Seelenfinder
müsse ihn heiraten, es bliebe mir keine andere Wahl. Er wü r de sonst den Schwindel mit dem Skript an die Öffentlichkeit bringen. Und er hätte seine Drohung wahr gemacht. Er ist ein Gangster, Markus. Ja, ich versuchte, ihn zu erschießen. Ich bedaure, dass es mir nicht gelungen ist. Ich werde es wieder tun.“
Sie stand langsam auf.
„Sieh mich an, Markus, sieh mich richtig an.“
Er sah sie an.
„Hilf mir, Markus. Sag mir, dass du mir glaubst."
„Ich weiß nicht.“
„Ich liebe dich, Markus. Küss mich, dann wirst du es merken.“
„Sarah ..."
„Küss mich, Markus. Dann wirst du wissen, ob ich lüge oder die Wahrheit sage.“
Er ließ die Pistole fallen und ging auf sie. „Wart einen Moment, ich muss eben noch schnell was erledigen.“
Er ging zur Tür und schloss sie ab. Dann ging er zu dem Spiegel, nahm einen Stuhl hoch und schmetterte ihn gegen das Glas. Klirrend zerbrach es in tausend kleine Stücke. Dahinter war die Rückseite des großen Gemäldes zu sehen.
Er ging dann zum Kopf des Bettes und untersuchte das Gestell. Es dauerte einige Zeit, bis er endlich das Mikrofon entdeckte. Er riss es heraus und sagte: „So, damit der liebe Pieter auch seine Freude hat.“
Dann wandte er sich wieder Sarah zu.
Sie begann wieder zu sprechen. „Ich sage die Wahrheit, Markus.“
Sie ging wieder auf ihn zu und wollte ihn umarmen. Er schob sie sacht zur Seite.
„Ich gehe jetzt zur Polizei und gebe alles zu Protokoll. Sie wissen, dass Fredy ein Gangster war. Und sie wissen auch, dass meine Wohnung dem o liert worden ist, und zwar von Freddys Leuten. Aber du musst mir wirklich alles sagen, du darfst mir nicht verschweigen, wenn ich mich bei der Polizei für dich einsetzen soll.“
„Was willst du denn noch wissen?“
„Gut. Warum kam Fanny Bergholz in mein Büro und bot mir ein Skript an, wenn sie die Arbeit gar nicht hatte? Und ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass Kornhagen ein Skript verkauft haben soll, d as in Wirklichkeit überhaupt nicht vorhanden gewesen sein soll. Mit anderen Worten, ich bin der Meinung, dass tatsächlich ein Originalskript von Kor n hagen vorhanden gewesen ist. Und ich glaube, dass ich eine Seite davon gesehen habe. Und ich glaube weiter, dass Fanny Bergholz auch die restl i chen Seiten des Originalmanuskriptes gehabt hat. Angeboten hat sie sie mir jedenfalls. Sie sagte übrigens auch, dass sie noch einen anderen Interesse n ten dafür habe. Weißt du, ob sie vielleicht das Manuskript besessen hat?
Ist dir bekannt, dass noch ein anderer Interessent vorhanden war?“
Sarah antwortete nicht, sah Dornbusch nur starr an. Dann ging zu ihrer Reisetasche, nahm einen großen Briefumschlag heraus. Sie zog die gelben Blätter aus dem Kuvert. Es konnten gut hundert Seiten sein. Sie nahm das Manuskript und zeigte es ihm.
„Ist es das?“
Sarah nickte. „Es ist das einzige Exemplar auf der ganzen Welt. “ Sie legte das Manuskript auf den Toilettentisch.
„Weiter? Was ist los mit dem Skript ? Warum hast du es verheimlicht?“
Sarah begann, hysterisch anzulachen .
„Es ist ein Sciene-Fiction. Ich habe mein Geld für ein Skript gegeben, der nur unter Männern spielt. Nicht eine einzige Frauenfigur ist darin.“
Sie schluchzte und lachte zugleich.
Er fühlte, wie ihm Schweiß auf die Stirn trat, während er sie beobachtete.
„De n Sciene-Fiction, den Thomas schrieb, hatte eine herrliche Frauenfigur. Bei der Verfilmung wird es eine wunderbare Rolle für mich geben.
Aber erst muss diese s andere Skript beiseitegeschafft werden. Und das we r de ich jetzt tun.“
Ehe er die Worte richtig begriff, hatte sie schon den Zigarettenanzünder aufspringen lassen und hielt die Flamme an das Manuskript.
„Mein Gott“, schrie er. „Hör auf!“
Sie begann wieder zu lachen.
„Es gehört mir, mir!“
Er schrie auf sie ein, während er vorstürzte, um ihr die Blätter zu entreißen, aber es war schon zu spät. Sie warf das brennende Manuskript in den K a min. Er versuchte, es wieder herauszureißen, doch sie zerrte ihn zurück. Sie riss ihn nach hinten. Plötzlich traf ihn ein harter Schlag am Kopf, und sie sprang hinter ihm hoch. Als er sich erhob, hielt sie eine Pistole in der Hand. Der Blick in ihren Augen ließ jeden Gedanken an das Manuskript in ihm ersterben.
„Es war doch falsch, dir zu glauben“, stöhnte er. „Es war mein Fehler, dass ich dir vertraut habe. Alles war falsch, was ich gedacht habe. Nur eins nicht, dass du eine großartige
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