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Seelengesaenge

Seelengesaenge

Titel: Seelengesaenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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erster Eindruck war, daß hier irgend jemand versucht hatte, mittels genetischer Manipulation eine Elfe zu schaffen. Die Frau war unglaublich dünn, und ihre Gliedmaßen waren überproportional lang. Ihr Gesicht wäre sogar hübsch gewesen, wenn sie nicht so streng geblickt hätte.
    »Ich bin Voi«, sagte sie, als die Türen sich hinter Alkad wieder geschlossen hatten.
    Alkad nickte freundlich, wandte sich zur Tür und wünschte, der Aufzug würde schneller fahren.
    Doch dann blieb er mitten zwischen der vierten und dritten Etage stecken.
    »Und Sie sind Dr. Alkad Mzu.«
    »In meinem Rucksack befindet sich ein Kortikalstörprojektor, und der Kontrollprozessor ist aktiviert.«
    »Sehr gut. Ich bin froh, daß Sie nicht ohne Schutz herumlaufen.«
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Ikelas Tochter. Überprüfen Sie meine Einwohnermeldedatei, wenn Sie möchten.«
    Per Datavis befahl Alkad dem Netzprozessor des Aufzugs, eine Verbindung zum Verwaltungsrechner von Ayacucho herzustellen. Falls Voi eine Art Maulwurf irgendeines Geheimdienstes war, dann hätten sie bestimmt ganze Arbeit mit ihrem falschen Lebenslauf geleistet. Andererseits, wenn sie von einem der Geheimdienste war, dann wäre Reden das Letzte, was sie getan hätte. »Starten Sie den Lift wieder, ja?«
    »Werden Sie mit mir reden?«
    »Starten Sie den Lift.«
    Voi gab per Datavis den Befehl, und der Aufzug setzte sich wieder in Bewegung. »Wir wollen Ihnen helfen.«
    »Wer ist wir?« fragte Alkad.
    »Meine Freunde; wir sind inzwischen ziemlich viele. Die Partisanen, zu denen Sie gehören, haben seit Jahren nichts mehr unternommen. Sie sind weich und alt und haben Angst davor, Wellen zu machen.«
    »Ich kenne Sie nicht.«
    »War mein Vater hilfsbereit?«
    »Wir haben Fortschritte gemacht.«
    »Sie werden Ihnen nicht weiterhelfen. Nicht, wenn es ums Ganze geht. Wir schon.«
    »Wie haben Sie herausgefunden, wer ich bin?«
    »Mein Vater hat es mir erzählt. Er hätte es nicht gedurft, aber er hat es trotzdem getan. Er ist ein richtiger Schwächling.«
    »Wieviel wissen Sie?«
    »Daß die Partisanen alles für Ihre Ankunft vorbereiten sollten. Daß Sie etwas bringen würden, was uns endlich unsere Rache gegen Omuta erlaubt. Logischerweise handelt es sich um eine mächtige Waffe. Vielleicht sogar um einen Planetenkiller. Vater hatte immer Angst vor Ihnen. Sie alle hatten Angst. Haben sie die entsprechenden Vorbereitungen getroffen? Ich wette, sie haben nichts getan.«
    »Wie ich schon sagte: Ich kenne Sie nicht.«
    Voi beugte sich eifrig vor. »Wir haben Geld. Wir sind organisiert. Wir haben Leute, die sich nicht fürchten. Wir werden Sie nicht im Stich lassen. Niemals. Sagen Sie uns, was Sie brauchen, und wir besorgen es.«
    »Woher wußten Sie, daß ich zu Ihrem Vater gehen würde?«
    »Von Lomie natürlich. Sie ist keine von uns, sie gehört nicht zum harten Kern, aber sie ist eine Freundin. Und ich finde es nützlich zu wissen, was Vater so treibt. Wie ich schon sagte, wir sind sehr gut organisiert.«
    »Das sind auch Kindergärten.« Im ersten Augenblick meinte Alkad, Voi würde nach ihr schlagen.
    »Also schön«, sagte sie mit einer Ruhe, die nur durch den Eingriff einer neuralen Nanonik erzwungen worden sein konnte. »Sie sind sehr vorsichtig. Sie vertrauen einer Fremden nicht die letzte Hoffnung unserer Kultur an. Damit kann ich leben. Es ist vernünftig.«
    »Danke sehr.«
    »Trotzdem, wir können helfen. Geben Sie uns eine Chance. Bitte.« Und ›Bitte‹ war ganz offensichtlich kein Wort, das ihr leicht über die Lippen kam.
    Die Aufzugstüren glitten zur Seite, und ein dreißig Jahre altes Programm für unbewaffneten Kampf in Alkads neuraler Nanonik analysierte die Eingangshalle aus poliertem schwarzem Stein und geschwungenem weißem Metall unter den großen silbernen Leuchtgloben. Es entschied, daß niemand verdächtig aussah. Sie blickte zu der hochgewachsenen, magersüchtigen Frau auf und versuchte sich zu einer Entscheidung durchzuringen. »Ihr Vater hat mich in seine Wohnung eingeladen. Wir können uns unterhalten, sobald wir dort sind.«
    Voi grinste ein Haifischgrinsen. »Es wäre mir eine Ehre, Doktor.«
     
    Die Frau an der Theke erweckte Joshuas Aufmerksamkeit. Sie trug ein rotes Hemd, und das Rot war von einer fast überirdischen Intensität. Und der Schnitt des Hemds war merkwürdig, obwohl Joshua nicht genau sagen konnte, was genau damit nicht so recht stimmte. Ihm fehlte … der Schick. Und der ausschlaggebende Faktor war die Tatsache, daß es auf

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