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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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Schauspielerin bist. Niemand anders als du hat mit vorsätzlich Rolf Kornhagen und auch Fanny Bergholz ermordet. Und g e nauso so hast du versucht, Fredy umzubringen.“
    Sie hob die Waffe ein wenig höher, bis der Lauf genau auf seine Brust zeigte.
    „Fast wäre es dir gelungen, dass ich bei der Polizei zu deinen Gunsten au s gesagt hätte. Aber auch nur fast.“
    „Verdammter Kerl.“
    Eine Weile schwiegen sie, maßen sich nur mit Blicken.
    „Ja, ich habe Kornhagen ermordet. Ich tötete ich, weil ich ihn töten wollte. Er versuchte nämlich, mich übers Ohr zu hauen.“
    „Du bist krank, Sarah. Du gehörst in psychiatrische Behandlung.“
    „Halt den Mund, Markus ! “
    Sie löste den Sicherungshebel. Es klickte. Sie zuckte mit keiner Wimper, als sie den Hebel herumlegte . Plötzlich hörte man eine Stimme im Hinte r grund.
    „Was für eine ergreifende Szene!“
    Das Gemälde an der Wand hinter dem zerbrochenen Spiegel war lautlos zur Seite geglitten.
    Pieter stand dort, in der Hand eine Pistole.
    „Wirf die Waffe weg, Sarah oder ich erschieße dich. Du weißt, dass ich nicht viel Federlesens mache, wenn’s darauf ankommt.“
    Sie zögerte. In diesem Moment griff Dornbusch nach ihrem Handgelenk, die Pistole fiel auf den Boden.
    „Behalt sie im Auge, Pieter.“
    Dornbusch rannte zum Kamin. Ein paar Seiten waren nur leicht angekohlt, alle anderen waren schon verbrannt.
    „Das Manuskript. Sie hat d ie Arbeit von Kornhagen verbrannt."
    Alles Leben war aus Sarahs Gesicht gewichen. Das Haar hing ihr unorden t lich in die Stirn. Das Kleid hatte sich verschoben. Mechanisch, wie im Traum, nahm sie ihre Haarbürste auf und begann, ihr Haar zu ordnen.
    Dornbuschs Feuerzeug lag auf dem Boden. Er hob es auf und steckte es in seine Jackentasche. In der Tasche stieß seine Hand auf einen Gegenstand. Er zog Fannys Lippenstift heraus. Es schien ihm, als hätte er ihn seit Tagen mit sich herumgetragen.
    „Hier“, sagte er, „mach dich etwas zurecht. Du hast die besten Aussichten, dass jetzt Fotos von dir für alle Zeitungen gemacht werden.“
    Er holte aus, um ihr den Lippenstift zuzuwerfen. Doch plötzlich stand er wie erstarrt und drehte den Lippenstift hin und her. Dann hob er mit dem Daumen die Verschlusskappe ab und fing an zu lachen. Er steckte den Li p penstift in seine Jacketttasche zurück und sagte:
    „Ach, mir ist es egal, wie du aussiehst. Ich werde dich so in Erinnerung behalten, wie du einmal warst. Ich denke, ich geh jetzt. Pieter, du wirst mit Sarah noch eine Menge zu reden haben. Ob du die Polizei anrufst oder nicht, ist mir auch egal. Vielleicht könnt ihr ja auch so wieder alles in Or d nung bringen. Es interessiert mich nicht, was aus der ganzen Sache noch wird.“
    „Markus, was ist mit unserem Geschäft?“
    Dornbusch lachte.
    „Nichts, Pieter.“
    „Soll das heißen, dass du nicht beabsichtigst, den Sciene-Fiction herausz u geben?“
    „Genau das. Ich werde das Original von Kornhagen verlegen.“
    „Was redest du für ein dummes Zeug?“
    „Ich hab jetzt keine Zeit mehr, irgendwann erzähle ich dir alles. Machs gut.“
    Damit war Dornbusch aus der Tür.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Dornbusch saß im Büro. Er hielt einen Lippenstift in der Hand.
    „Na, Kinder wollt ihr mal was sehen?“
    Er zog die Verschlusskappe von dem Lippenstift ab und ließ den Inhalt der Hülse in seine hohle Hand fallen.
    „Ein Mikrofilm“, fragte Drexel verwundert.
    „Ja. Fanny hat Kornhagen Manuskript sicherheitshalber auf einen Mikr o film gebannt. Das war das, was die Kerle damals in meiner Wohnung g e sucht haben. Wenn du ihn morgen in die Setzerei gibst, können wir ihn auf der Frühjahrsmesse herausbringen.“
    „Bist du morgen nicht da?“
    „Nein, morgen machen Melanie und ich endlich unseren Ausflug.“
    „So, davon weiß ich ja gar nichts“, erwiderte Drexel.
    „Dann wei ß t du es jetzt. Jana hast du Lust, mitzufahren ?“
    Jana lächel te.
    Ein anderes Mal, Doktor Dornbusch.“   
    Der starke Motor des knallroten Kabrioletts summte leise, als Dornbusch den Wagen zur Autobahn lenkte. Er brauste über den mittleren Ring und nahm die Autobahn nach Hamburg.
    „Wo fahren wir hin? “, fragte Melanie und nestelte ihre Kappe vom Kopf, weil es ihr zu warm geworden war.
    „Lass dich überraschen , Schwesterherz .“
      Es begann zu regnen und Dornbusch schloss das Verdeck des Wagens.
    „Das fängt ja gut an“, sagte Melanie und

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