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Seelenfinder

Seelenfinder

Titel: Seelenfinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita H. Naumann
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Wasser.
    „Herrlich warm. Komm en Sie rein, Bruderherz !“ rief Melanie übermütig und planschte mit den Füßen.
    Dornbusch begann sich auszuziehen, doch Quoll hielt ihn zurück.
    „Für Sie hat es keinen Sinn, Sie sind tot. Sie können nicht auf die Erde z u rück, während dessen Melanie bald wieder in ihren Körper zurück muss.“
    „Aber ich will noch nicht bleiben. Ich will zur Erde zurück. Ich muss eine
    wissenschaftliche Arbeit verlegen, d ie Letzte von Rolf Kornhagen ..."
    „Sie fanden es doch hier so schön, wollten mit Isona hier leben, Dor n busch. Was ist denn passiert, dass Sie Ihre Meinung geändert haben?“
    „Was passiert ist? Ich bin Forscher und Verleger, ich muss ein Skript ve r legen von einem berühmten Mann. Verstehen Sie das, Quoll ?"
    „Bleiben Sie hier, Dornbusch und streben Sie nach einer baldigen Wiede r geburt auf dem Saparus.“
    „Nein ! Bitte lassen Sie mich in den See, damit ich wieder gesund werde.“
    Melanie tobte im Wasser herum.
    „Komm rein, Markus! “, rief sie.
    Quoll hielt Dornbusch am Arm fest. „Wollen Sie wirklich wieder auf die Erde zurück?“
    Dornbusch nickte.
    „ Denken Sie daran, was Sie erdulden müssen. Mord, Totschlag, Neid, Missgunst und immer die Jagd nach Geld.“
    „Ich kann noch nicht bleiben, Quoll , das ist mir in den letzten Minute b e wusst geworden. Ich muss noch bleiben und meine Aufgabe zu Ende fü h ren.“
    „ Und ich soll Sie auch nicht wieder herholen?“
    „Nein, Quoll . Erst, wenn meine Zeit gekommen ist, möchte ich auf dem Saparus wiedergeboren werden. Aber jetzt möchte ich noch leben ... leben ... leben . Verzeihen, Sie Quoll , aber ich denke, dass Leben auf der Welt ist, lebenswert, wenn man anfängt, richtig zu leben.“
    Noch bevor Quoll etwas antworten konnte, sprang Dornbusch in den See und schwamm Melanie hinterher. Kurz danach waren beide am Horizont verschwunden.
     
     
     
    „Markus setzte sich mit vor Angst geschütteltem, krampfhaft gespannten Körper im Bett auf. Er hörte, wie seine Schwester Melanie im Badezimmer die Zähne geräuschvoll bürstete. Plötzlich verstummte das Geräusch des rinnenden Wassers und gleich darauf hörte er das Knacken eines Lichtscha l ters.
    „Aufstehen, Markus, du hast verschlafen ! “
    Dornbusch blickte verwirrt auf seine Schwester , die im Morgenmantel l ä chelnd vor ihm stand.
    „Jana hat angerufen. Kornhagen s Orion ist auf der Bestsellerliste.“
    Dornbusch richtete sich auf, wischte sich die Augen.
    „ Auf der Bestsellerliste? “
    „Ja. Nun, komm beeil dich schon ! Jana sagt im Verlag ist die Hölle los. Presse, Funk und Fernsehen.“
    „Muss ich unbedingt dabei sein? Reicht doch, wenn Drexel da ist.“
    Dornbusch war plötzlich sehr müde und schloss erschöpft die Augen. Was war denn auf einmal? Noch vor wenigen Monaten hätte er viel dafür geg e ben, so bekannt zu werden. Jetzt war es ihm egal. Er suchte nach einer An t wort dafür. Es gab eine. Irgendwo musste es eine geben. In irgendeiner g e heimen Ecke verborgen, nicht greifbar, wie ein wohlvertrautes Wort, das einem auf der Zunge liegt. Es musste einen Grund geben. Er überdachte die ganze Sache nochmals gründlich und dann wusste er den Grund. Es war der Traum, den er seit Wochen träumte .
    Und plötzlich sprang er aus dem Bett , fortgerissen von einer unwiderstehl i chen Flut heranstürmender Gedanken, setzte sich an den Schreibtisch , klappte seinen Laptop auf und schrieb ... schrieb ... schrieb ...
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
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