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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Treffers. Der Grüne mußte einen Teil seiner energistischen Kräfte für die Heilung und das Blockieren der Schmerzen aufwenden. »Scheiße!« fluchte er, schockiert über die unerwartete Widerspenstigkeit seitens eines Fremden, den er bis zu diesem Augenblick für Seinesgleichen gehalten hatte. »Was zur Hölle hast du vor?«
    »Auch das hätte ich für offensichtlich gehalten, Sir«, sagte der andere hinter immer noch erhobenen Fäusten hervor. »Ich verteidige die Ehre dieser Damen.«
    »Ich glaube das einfach nicht!« fluchte der Grüne. »Sieh mal, laß uns einfach dafür sorgen, daß sie einen Possessor kriegen, und dann vergessen wir die ganze Sache, in Ordnung? Tut mir leid, wenn ich zu vorlaut gewesen bin, aber diese Göre dort hat ein teuflisches Mundwerk.«
    »Nein, Sir. Ich werde nicht vergessen, wie Ihr dieses Kind dort bedroht habt. Unser Herr mag mich vielleicht für unwürdig gehalten haben, zu Ihm in den Himmel aufzufahren, aber ich betrachte mich deswegen noch lange nicht als eine Bestie, die eine solch zerbrechliche Blume zu plündern imstande wäre.«
    »Zerbrechliche …? Leck mich am Arsch, machst du Witze?«
    »Niemals, Sir.«
    Der Mann in Grün warf die Hände in die Luft und wandte sich zu den drei anderen um, die seinen Gegner von der Farm hierher begleitet hatten. »Kommt schon, zusammen können wir diesem Irren dort das Gehirn kochen und ihn dorthin zurückschicken, wo er hergekommen ist. Oder macht euch das Flehen der anderen nicht zu schaffen, sie in diese Welt zurückzubringen?« fügte er bedeutsam hinzu.
    Die drei Männer wechselten unsichere Blicke.
    »Ihr könntet mich in der Tat überwältigen«, sagte der Gentleman in dem blauen Gehrock. »Aber wenn ich schon in dieses verfluchte Nichts zurückkehren muß, dann nehme ich mindestens einen von euch mit mir, wahrscheinlich auch mehr. Also, wer ist der erste?«
    »Ich brauche diesen Mist nicht«, murmelte einer der drei und schob sich an den beiden anderen vorbei, um in Richtung von Colsterworth davonzugehen.
    Der Mann im blauen Gehrock blickte die beiden anderen fragend an. Beide schüttelten langsam die Köpfe und gingen ebenfalls davon.
    »Was ist nur los mit euch?« brüllte der Mann in Grün wütend hinterher.
    »Ich denke, Sir, das ist eine rein rhetorische Frage.«
    »Und wer zum Teufel bist du?«
    Einen Augenblick lang verschwand die Entschlossenheit vom hübschen Gesicht des Blauen. »Früher einmal nannte man mich Titreano«, sagte er kaum hörbar.
    »In Ordnung, Titreano, es ist deine Party. Für den Augenblick jedenfalls. Aber wenn Quinn Dexter dich erst in die Finger kriegt, dann wird er dich so fertig machen, wie du es nie für möglich gehalten hättest.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und stapfte über die Straße davon. Carmitha erinnerte sich schließlich daran, daß sie atmen mußte. »O mein Gott!« Ihre Knie gaben nach, und sie sank auf den Kutschbock. »Ich dachte schon, ich müßte sterben.«
    Titreano lächelte liebenswürdig. »Ihr wärt nicht getötet worden. Was sie Euch bringen, ist weitaus schlimmer als der Tod.«
    »Und das wäre?«
    »Besessenheit. Possession.«
    Sie starrte ihn lange und mißtrauisch an. »Und Sie sind einer von ihnen?«
    »Zu meiner Schande, Mylady, ja, ich bin einer von ihnen.«
    Carmitha wußte nicht, ob sie ihm glauben sollte oder nicht.
    »Entschuldigung, Sir«, mischte sich Genevieve ein. »Aber was sollen wir jetzt machen? Wohin können Louise und ich gehen?«
    Louise tätschelte Genevieves Hand als Warnung, vorsichtig zu sein. Dieser Titreano war immerhin einer von den Dämonen, ganz gleich, wie freundlich er im Augenblick schien.
    »Ich kenne diesen Ort nicht«, antwortete Titreano. »Allerdings würde ich davon abraten, in jene Stadt dort zu gehen.«
    »Das wissen wir bereits«, sagte Genevieve munter.
    Titreano lächelte zu ihr hinauf. »Tatsächlich, das wißt Ihr. Und wie lautet Euer Name, Kleine?«
    »Genevieve. Und das hier ist meine Schwester Louise. Wir sind Kavanaghs, müssen Sie wissen.«
    Carmitha stöhnte und verdrehte die Augen. »Mein Gott, das hat mir gerade noch gefehlt!« murmelte sie.
    Louise blickte sie stirnrunzelnd an.
    »Ich muß gestehen, daß ich noch nie von Eurer Familie gehört habe«, sagte Titreano mit ernstem Bedauern in der Stimme. »Doch nach Eurem Stolz zu urteilen vermute ich, daß es ein großes Haus sein muß.«
    »Wir Kavanaghs besitzen einen großen Teil von Kesteveen«, sagte Genevieve. Sie fing an, diesen Mann zu mögen. Er hatte dem

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