SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)
Die goldenen Funken legten sich auf ihren zitternden Körper nieder.
„Ich liebe dich“, formte sie mit ihren Lippen, ohne dass er es sah. In ihrem Verstand drängten die Worte danach, ausgesprochen zu werden. Doch die Ungewissheit hielt sie ab.
Plötzlich drehte er sie herum und sah von oben auf sie hinab. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. Die saphirblauen Augen strahlten voller Neugier.
„Ich …“, seine Stimme war noch heiser. Selenes Blut begann erneut zu rauschen. Plötzlich war sie ganz wach und erwartete atemlos, was er sagen würde. Roven beugte sich hinunter und schenkte ihr abermals einen innigen Kuss.
„Ich liebe dich, Selene“, sprach er an ihre Lippen gepresst, ohne dass sie eine Möglichkeit hatte, etwas zu erwidern. Sie drückte sich an ihn, verrückt nach seiner Zuneigung, erschüttert von seinen Worten und überwältigt von der lieblichen Dunkelheit, die sich über sie ergoss.
„Roven“, keuchte sie nach Luft ringend. Er gab sie frei und grinste. „Ich liebe dich auch.“ Ihre Stimme zitterte und wurde von seinen Lippen beruhigt. Er knurrte zufrieden in sie hinein und brachte sie zum Kichern.
„Was gibt es denn da zu lachen?“, fragte er mürrisch.
„Ich liebe dein Knurren.“
„Und ich liebe dein Lächeln … deinen Geschmack … und deine Augen, die sich jedes Mal, wenn ich dich liebe, verdunkeln. Und deine Wangen, die so herrlich rot leuchten, wenn ich dich in Verlegenheit bringe.“
„Ist ja gut“, lachte Selene und fühlte die Hitze in ihrem Kopf.
Er grinste und küsste sie.
Sie verbrachten den Rest des Tages gemeinsam, aßen Mittag im Bett und lachten. Roven erzählte ihr von den Akkadiern, von den Kriegen, die er gefochten hatte, und den wenigen Frauen, bei denen er gelegen hatte.
Dass es auch weibliche Akkadier gab, überraschte Selene. Dass sie meist stärker als die männlichen waren, brachte sie zum Schmunzeln, wofür sie von Roven einen argwöhnischen Blick erntete. Er beschrieb diese Frauen als außergewöhnlich schön und anmutend stark, ihren Bestien sehr ähnlich. Auf Selenes Frage, ob es auch Paare unter ihnen gäbe, erzählte Roven von der einen Verbindung, die nur zwei Gefährten miteinander eingehen konnten.
„ Solan “, sagte er zu ihr. Seine Stimme hatte einen eigenartig melancholischen Unterton. „Das ist unser Wort für die Gefährtin. Und Marasch . So nennen die Akkadia ihren Partner.“
Die Art, wie er das sagte, ließ Selene vermuten, dass es sich für ihn um das Heiligste der Welt handeln musste. Plötzlich fühlte sie etwas in ihrer Brust, einen Stich. Sie sollte nicht neidisch sein. Das stand ihr nicht zu.
Roven erzählte von der momentanen Situation und dem Vorhaben, nach Island zu reisen. Selene hatte sich bereits gewundert, dass er die letzte Nacht nicht in London, sondern an ihrer Seite verbracht hatte. Doch anscheinend gab es derzeit größere, äußerst beunruhigende Probleme.
Er würde bald nach Island aufbrechen und sie hierlassen. Natürlich , sie konnte wohl kaum mit ihm gehen. Doch bei der Vorstellung, ihn womöglich mehrere Tage nicht sehen zu können, bildete sich ein neuer Kloß in ihrem Magen. Sie hatte regelrecht Angst davor, allein zu sein.
Und wenn ihm etwas zustieße?
Nicht! Daran durfte sie nicht denken.
Roven schob seine Arme um ihren Bauch und legte den Kopf vorsichtig unter ihre Brüste. Selene lächelte unweigerlich und streichelte sein blondes Haar. Weg war die Angst.
Der Akkadier küsste ihren Bauch und fuhr mit der Zunge um Selenes Nabel herum.
„Bitte mach dir keine Sorgen“, murmelte er gegen ihre Haut, küsste sie noch einmal und schaute auf. „Mir wird nichts geschehen. Dank dir bin ich stärker als je zuvor.“
„Ich weiß. Ich bin toll“, grinste sie stolz.
„Oh ja!“ Rovens Zähne zwickten sie.
„Sobald du Avenstone verlässt, werde ich mir Sorgen machen. Ich kann gar nicht anders.“
Roven lehnte sich zur Seite und zog sie mit Leichtigkeit nach unten, sodass Selene direkt unter ihm lag.
„Ich liebe dich!“ Er fuhr mit der Hand an ihren Nacken und küsste sie. Selene legte die Arme um ihn und drückte ihren Akkadier, so fest sie konnte. „Du erwürgst mich!“, hüstelte er.
„Wohl kaum!“
Roven drehte sich auf den Rücken und hielt sie weiter fest.
„Ich muss in der kommenden Nacht nach Rom und einen alten Freund abholen. Das sollte nicht allzu lange dauern. Anschließend müssen wir noch die Reise nach Island planen. Aber danach bin ich wieder für dich
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