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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mauel Veronika
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Blut besudelte Lederpeitsche.

     

     

Rettung in letzter Sekunde

    F lehentlich blickten Mias Augen auf Aleksander. Doch dieser hielt den Blick abwesend in die Ferne gerichtet.

    Er schien gar nicht zu registrieren, wie Nathan ihn packte und feist grinsend mit sich zog.

    Mia wusste selbst nicht, woher sie den Mut und die Energie nahm, sich auf dem Territorium des Satans mit dessen Sohn anzulegen. Das Einzige, dessen sie sich sicher war, dass sie nicht mitansehen wollte, wie dem unbeugsamen, selbstsicheren Aleksander Le Vrai die Ehre abgeschnitten wurde und er in Ketten landete.

    Das ist einfach nicht fair, schoss es ihr durch den Kopf, wobei Fairness in Anbetracht der Gegenwart des Teufels wohl auch nicht erwartet werden konnte.

    Mia sprang hoch und stürzte sich Nathan in den Rücken, der seinen Bruder, am Kragen gepackt, vor sich herstieß.

    Sie hieb ihm die Fingernägel ins Fleisch, kratzte und biss ihm in den Nacken, bis er jähzornig aufschrie und seinen Bruder losließ. So allmählich erwachte Aleksander aus seinem lethargischen Zustand.

    Er ging nun ebenfalls zum Angriff über und knallte Nathan die Faust aufs Auge. Taumelnd wich dieser zurück. Den Moment nutzte Aleksander, schnappte sich Mia und lief mit ihr auf das Höllenportal zu.

    Doch kurz bevor sie es erreichten, schloss es sich mit einem ohrenbetäubenden Knall.

    Gehetzt blickten sich die Beiden um und suchten nach einem anderen Ausweg aus dem innersten Kreis der Hölle. Mia reagierte als Erste und erklomm die felsige Steilwand, die sich rechts und links des Portals erhob.

    »Komm!«, forderte sie Aleksander ungeduldig auf, welcher noch immer unschlüssig vor dem Ausgang verweilte.

    Aber der Herrscher der Unterwelt war vorbereitet auf derartige, wenig Erfolg versprechende Fluchtversuche. Ein Geräusch ertönte, gleich dem einer riesigen Luftpumpe und eine monströse Feuersäule schoss aus dem Boden, trennte Aleksander von Mia und schnitt dieser den Weg zurück nach unten ab.

    »Mia!«, brüllte Aleksander wie von Sinnen, als er sah, wie sein Bruder gemächlich auf die Felswand zuschritt und binnen weniger Augenblicke bei ihr war.

    Er nahm das heftig protestierende und sich wehrende Mädchen in seine Arme. Hielt sie. Küsste sie. Streichelte sie. Und dies alles, während seine Augen fest auf die ihren geheftet waren.

    Mit einlullenden Worten und hypnotisierenden Blicken versetzte er sie in Trance, brach ihren inneren Widerstand und machte sie sich gefügig.

    Aleksander musste mitansehen, wie das Mädchen, welches sein eisiges Herz zum Auftauen gebracht hatte, in Nathans Armen weich wurde.

    Sich an ihn schmiegte.

    Ihre Lippen gierig auf die seinen presste.

    Und ihn anschaute wie einen lebendig gewordenen Traum.

    Obwohl er wusste, dass Mias Willen fremdgesteuert war, zog sich ihm bei dem Anblick auf schmerzhafte Weise sein Magen zusammen.

    Nur einmal! Nur ein einziges Mal hätte er sich gewünscht, dass sie IHN so anschaute!

    Schlimmer als die Aussicht auf sein Sklavendasein war das, was sich dort oben abspielte.

    Qual, Wut und Trauer flackerten in ihm auf, als er mitansehen musste, wie das Mädchen, das er liebte, seinem Bruder all das bedingungslos schenkte, was er selbst sich so sehr wünschte.

    Streichelnde Blicke.

    Zärtliche Berührungen.

    Vorsichtige Küsse.

    Begierde.

    Machtlos stand er da. Sein Blick verlor sich in den Flammen der mächtigen Feuersäule, durch die er das poussierende Paar sah.

     
    Erst ein schwaches, goldenes Licht, das durch die Ritzen des Höllenportals kroch wie glitzernder Sonnenschein, lenkte Aleksander von dem Treiben hinter der Feuersbrunst ab.

    Verwundert trat er näher.

    Das Portal öffnete sich und die Höllenflammen erloschen. Doch Mia war schon lange nicht mehr sie selbst, sodass sie den nun freigegebenen Fluchtweg gar nicht wahrnahm.

    Zu sehr versunken in Nathans Streicheleinheiten und dem vermeintlichen Gefühl, ihn zu lieben.

    Aleksander glaubte, seinen Augen nicht zu trauen, als er sah, wer da den neunten Höllenkreis betrat.

    Das bläulich-weiße Licht, das seine Mutter auf der Erde umwoben hatte wie ein Spinnennetz, leuchtete nun in einem herrlichen Goldgelb. Filigran und grazil wie es nur Engeln vorbehalten ist, sich zu bewegen, schwebte sie herein.

    Ein leicht entrücktes Lächeln umspielte ihre Lippen und ließ kleine Lachfältchen an ihren Wangen tanzen.

    »Mmmutter?«, stammelte Aleksander erstaunt.

    Sandrine streckte, fast trotzig, das Kinn nach vorne.

    »Ich bin

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