger Bruchteil dessen, was deine Existenz wirklich ausmacht.«

    Aleksander legte die Hand unter ihr Kinn und hob es zärtlich an, sodass er ihr in die Augen sehen konnte.

    »Dein Erdenleben ist nicht mehr als ein Wimpernschlag gemessen an der Unendlichkeit des Seins, kleiner Stern. Und doch würde ich mir nichts mehr wünschen, als diesen Wimpernschlag mit dir erleben zu

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