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Seelenflüstern (German Edition)

Seelenflüstern (German Edition)

Titel: Seelenflüstern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lindsey
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fand ich auch Zak. Begleitet von einem Bassisten und einem Drummer spielteer Riffs auf seiner knallroten elektrischen Gitarre. Unauffällig setzte ich mich an einen hölzernen Picknicktisch in der Nähe der Bühne.
    Mit geschlossenen Augen ließ Zak einen Song aus den 70ern in seinem ganz eigenen Stil aus der Gitarre jaulen. Dad hätte die Art, wie Zak spielte, geliebt. Und noch besser hätte es ihm gefallen, mit Zak zusammen Musik zu machen.
    Eine Kellnerin in bunten mexikanischen Klamotten brachte mir ein Körbchen Tortilla-Chips mit Salsa-Dip. Mein Magen fühlte sich total verknotet an; auf keinen Fall konnte ich jetzt etwas essen. Deshalb bestellte ich anstatt den Hähnchen-Enchiladas, die ich so gerne mochte, Jalapeños mit Krabbenfüllung – Zaks Lieblingsgericht.
    Als er am Ende des Liedes aufschaute, entdeckte er mich. An seinem Gesichtsausdruck konnte ich leider gar nichts ablesen. Nervös schlang ich unter dem Tisch die Hände ineinander und wartete mit angehaltenem Atem auf seine Reaktion. Als er mir zunickte, machte mein Herz einen Sprung.
    Er beugte sich zum Mikrofon. »Wir machen eine kurze Pause.« Die Kumpels, mit denen Zak auf der Bühne stand, schienen darüber nicht sehr glücklich zu sein. Doch nachdem er mit ihnen geredet hatte, verschwanden sie im Inneren des Restaurants.
    »Hey, Babe.« Wirklich zärtlich klang das nicht. Er setzte sich mit dem Rücken zur Tischplatte neben mich auf die Bank und lehnte sich an die Kante.
    Ich fuhr die Linien im Holz mit dem Finger nach. »Du spielst fantastisch.«
    Zaks Lächeln glich eher einem spöttischen Grinsen. »Neue Band. Ich wollte mal was anderes probieren. So ähnlich wie du.«
    »Zak, ich …«
    Unsanft stellte die Kellnerin ein Glas Wasser, einen gigantischen Teller mit gefüllten Jalapeños und eine Schale Käsedip auf dem Tisch ab.
    Als sie wieder außer Hörweite war, redete ich weiter. »Die Sache gestern Abend in Kemah tut mir wirklich leid.«
    Zak starrte mir direkt in die Augen. Zum ersten Mal fielen mir die goldenen Sprenkel in seinen blauen Augen auf. »Mir auch, Lilian.«
    »Es ist nicht so, wie du denkst.«
    Er setzte sich rittlings auf die Bank. So konnte er mir noch besser in die Augen schauen. »Und was denke ich?«
    Eigentlich hatte ich mit Zorn und Vorwürfen gerechnet, aber er blieb so cool, dass es mir schon fast unheimlich war. »Alden ist ein alter Freund, mehr nicht. Das ist alles.«
    Zak starrte mich einfach nur an. Wartete. Trommelte mit den Fingern auf seine Schenkel. Dann beugte er sich so weit vor, dass unsere Gesichter fast aneinanderstießen. »Ist das so?«
    »Ja.«
    Er warf einen Blick auf den Teller vor mir. »Ich dachte, du magst keine Paprika.«
    Ich schob ihm das Essen hin. »Das habe ich für dich bestellt.«
    Zak hob eine Augenbraue und beugte sich noch näher zu mir. Jetzt berührten sich unsere Gesichter tatsächlich. »Ach ja?« Beim Sprechen streiften seine Lippen meine. »Und ich dachte schon, die seien für den Typen am Tisch hinter dir.«
    Hektisch zog ich den Kopf zurück und schaute mich um. An einem Tisch in der Ecke saß Alden und beobachtete uns. Fantastisch . Das war wirklich das Allerletzte, was ich jetzt brauchte.
    Alden ließ meinen feindseligen Blick an sich abprallen.
    »Steht er auch auf Jalapeños, Lilian?«, fragte Zak, während er eine Paprika durch den Käsedip zog.
    »Keine Ahnung. Aber gleich wird er auch ganz ohne scharfes Essen ins Schwitzen kommen.« Wie ich mich von dem Picknicktisch hochstemmte, sah vermutlich alles andere als elegant aus, und mit Sicherheit stieg mir dabei vor Wut der Dampf aus den Ohren. Ich marschierte zu Alden hinüber. »Was machst du hier?«
    Er zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Meinen Job.«
    »Arbeite woanders«, zischte ich und zeigte mit dem Finger zum Ausgang.
    Alden sah an mir vorbei zu Zak, dann schaute er mich wieder an. »Wenn du es unbedingt willst, gehe ich. Aber das ist eine schlechte Entscheidung.«
    Energisch stemmte ich die Hände in die Hüften. »Ich will es.«
    Alden stand auf und nahm seine Jacke von der Bank. »In die Beziehungen meiner Seelenflüsterin darf ich mich nicht einmischen. Aber ich sage dir, mit dem Kerl stimmt was nicht. Sieh dich vor, Lilian.« Er zog sich die Jacke über, nickte Zak kurz zu und ging zum Ausgang.
    Zak biss gerade in eine weitere Paprika, als ich über die Bank stieg und mich zu ihm setzte. »Der lässt uns von jetzt an in Ruhe.« Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    »Wetten würde ich darauf lieber

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